Ist sie ein unendliches Gut? Wenn sie gratis zu verteilen ist wohl schon, dann hat sie jedoch oft keine Konsequenzen. Sich solidarisch zu geben gegenüber Menschen in schwierigen Situationen im näheren Umfeld ist da schon etwas komplizierter und nicht gratis und unendlich zu verteilen. Sie bedingt dann verbindliche Angebote. Mitgefühl alleine hilft da vielleicht auch schon, wenn es konkret ist, nicht abstrakt. Inwieweit sich Israels Regierung beeinflussen lässt von einer unverbindlichen Solidarität aus der Ferne mit den Palästinensern, als abstrakte Masse. Bisher gar nicht. Null. Jetzt hat sie wohl Trump fast bedingungslos auf ihrer Seite und zeigt keine Anzeichen einer Annäherung zu einer längerfristigen Lösung des jahrzehntelangen Konfliktes.
Zu den Leidtragenden dieses Konfliktes gehören sicher auch die Juden ausserhalb Israels. Antisemitismus wird ja da auch befeuert und ist öfter schwer zu unterscheiden von der abstrakten Solidarität mit den abstrakten Palästinensern. Die Hamaskämpfer sind alle auch Kinder von Eltern, Geschwister usw. von diesen abstrakten Palästinensern, die auch nicht an eine Lösung glauben können, die niemand anstrebt. Die Zweistaatenlösung ist in weite Ferne gerückt mAn, dient aber immer noch als Feigenblatt und einige Länder wollen Palästina als Staat anerkennen.
Das ist alles ja wirklich furchtbar und kein Ende ist in Sicht. Doch wie soll man einen Staat anerkennen, den es nicht gibt, der nur eine abstrakte Idee zu sein scheint.
So bleibt die verbindliche Solidarität mit echten Menschen ev. eine Alternative für überschüssiges Solidaritätsbedürfnis, das ja vorhanden zu sein scheint. Oder geht es eben, wie so oft, doch primär um Schuldzuweisungen? Gar nicht so sehr um Solidarität?
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