Hess AG: Ist aussichtsreicher Investor Zumtobel abgesprungen? -15.05.2013 http://www.suedkurier.de/region/...;art372541,6063361,PRINT?_FRAME=64 Die aktuell rund 140 Hess-Mitarbeiter am Villinger Stammsitz sind beunruhigt. Einer der aussichtsreichsten Kandidaten für die Übernahme der Hess AG soll abgesprungen sein. Für Verblüffung sorgte die Nachricht, dass die Hess-Aktie wieder an der Börse gehandelt wird. Der insolvente Leuchtenhersteller Hess hat ein Gebäude entlang der Brigach geräumt. Das bestätigte gestern auf Anfrage Hess-Sprecher Marco Walz. Nach inzwischen knapp 60 Entlassungen „wollen wir uns im Hauptkomplex“ konzentrieren, sagte er. In dem Bau waren Büros für den Vertrieb und auch ein Repräsentationsraum untergebracht. Walz begründete den Umzug mit dem Zwang zum Sparen, außerdem benötigen „wir einfach weniger Platz“. Die verbliebenen Vertriebsmitarbeiter werden im zentralen Gebäude untergebracht. Zumtobel abgesprungen? Zudem beunruhigt die 140 Mitarbeiter, dass mit dem österreichischen Unternehmen Zumtobel einer der aussichtsreichsten Kandidaten für eine Übernahme abgesprungen sein soll. Das wollten weder Walz noch eine Zumtobel-Sprecherin kommentieren. Während die Hess-Beschäftigten am Stammsitz weiterhin mit vielen Ängsten in die Zukunft schauen, scheint eine weitere Nachricht gar nicht zur eher sorgenvollen Stimmung zu passen: Seit gestern wird die Aktie des insolventen Leuchtenherstellers wieder an der Börse gehandelt. Verblüfft reagierte Walz auf die Meldung der Deutschen Börse: Das sei eine „überraschende Entwicklung“, vor allem weil ja Insolvenzverwalter Volker Grub vor kurzem für die Hess AG das Delisting, also die Einstellung der Börsennotierung, beantragt habe. Grub hatte bei einer Pressekonferenz betont, die Aktie sei nahezu wertlos. Der Hess-Sprecher sprach von einem „Zocker-Papier.“ Die gestrige Entwicklung an der Frankfurter Börse gab Grub und Walz recht. Notierte die Hess-Aktie vor der Aussetzung Anfang April bei 56 Cent (der Höchststand lag nach dem Börsengang bei 15,78 Euro) so rauschte der Kurs weiter in den Keller. Am Nachmittag lag die Börsennotierung bei nur noch sechs Cent. Wenig Hoffnung für Anleger Warum die Aktie für voraussichtlich nur kurze Zeit in den Handel zurückkommt, hat für Frank Herkenhoff, Sprecher der Deutschen Börse, einen Grund. Es werde nicht bewertet, wie risikoreich ein Investment sei, sondern lediglich, ob alle Marktteilnehmer über dieselben Informationen verfügen. Das habe die Börse in diesem Fall bejaht. Experten gehen allerdings davon aus, dass dem nicht so ist. So liegt dem Investmentfonds HPE der Bericht zur Sonderprüfung vor, anderen Aktionären jedoch nicht. Walz macht wagemutigen Anlegern wenig Hoffnung, dass sich ein Einstieg noch lohnt. Der Insolvenzverwalter strebe einen sogenannten „asset deal“ an. So werde das operative Geschäft mit den Aktiva aus der AG herausgenommen und soll an einen Investor verkauft werden. Die Aktiengesellschaft bleibe nur als „Mantel“ bestehen, um mögliche Schadensersatzansprüche gegenüber der Firma aufzufangen.
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