Auf Angela Merkel sei vom Ausland mehr Druck ausgeübt worden, als je zuvor ein deutscher Bundeskanzler nach dem Krieg habe aushalten müssen. "Es wurde ein Kesseltreiben veranstaltet. Um an unser Geld zu kommen, hat man Deutschland imperiale Gelüste vorgeworfen und uns den Hass der Völker prophezeit", sagte Sinn. Dem Druck habe Merkel nicht mehr widerstehen können und sei eingeknickt. "Jetzt können die Bürger, an deren Vermögen man will, nur noch auf das Verfassungsgericht hoffen."
Auch den Fiskalpakt sieht Sinn nicht als Schutz vor Vermögensverlusten: "Der Pakt wird nur in Deutschland ernst genommen", sagte der Ökonom. "Er ist ein Placebo - wie seinerzeit der Stabilitäts- und Wachstumspakt." Ländern, denen der Kapitalmarkt misstraue, brauche man keine politischen Schuldengrenzen zu setzen. "Wenn man ihre Kreditaufnahme begrenzen will, reicht es, ihnen weniger öffentlichen Kredit zu geben."
Frage mich, woher Sinn seine Angaben nimmt, bezüglich des Drucks der auf Merkel ausgeübt worden sei. War er dort? Ich glaube sie hat sich einfach nicht getraut die Abstimmung über den ESM und Fiskalpakt hinauszuzögern, indem sie das Veto von Italien und Spanien zum Wachstumspakt hingenommen hätte. Es war jedenfalls taktisch ein immenser politischer Fehler von ihr, den Tag der Abstimmung auf den Tag des Gipfels zu legen und somit auf ein bestimmtes Gipfelergebnis angewiesen zu sein, noch dazu eines, das für Deutschland nur Kosten bringt. - Und strategisch macht sie mMn alles falsch.
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