Wie bereits hier im Thread schon frühzeitig benannt, entwickeln sich die Aktienmärkte in dieser Welt in diesem Jahr bislang überwiegend negativ. Von den insgesamt 68 vom Datenanbieter Thomson Reuters berechneten Aktien-Länderindizes notieren heute bereits 46 Indizes schon ein Stück weit niedriger als im Januar 2018. Viele Industrieländer haben Verluste eingefahren, darunter etwa auch der deutsche DAX und die als defensiv geltende Schweizer Börse. Krisengeschüttelte Schwellenländer wie Argentinien und die Türkei gehören zu den grössten Verlierern. Der Rohstoff-Sektor kommt hier wahrscheinlich gleich hinterher.
Die Börsen der USA scheinen demhingegen noch in Feierlaune zu sein. Wie lange dieser Goldilox-Spin jedoch anhält, das ist ziemlich ungewiss. Die Frage stellt sich, ob sie sich auch weiterhin der globalen Börsenschwäche werden entziehen können. Konservative Gemüter erblicken eine Shiller-PE von über 33 für den S&P500-Index, eine womöglich in Kürze invertierende Zinsstruktur in den USA und sehen bei einem jetzigen Einstieg die massive Gefahr, möglicherweise infolgesessen deutlichere Verluste zu erleiden.
Eine Hausse, welche niemals enden wird, dies dürfte wohl die Ideal-Vorstellung so mancher Akteure sein. Verwöhnt von einem mittlerweile doch recht langen Bullenmarkt, von extrem laxer Geldpolitik und geringen Kursschwankungen aka wenig Volatilität achtet auch aktuell der Großteil der Börsenaktivisten scheinbar kaum noch so recht auf die Bewertungen. Aber wie nun einmal die Historie da ganz zweifelsfrei aufzeigt: "Fundamentals don't matter until they do!"
Die gegenwärtige Situation ist alles andere als unkritisch. Wer in der Spätphase eines Bullenmarkts Gewinne macht, der kann diese nur realisieren, indem er rechtzeitig verkauft. Alle anderen Teilnehmer müssen die folgende Baisse aussitzen und auf den nächsten Börsenaufschwung im kommenden Zyklus warten. Und das kann durchaus dauern. Viele hier noch tätige ältere Ariva-Semester können davon sehr wahrscheinlich ein entsprechendes Lied singen.
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