Anders als zum Beispiel beim VW Konzern, hat man seinen Kunden keine manipulierte Ware verkauft. Anders als z.B. bei Wirecard, hat man hier nicht von irgendwelchen Gewinnrücklagen bzw. Verrechnungsgeldern in Mrd. Höhe auf irgendwelchen Treuhandkonten geschwafelt. Sicherlich hat Luckin Coffee auch betrogen, allerdings gibt es hier einen kleinen aber feinen Unterschied. LK ist nicht der Betrüger, sondern der Betrogene, sprich Opfer und nicht Täter. Das Netzwerk der Täter ist mittlerweile, augenscheinlich bekannt, und dürfte nachfolgend zur Rechenschaft gezogen werden. Zum Nachteil von LK hatte man den Umsatz als auch die Kosten, erheblich in die Höhe manipuliert. Da aus den gefakten, erhöhten Umsatz, für LK steuerliche Belastungen entstanden sein müssen, ist LK Geschädigte. Da aus den abzuführenden Kosten, Belastungen per Abrechnung entstanden sein müssen, ist LK ebenfalls Geschädigte. Da zusätzlich ein Vermögensschaden in erheblicher Höhe entstanden ist (Imageschaden), der nachfolgend sich zusätzlich zum geldwerten Nachteil, in Form des nachhaltigen Verlustes an Aktienwert entwickelte, ist LK auch hier Geschädigte. Auch hier dürften die Verursacher benannt werden können. Von daher dürfte Lk demnächst unter neuer Führung seine Ansprüche geltend machen wollen. Der kurzfristige ?Pyrrhussieg? des Herrn Lu vom 02.07.2020, gewährt ihm einen minimalen Zeitaufschub, selbst wenn er am Sonntag den 05.07.2020 die Angelegenheit abermals schadlos überstehen sollte. Mit Beginn des 06.07.2020 werden ihm seine Aktienanteile vermutlich enteignet, somit dürfte LK abermals eine Sonderhauptversammlung, unter dann neu zu besetzender Führung des Unternehmens, abhalten wollen, um nunmehr nachfolgend seine Klagen und Ansprüche gegen Herrn Lu und seine Familie formulieren und anschließend delegiert auch durchsetzen zu wollen. Wer dann, das größte Aktienpaket tatsächlich inne hält, dürfte interessant werden. Der Markt stimmt, das Produkt stimmt, die Story kann positiv verändert werden, wenn sich ein verlässlicher und solventer neuer Eigner mit tatsächlichen Willen zum Erfolg, finden sollte, wovon man ausgehen sollte. BlackRock und Co. werden sich ein solches ?Schnäppchen? nicht entgehen lassen, zusätzlich wir der Staat China darauf achten wollen, chinesische Unternehmen in ihrem Leumund nicht beschädigt sehen zu wollen. Die Geschädigten haben sicherlich Ansprüche, aber eben nicht gegen Luckin Coffee, sondern gegen ein Netzwerk von vermutlich in betrügerischer Absicht handelnder Privatpersonen. Wie es ausgehen wird? Time will tell!
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