Neustart der NBG

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neuester Beitrag: 18.07.23 12:13
eröffnet am: 30.05.13 15:31 von: Relax82 Anzahl Beiträge: 3723
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12.02.15 16:19
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811 Postings, 3687 Tage huhuhu@Geoa4 bin nicht deiner Meinung

Ich bin mir 100%tig zum heutigen Tag sicher, dass wenn Griechenland sich nicht bewegt (Tsipras), wird Europa ein Exempel durchziehen, weil ohne tragfähiges Programm Griechenland so oder so den Bach runter fällt.
Europa wird sich von den Linken in Griechenland nicht erpressen lassen, sonst wäre tatsächlich alles umsonst gewesen.
Abhängig sind wir von denen wahrlich nicht.
Und ob deren Spielchen bezüglich Russland das Volk auch so sieht, glaube ich kaum.

Interessant ist zu erwähnen, dass der parteilose FM eigentlich die Papiere gestern unterzeichnen wollte und dann von Tsipras in der letzten Minute zurückgepfiffen wurde.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass wenn der FM erkennen wird, dass Tsipras Konzept nicht aufgeht und er damit das Volk von der Klippe stürzen würde von seinem Ministeramt zurück treten wird. Und schon ist alles wieder offen.

@rübi was soll das mit den dummen Sprüchen gegen Schäuble und Co.
Wenn ich auch parteilos bin, so bin ich sehr froh solche erfahrenen Minister hier in Germany zu haben !!!!!!!!!  

12.02.15 16:42

526 Postings, 5757 Tage epcopalVor zwei Wochen

standen die Kurse erheblich niedriger (NBG bis 0,80? runter)!
Was hat sich seitdem geändert?
Nach 40%-50% Plus vom Tief habe ich meine Gr.Banken alle verkauft, nur noch meine Warrants halte ich und zwar langfristig falls es doch nach oben explodieren sollte.
Bei den Aktien hoffe ich auf bald niedrigere Kurse, aber hoffendlich machts am Montag nicht plopp -80%  

12.02.15 17:08

10806 Postings, 4717 Tage rübiLiege im Moment

bei 19% Gewinn und sollte die Segel streichen.
Gier frisst Hirn, oder anders : "Je mehr er hat , je mehr er will!"

Bin aber jetzt 2 Wochen dabei und habe trotz Höhen und Tiefen
die Ruhe bewahrt, mir eine Meinung entwickelt, so dass ich glaube,
dass der Kuchen noch lange nicht gegessen ist.
Die Reißleine zu ziehen traut sich im Moment niemand.
Also schaun me mal .  

12.02.15 17:17

10806 Postings, 4717 Tage rübiGrossanleger sind bis jetzt

noch zurückhaltend, da die Stückzahlen mehr für Kleinanleger
zutreffend sind.
da jedoch Goldmann Sachs auf 2 Euro orientiert hat, könnte noch
etwas gehen.
 

12.02.15 17:30

236 Postings, 4190 Tage Geoa4#1121 Wer gegen Tsipras ist...

schon verwunderlich wie viele Kommentatoren in dem Artikel (siehe unterhalb des Artikels) immer noch in der Steinzeit verweilen.

"Wer Verträge selbst auflöst, der bekommt keine neuen"

"Damit die Griechen weiter reich leben können..."

"Gleiche Ideologie von Tsipras wie der östlich gelegene Nachbar"

...ich glaube mich zu erinnern dass man dies folgender Maßen auf eine (Spass-)Postkarte geschrieben hatte:
"Ihr seid so konginitv suboptimiert, dass das Bemessen der geistigen Behinderung eine neue Dimension erreichen muss, um euch repräsentativ messen zu können"

Habe diese Karte geliebt, aber leider verloren :(

Würde ich ohne zögern an paar Millionen Menschen verschicken...


 

12.02.15 17:43
1

811 Postings, 3687 Tage huhuhuneues Milliardenloch im Januar

http://www.focus.de/finanzen/news/...cher-staatskasse_id_4472772.html

Mit 3,49 Milliarden Euro blieben die Steuereinnahmen im Januar rund eine Milliarde hinter den Vorgaben der Regierung zurück, wie aus am Donnerstag veröffentlichten Daten des Finanzministeriums hervorgeht. Offenbar hatten viele Griechen in Erwartung eines linken Wahlsieges am 25. Januar Steuerzahlungen zurückgehalten.

Wie will das unser Tsipras seinem Volk mitteilen "zahlt doch endlich eure Steuern"  wenn seine 72% Befürworter das ganz anders verstanden haben mit seinen Wahlversprechen.

Und nun auch das noch:
Die Europäische Zentralbank (EZB) stützt die Geschäftsbanken in Griechenland: Nach übereinstimmenden Informationen von "Frankfurter Allgemeiner Zeitung" und "Handelsblatt" (Freitag) hat der EZB-Rat in einer Telefonkonferenz am Donnerstag beschlossen, das ELA-Kreditvolumen um rund 5 Milliarden Euro auf rund 65 Milliarden Euro zu erhöhen. Die EZB wollte die Berichte nicht kommentieren.

Es bleibt spannend :)
 

12.02.15 17:53

236 Postings, 4190 Tage Geoa4@huhuhu

das tragfähige Programm wurde zum Teil vorgestellt. Nur bringt es weniger Gewinne für die Gläubiger. Dass sie sich damit abfinden müssen ist Fakt. Das sie aber die Macht nicht verlieren möchten ebenso. Somit werden sie sich entscheiden müssen zwischen:

i) kein Geld weil GR ablehnt, pleite geht oder sich anderswo refinanziert (zu welchen Preis auch immer, einen Vorgeschmack haben die Russen ja schon gegeben | mehr Militär, mehr Gas usw.) und sie somit als die Schuldigen an diesem EU Disaster dastehen, was sich bei den nächsten Wahlen mit Sicherheit zeigen wird

ii) einlenken, weniger dran verdienen, die Griechen beschuldigen und weiterhin an der Macht bleiben (beschte Lösung wenn du mich fragst und wahrscheinlich auch das was eintreffen wird)

Beides ist ziemlich real. Im Idealfall lehnt GR alles von der EU ab, hollt Russland und Co. in das "EU-Boot" und die tollen Politiker die hart dagegen halten, die du so bewunderst als Parteiloser (was ich übrigens auch bin), gehen allesammt den Bach unter. Gegen Putin und Co. war die Troika ein feuchter Pfurz :)

und das der nicht so oft mit sich reden lässt, das sehen wir ja mittlerweile...

Also, was würdest DU tun wenn du in Brüssel jetzt hocken würdest?  

12.02.15 18:01

1530 Postings, 4140 Tage vitelloapropos "Insolvenz"

...mich würde mal interessieren, was genau vor sich gehen würde, wenn Griechenland die Insolvenz erklärt.
Bekommt dann jeder europäische Staat seine eigene Kolonialurlaubsinsel? Bekommt Deutschland das Fleckchen Erde, auf dem Eldorado Gold buddelt?

Vielleicht kann mir das ja mal jemand erklären, denn ich kenn das so, dass wenn man als Privatier pleite geht, eben auch mit seinem gesamten Besitz haftet ...ebenso wie der Gesellschafter einer GmbH, der Insolvenzverschleppung betrieben hat (im Falle Griechenlands haben ja sogar die Gläubiger Insolvenzverschleppung betrieben ;) )

Kurzum: ich frag mich schon, ob der "Grexit" als Drohkulisse wirken kann?! Und selbst wenn Fremdgeldgeber hinzukämen, wäre der Schuldenberg ja nicht einfach weg, sondern er würde halt weiter ostwärts wandern.  

12.02.15 18:17

236 Postings, 4190 Tage Geoa4@vitelo

haha jeder bekommt seine eigene Kollonial-Insel...wäre eine Lösung sind ja gut 2500 Stück da um alle abzudecken ;P

Naja, denke mal dass dann alles abgeschrieben werden muss. Ähnlich wie nach dem zweiten Weltkrieg wo vieles "erlassen" wurde. Da wurden ja dann wieder paar Milliarden reingepumpt um den Wiederaufbau zu finanzieren, was somit wieder neue Schulden generiert und alles wieder seinen üblichen Lauf nimmt. Starke Infaltion würde die ersten Jahre das Land begleiten und noch mehr Ehlend auslösen bis sich das wieder über die Generationen normalisiert. Oder hat da jemand eine andere Meinung dazu?

 

12.02.15 18:22

1530 Postings, 4140 Tage vitelloInseln ...

....kann man nie genug haben ;)  

12.02.15 18:37

10511 Postings, 3649 Tage MM41hahahah

ich muss mich grad schlapp lachen. jeder spricht über milliarden als ob sich da um die monopoly geld handelt. da sieht man ganz klar alles ist aus dem ruder geraten. dabei handelt sich um realitätsverweigerung im fortgeschrittenen stadium. DAX ist völlig abgekoppelt von der realen welt. menschen reden aktuell nur blödsinn.

eine folge dieser orientierungslosigkeit könnte nur eine crash bedeuten. eins darf man zurzeit nicht vergessen: heuschrecken halten über 70% alle DAX-Aktien. Es kann leicht passieren, dass eine enteignung über Börse kommt. das haben wir mehrmals gesehen, leider die menschen vergessen schnell. diesmal werden alle ALLES verlieren. ALLLEEESSSSS! Unsere politiker werden wiedermal viel reden, meckern, jammern, lügen, versprechen, eigene volk bestehlen und dritte WALL STREET Haie werden alles mit charme und vorsorge belächeln :)

Darum kann ich jedem nur warnen. Finger weg von Börse, wenn dann nur nmit ein paar hundert euro, sonst cashpositionen aufbauen und geduldig warten...

L G  

12.02.15 18:38
1

10806 Postings, 4717 Tage rübiErziehungsmassnahmen sind beendet !

" Merkel erwägt Kompromisse mit Griechenland."

Also Mädel und Jungs - nicht Verkaufen, sondern zukaufen!  

12.02.15 18:43
1

2238 Postings, 5189 Tage BoppaMerkel erwägt Kompromisse mit Griechenland!

12.02.15 18:44
1

2238 Postings, 5189 Tage Bopparübi......glatt übersehen! sorry! :-)

12.02.15 19:01
1

10511 Postings, 3649 Tage MM41ich schreibe nicht

gegen gr. banken oder NBG. allgemein heißt, angesichts steigenden DAX, kunst ist daher, wenn die party am schönsten ist, party verlassen zu können!

viele indikatoren weisen auf extreme bisher nie gesehene übertreibungen an aktienmärkten hin. das muss man ernst nehmen!

G N8  

12.02.15 19:07

1530 Postings, 4140 Tage vitello@MM41

bist du jetzt wieder im Weltuntergangsmodus?  

12.02.15 19:13

10511 Postings, 3649 Tage MM41nein vitello

diese runde ist mir ans herz gewachsen und darum schreibe ich hier diese warnung.

was NBG angeht, aktie ist sowiesi in einem crash-modus also spottbillig, ich rede über Crashindikatoren, die tatsächlich zeigen, dass eine crash wie im jahr 2008 jederzeit möglich ist. Baltic dry index, buffett-indikator als zuverlässigste und und und zeigen bald könnten die märkte crashen. zB dax seit 2011 verdoppelt, also bitteschön egal was man denkt das ist reine übertreibung und realitätsverweigerung. Ich weiß, dass Amis DAX nach oben treiben - sie wollen kassieren. Deustchen sind ganz wenig in DAX präsent!!! also passen sie gut auf und sichern sie sich irgendwie ab!!! das ist mein ernst!

LG  

12.02.15 19:33

811 Postings, 3687 Tage huhuhuendlich mal eine gute Analyse

http://www.griechenland-blog.gr/2015/02/...nds-kalter-entzug/2134438/

Europa muss sich damit arrangieren, dass Griechenland nicht mehr gewillt ist, seine Bürger weiterhin auf dem Altar der angeblichen Rettung der Eurozone zu opfern.

Mit ihrer Europatournee in der ersten Februarwoche 2015 setzten Premierminister Alexis Tsipras und Finanzminister Yanis Varoufakis ein weithin erkennbares Zeichen, das den Aufbruch zu neuem griechischen Regierungshandeln ankündigt. Europa kann die Augen nicht mehr davor verschließen, dass Griechenland aufgehört hat, das Wohl der eigenen Bürger kritiklos der ?internationalen Rettung aus der Pleite? zu opfern!

Die Zielrichtung der griechischen Verhandlungen ist jetzt einer breiten Öffentlichkeit klar, die Bandbreite europäischer Positionen erwartungsgemäß auch. Überraschend dabei, sowohl das griechische Vorbringen als auch die ersten Stellungnahmen der übrigen Europäer kamen zwar sehr bestimmt, jedoch mit einem Lächeln und durchaus moderat im Ton. Starke, plausible Sachargumente, leistbare Kompromisse und nachhaltige, sozial vertretbare Lösungen sind auch dringend gefragt. Auf entnervend plakative Polemik kann künftig hoffentlich verzichten werden!

Die neue griechische Regierung hat keine ?Schonfrist?
Die neue griechische Regierung ist seit knapp zwei Wochen im Amt. Nachdem auch das griechische Parlament angelobt wurde, steht einer engagierten Umsetzung der ambitionierten Ziele formal nichts mehr im Weg. Vielleicht gelingt es diesmal, das berüchtigte, interne Gezänk der griechischen Parlamentsparteien hinter ein gemeinsames Ziel zurückzustellen und so dem übrigen Europa einen breiten nationalen Konsens zu präsentieren.

Die Voraussetzungen dafür müssten günstig wie schon lange nicht sein. Selbst all jene ?alten Eliten? im Land, die etwa darauf spekulieren, das Scheitern dieses ?Experiments? brächte sie wieder an die Macht, dürften sich diesmal keinen Illusionen hingeben. Griechenland hat eben erst begonnen, sein Image und das grundsätzliche Wohlwollen Europas ? selbst in Kreisen widerstreitender politischer Kräfte ? neu aufzubauen. Schlägt dies ehrliche Bemühen erneut fehl oder wird es durch klassisch-griechisches Lavieren untergraben, wird Griechenland nicht mehr viele Möglichkeiten finden, sich erfolgreich zu entwickeln. Das ist keine Drohung des ?bösen Auslands? sondern die griechische Realität. Wird nicht umgehend gehandelt, droht dem Land tatsächlich das Schicksal anderer Drittweltstaaten. Europa geht jedenfalls seinen Weg weiter, so steinig der auch sein mag. Die Uhr tickt, von Tag zu Tag bleibt Griechenland weiter zurück!

So ungerecht es auch klingt, die SYRIZA-ANEL-Koalition kann keine 100-Tage-Frist zur Eingewöhnung in Anspruch nehmen. Besser gestern als heute ist sie aufgefordert, aus Visionen konkrete Pläne zu schmieden, diese national wie international zu verhandeln und zum guten Ende im Land demokratisch ? ggf. auch mit Verfassungsmehrheit (z. B. zur Anpassung steuerlicher Sonderstellung von Reedereien) ? umzusetzen. Dass auf Anhieb kein ?raus aus dem Memorandum? möglich erscheint, mag manche Griechen enttäuschen. Andererseits, in das Thema ?Troika? kommt bereits Bewegung. Die EU-Kommission möchte, folgt man letzten Äußerungen des Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker und des EU-Parlamentspräsidenten Martin Schulz, die Kontrollen demokratischer machen. Ein Ende der Troika in der jetzigen Form und mit aktuellem Mandat scheint absehbar möglich und jedenfalls verhandelbar.

Mit seiner Grundsatzrede vor dem Parlament am letzten Sonntag (08 Februar 2015) ? also gerade einmal 14 Tage nach den Wahlen ? hat sich Regierungschef Alexis Tsipras seiner Verantwortung gestellt. Jetzt liegt es an ihm und seiner Mannschaft, fürs Erste an den vier ?Rädern? zu drehen, die ihnen verbleiben:

Strukturelle Maßnahmen
Diese umfassen die schon längst überfällige, grundlegende Änderung des Staates, die auf äußeren Druck von den Vorgängerregierungen unter Loukas Papademos und Antonis Samaras begonnen wurden, doch just dort unvollendet blieben, wo die eigene Klientel massiv betroffen war. Dazu zählen:

Aufbau zeitgemäßer Rechtsstaatlichkeit, effizienter Gerichte, schlagkräftiger Ermittlungsbehörden
Einführung eines sozial verträglichen, effizienten Steuersystems
Aufbau moderner, vor Missbrauch geschützter Sozialsysteme
Umbau der aufgeblasenen Bürokratie zum schlanken, bürgernahen Dienstleister
Beschleunigte, flächendeckende Fertigstellung des katasterplangebundenen Grundbuchs
Entwicklung der nationalen Exportwirtschaft
Arbeitsmarktreformen
Anpassung der Schul- und Bildungssysteme an internationale Standards
?
Diese Maßnahmen finden sich zum Teil im ?Memorandum? der Troika wieder. Allerdings wäre es durchaus angebracht, diese nicht nur auf den Erfolg der letzten Jahre ? hinsichtlich vereinbarter Zielvorgaben ?bezogen, sondern im gesamtwirtschaftlichen Zusammenhang zu evaluieren. Schon Poul Thomsen, Mitglied der Troika und Repräsentant des IWF, hatte im Oktober 2014 Fehler bei der Gestaltung des internationalen Bail-out für Griechenland eingeräumt und beispielsweise festgestellt: ?Unser Weg für mehr Wettbewerb in Griechenland war falsch?, wir haben nur die Hälfte erreicht, indem wir die Löhne gekürzt haben. Aber wir hätten auch Arbeitsmarktreformen einleiten müssen, die die Märkte öffnen und Möglichkeiten für den Einstieg in abgeschlossene Berufszweige bieten.?

Dessen ungeachtet, unterm Strich steht in jedem Fall: ?Griechen, hört endlich auf, in allem die Hintertür für den kleinen, persönlichen Vorteil einzubauen. Es bringt Euer Gemeinwohl um!? Einzig transparente, für alle verbindliche, gleiche Rechte und Pflichten bringen Vertrauen in den eigenen Staat. Nur so entsteht ein entspanntes Miteinander, ohne den Neid oder die Angst, ewig zu kurz zu kommen. Das schafft überdies auch elementarste Grundlagen für konstante, kalkulierbare Standortbedingungen als Voraussetzung, um ausländische Investoren anzuziehen. Fehlen diese, kräht kein Hahn nach dem schönen Land. Griechenland bleibt, was es ist ? nämlich bestenfalls ein Spekulationsobjekt.

Schafft es die ?Tsipras-Regierung? durch engagiertes Zupacken, die drängendsten strukturellen Defizite rasch zu beseitigen und die Lösung der übrigen Problemfelder wirkungsvoll anzustoßen, ist das Wohlwollen der griechischen ? wie auch europaweiten ? Öffentlichkeit sicher. Kaum einen lässt das alte, bemitleidenswerte ?Vorwärtswursteln? Griechenlands grundsätzlich kalt!

Konjunkturelle Maßnahmen
Deflation und sinkende Privateinkommen rücken zwar die internationale Wettbewerbsfähigkeit der griechischen Exportwirtschaft auf das Maß der Leistungsfähigkeit zurecht. Doch die Zahl exportorientierter Unternehmen ist sehr überschaubar, seitdem die ?verlängerte Werkbank der Industriestaaten?, wie z. B. im Textilbereich, in den 1980-er Jahren bis nach Fernost übersiedelte. Die andere Seite der wirtschaftlichen Anpassung ? die Rezession mit rückläufiger Binnennachfrage und massiver Arbeitslosigkeit ? ist allerdings Gift für die Erholung des Staatshaushalts, das umso stärker wirkt, je länger die Genesung dauert. Griechenland hat somit als Begleiterscheinung der de facto Staatspleite einen massiven, hartnäckigen Konjunktureinbruch zu verkraften.

Mit staatlichen Maßnahmen könnte man der schwächelnden Volkswirtschaft entgegenwirken: Auftragsvergaben durch die öffentliche Hand, Steuersenkung, Beschäftigungsprogramme, Direktinvestitionen und -förderungen ? . Doch leider setzt all das die notwendige Liquidität des Staates voraus. Somit sind einfache Lösungen für Griechenland vorerst gestorben und Tsipras, Varoufakis und Kollegen weitgehend auf den Erfolg der Strukturreformen verwiesen. Nur auf dieser Basis können in der aktuellen Situation budgetäre Spielräume für staatliche Lenkungsmaßnahmen entstehen.

Gleichzeitig wären Europäische Union und Europäische Zentralbank gut beraten, jene Erfolge, die den Primärüberschuss (Haushaltssaldo ohne Schuldendienst) über Erwarten steigern, der griechischen Regierung für bedarfsgerechte Konjunkturprogramme zur Verfügung zu stellen. Letztendlich sitzen alle Euroländer im gleichen Boot. Der Konjunktur im Euroraum könnte es nur helfen!

Dass Tsipras nun tatsächlich seine Vorstellung realisiert und 300.000 Griechen, die bisher komplett durch den sozialen Rost gefallen sind, mit Strom, Lebensmittelhilfen und der Teilhabe an der Kranken-/ Unfallversicherung zu versorgen, steht wohl als ?europäischer Mindeststandard? außer Zweifel, obwohl es gleichzeitig ? wenn auch im geringen Ausmaß ? die Binnenkonjunktur fördert. Weiterführende Ideen, wie sie vom deutschsprachigen Wirtschaftsberater der SYRIZA, Theodoros Paraskevopoulos, mehrfach (zuletzt bei ?Anne Will? / Das Erste-NDR) angedeutet wurden, lassen die Erwartung zu, dass sich die griechische Regierung trotz klammer Kassen nicht der Verzweiflung ergibt. Beispielsweise die Überlegung, den griechischen Tourismus nicht weitgehend international agierenden ?All-Inclusive-Hotelketten? zu überlassen, die, dem Gewinn verpflichtet, die legale Steuervermeidung in Perfektion beherrschen (z. B. Abschöpfung von Lizenzgebühren in Niedrigsteuerländer) macht durchaus volkswirtschaftlichen Sinn. Man muss dabei nur sicherstellen, dass jene Unternehmen im Land, die davon profitieren, auch tatsächlich Steuern bezahlen.

Selbst der ? von der Troika gegen vehementen Widerstand in Athen geforderte ? ersatzlose Abbau von bis zu 15.000 Stellen im öffentlichen Dienst könnte nochmals im Detail durchdacht werden: Handelt es sich bei den Staatsdienern um überflüssige Privilegien-Ritter der ?alten Eliten?, dann weg mit Ihnen. Bieten sie jedoch aufgrund ihrer individuellen Qualifikation und Erfahrung nachweislich konjunkturelle Synergien im Rahmen moderner Dienstleistung des Staates, könnte selbst in diesem Fall der Vorrang der Konjunkturförderung vor der Sparpolitik argumentiert werden.

Ergänzend wäre die Hoffnung auf ein ?europäisches Modell zur Konjunkturförderung? nicht gänzlich abwegig, das Griechenland (und anderen vergleichbaren EU-Mitgliedstaaten) unterstützend zur Seite steht und zum Beispiel positive Effekte erfolgreicher Strukturreformen durch europäische Mittel zur Konjunkturförderung verstärkt. Dazu notwendige Fördermittel könnten durch die Zweckbindung nicht abgerufener Mittel aus bestehenden ?Förderungstöpfen? der EU oder aus dem ? von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker angedachten ? Konjunkturprogramm gespeist werden.

Einmaleffekte
Dieser schlichte Begriff fasst alle Maßnahmen zusammen, die vor Jahren deutsche Politiker auf den schlichten Ansatz brachten, Griechenland möge seine Inseln verkaufen und die Pleite sei abgewendet! Zugegeben, einige Steinhaufen in der Ägäis, auf denen maximal Ziegen weiden, könnte Griechenland problemlos entbehren. Doch die Nachfrage hält sich entsprechend überschaubar, sie taugen nicht einmal als ?Kohlenstoffsenke?. Aber als Sinnbild für die Probleme bei der Privatisierung anderer Teile des Staatsvermögens eignen sie sich ganz ausgezeichnet.

Das griechische Angebot ist theoretisch breit gestreut, vom Ladenhüter, wirtschaftlich wertlos, mit mangelnder Struktur, der am öffentlichen Tropf hängt, bis hon zu hochinteressanten Stücken. Für letztere gilt, die Welt kennt die aktuelle ?finanzielle Verlegenheit? Griechenlands und die Käufer sind in erster Linie an der raschen Privatisierung erzielbarer Veräußerungsgewinne interessiert! Für den optimierten, volkswirtschaftlichen Erfolg war es durchaus angezeigt, manche ?Bräute?, die man zur Zeit nicht an den Mann bringt, nach und nach zu ?behübschen?, und für die, um die sich alle reißen, einen ehrlichen Bieterwettstreit zu organisieren, der bestmöglich Bieterabsprachen verhindert. Doch das erforderte bereits bisher Ideen, Zeit und für manches auch Kapital. Nachdem Griechenland wie schon bisher weder Zeit noch Geld hat, ist die neue Regierung umso mehr auf Ideen angewiesen, will sie andauernde politische Querelen vermeiden.

Man kann gespannt sein, ob auch dieses Aufgabenfeld neue Impulse erfährt. Insbesondere wird interessant, was Alexis Tsipras mit dem ?Hellenic Republic Asset Development Fund? (TAIPED) vor hat, der 2011, mit dem Auftrag zur raschen ?Verwertung öffentlichen Privatvermögens? gegründet wurde. Nicht ganz zu unrecht hatte der damalige Oppositionspolitiker Tsipras darauf hingewiesen, dass die Gefahr bestehe, ein Milliardenvermögen überhastet und viel zu billig zu verscherbeln. Vielleicht macht er sich jetzt Erkenntnisse aus Praxis der deutschen ?Treuhandanstalt? zu eigen, die beauftragt war, ehemals Volkseigenen Betriebe zu privatisieren ? und nicht zuletzt, wie man Fälle von Missbrauch und Wirtschaftskriminalität vermeidet.

Finanzpolitische Maßnahmen
Da die Geldpolitik (Regelung der Geldversorgung und des Kreditangebots) im Euroraum der EZB obliegt, wäre die Finanzpolitik das verbleibende Instrument griechischer Wirtschaftspolitik, um Ziel, Struktur und Höhe des Nationaleinkommens durch öffentliche Einnahmen und Ausgaben zu beeinflussen. Leider sind die Griechen auch hierin nicht der Herr im eigenen Haus. Denn die auferlegte strikte Pflicht zur ?Austerität? oder das ?Spardiktat?, wie Syriza und andere ?Memorandums-Gegner? es bezeichnen, engt die staatliche Souveränität stark ein.

Wenn nun Alexis Tsipras in seiner ersten Parlamentsansprache das Ende des Sparprogramms und der gescheiterten Rettungsprogramme ausruft, gleichzeitig von Deutschland die Abgeltung der Schäden des zweiten Weltkriegs fordert und der Europäischen Union in Aussicht stellt, beim nächsten Treffen der Eurogruppe seine Vorstellungen zu präsentieren, wie die griechische Krise innerhalb von vierzehn Tagen gelöst werden kann, dann entspricht dies mit Sicherheit der gedemütigten, griechischen Volksseele. Als Verhandlungsansatz ist es zumindest mutig, wenn nicht gar gewagt, denn in Zusammenschau stellt es auf nachstehende Rechnung ab: Deutschland bezahlt aus dem Titel ?Kriegsschulden? (darin offenbar enthalten, die offenen, griechischen Zwangsanleihen des Deutschen Reichs) einen namhaften Betrag, den Griechenland zur Tilgung an die Kreditgeber weiterleitet. Dadurch entgeht Griechenland der Troika-Aufsicht und nimmt nun ? unter gleichen Bedingungen wie die übrigen Euroländer ? das Schicksal in die eigene Hand!

Der Truthahn lässt grüßen ?
? und für den Finanzbedarf der nächsten Verhandlungsmonate würde Griechenland wohl gerne einen Überbrückungskredit in Anspruch nehmen. Nun gut, wie sagte weiland EU-Parlamentspräsident Schulz fast schon prophetisch: ?Tsipras hat keine Wahl?. Gleichzeitig entspricht es durchaus europäischen Gepflogenheiten, selten so heiß zu essen, wie gekocht wird. Und zuweilen werden auch Rechnungen ohne den Wirt gemacht! Das nächste Treffen der Euro-Gruppe unter Vorsitz von Jeroen Dijsselblom wird jedenfalls aufschlussreich sein.

Der Hinweis des griechischen Finanzministers Yanis Varoufakis, Griechenland sei durch die Hilfsprogramme zum ?Junkie? worden, der nur von Kreditauszahlung zu Kreditauszahlung denke, zeigt Sinn für die Realität. Für die Dauer der Neuverhandlung der griechischen Kreditauflagen meinte Varoufakis noch in Paris: ?For that period , we?re not going to ask for any more loans, [?]. The government is willing to go cold turkey for a while, while we?re deliberating.? (Für jene Periode haben wir nicht vor, um mehr Darlehen nachzufragen, [?]. Die Regierung ist bereit, für einige Zeit auf ?kalten Entzug? zu gehen, während wir uns beraten.)

?Alles gut,? meinte der griechische Truthahn und eilte zum Festbankett ?!

(Autor: Christian Schramayr, Quellen: ekathimerini.com, To Vima, Reuters, Deutsche Welle, Zeit Online, Deutsche Wirtschaftsnachrichten)

 

12.02.15 20:34

811 Postings, 3687 Tage huhuhues darf geschmunzelt werden ;)

http://www.huffingtonpost.de/2015/02/12/...iechenland_n_6669764.html?

Auf ihrem aktuellen Cover präsentieren die Griechen Tsipras und Merkel in Anlehnung an das Titel-Cover des Hollywood-Films ?Die Reifeprüfung?. Das Magazin titelt: ?Die Frau und der Anfänger?.
 

12.02.15 21:12

2238 Postings, 5189 Tage BoppaGriechenland will doch mit Troika verhandeln!

12.02.15 22:05

10806 Postings, 4717 Tage rübiDie NBG die muss man loben,

Sie steht mit 1,20 heut ganz weit  ....!
Helau , so was war heut noch nicht da,
drum sag ich auf griechisch jetzt Kali....!
 

12.02.15 22:14

10806 Postings, 4717 Tage rübiAuf ein Kalimera ihr Börsenhüter,

da erfreuen wir uns dann  ....!  

13.02.15 10:29

236 Postings, 4190 Tage Geoa4@alle

hat jemand eine gute Analyse wie weit der Sprint gehen könnte? Bitte rein damit.  

13.02.15 10:40
2

2238 Postings, 5189 Tage BoppaBei aller Vorsicht, erstes Ziel.....

Aussage von Goldmann Sachs auf 2 Euro! Das war allerdings mitten im Konflikt! Mein Tagesziel heute 1,45! Am Nachmittag kommt mit den Amis nochmal ordentlich Drive rein! :-)

N.m.M.  

13.02.15 10:45

2238 Postings, 5189 Tage BoppaEU-Gipfel stellt erste Weichen für GR-Kompromiss!

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