Europas Politiker und speziell die CSU stehen vor dem Dilemma, dass eigentlich - mangels Mehrheit und vielerort auch mangels Aufnahmebereitschaft - niemand so recht noch mehr Flüchtlinge will, dies aber sprachlich nur sehr abgemildert kundgetan werden darf.
In D. geschieht dies aus Rücksicht auf Rotgrün. In Europa geschieht dies aus Rücksicht auf D.
Deshalb werden - in Berlin wie in Brüssel - ersatzweise juristische Hürden aufgebaut. Die Anforderungen an Rettungsschiffe werden erhöht (angeblich aus Sicherheitsgründen). In D. wird ein europäischer Rahmen für die Flüchtlingspolitik angemahnt - wohlwissend, dass dieser wegen heilloser Zerstrittenheit in Europa hinsichtlich der Flüchtlingsproblematik sehr schwer erreichbar ist (Strategie: Wir würden ja eigentlich gern, aber die anderen EU-Staaten sollen mitmachen, sonst machen auch wir wenig).
Nach Griechenland wird Geld geschickt, um die Lager instand zu halten und die Flüchtlinge zu versorgen. Dabei wird in Kauf genommen, dass die Griechen sich einen (Groß-)Teil der Hilfsgelder in die eigenen Taschen stecken und die Flüchtlinge nur notdürftig versorgen. Dass es in Moria nur 1 Toilette pro 160 Personen gibt, ist eine "Leistung" Griechenlands. In diese Unterlassungsaggressionen spielt, neben Selbstbereicherung, auch der Hass der rechten griech. Regierung auf "Fremde" mit rein. Die Griechen praktizieren militante Abschreckung - in den Lagern wie auch an der Außengrenze zur Türkei..
Die Aggression manifestiert sich dergestalt, dass wenig bis nichts in den Lagern passiert (keine Weiterreise Richtung D.). Weiterhin werden die Zustände offenbar vorsätzlich so miserabel gehalten - was die meisten Lagerinsassen wohl auch in ihre Heimatländer berichten - die dort Untergekommenen gen Heimat berichten, dass wohlkakuliert eine abschreckende Wirkung zustandekommt.
Zudem will die griech. Regierung die Flüchtlinge gern behalten, weil sie eine Erwerbsquelle sind (in Brüssel dick kassieren, an die Flüchtlinge wenig weitergeben).
Dies passt auch den Regierungen Nordeuropas gut in den Kram. Die Griechen üben wegen des "Flüchtlings-Business" keinen übermäßig hohen Druck aus, die Flüchtlinge nach Norden weiterzureichen.
Die von den Griechen praktizierte Abschreckung ist aus den im ersten Absatz genannten Gründen auch der CSU ganz recht. Zum einen wird es mangels frischen Zustroms einfacher und billiger, die EU-Außengrenzen zu schützen. Seehofer plädiert denn auch dafür, weiterhin Geld an die Griechen zu schicken, und auch ein paar milde Gaben wie Feldbetten und Schlafsäcke. Hauptsache, die Mehrheit der Flüchtlinge bleibt vor Ort in Griechenland. Die Griechen wiederum freuen sich über den neuen Erwerbszweig "Flüchtlinge mit EU-Geld kurz halten und die Differenz selber einstecken".
So sind im Ende alle mit der Lage zufrieden - außer Fill, Seeenix und Anhang.
|