Ich kann Romanova nur zustimmen. Der Geschäftsbericht erscheint mit allen Phrasen, Zitaten und Bildern sehr unseriös. Hier werden sehr viele Nebelbomben produziert. Hätte man statt der "Marktschreierei" mehr Transparenz geboten, hätte man ein besseres Gefühl. Ein Programm jagt das andere, um vom "Stillstand" abzulenken. Was ist denn wirklich in den letzten 2 Jahren passiert? Nicht viel. Der alte Vorstand vor dem neuen "Heilsbringer" hat nicht nur 1/3 weniger verdient, sondern im Bereich der Zahlen im Bereich FM und recurring Revenue genauso "performt". Konkret heißt dies: 1. Trotz der exorbitant und für mich unverschämten Gehälter (der CEO hat in 2017 über 1 Mio Euro verdient bzw besser erhalten) haben sich die Zahlen nicht verbessert. Im Produktgeschäft FM wurde eine marginale Verbesserung erzielt, gleichzeitig aber der % Anteil des recurring Revenue verschlechtert. Wenn man das Verhältnis Consumables zum Umsatz der FM setzt, so erkennt man hier, dass "jede Öllampe immer weniger Öl verbraucht".Wenn man jetzt noch das magenschwache Mail Services (freesort) Geschäft aus dem recurring Umsatz herausnimmt (was aufgrund des Geschäftsmodells auch richtiger wäre), sieht man, dass sich das so wichtige Business deutlich verschlechtert. Wie soll hier ein zukünftiger EBITDA Schub erfolgen?:
Freesort= keine Marge, Software = kein Wachstum, FM Produktgeschäft= primär kleine Maschinen mit hohen CAPEX Aufwendungen und Risiken in den Homeländern von Neopost und Pitney, wenig After sales Geschäft, KM = stagnierend. Also bitte hier konkrete Businesspläne auf den Tisch legen.
2. Die angebliche Steigerung des Marktanteils sieht man nicht in den Zahlen. Kann es sein, dass sich die Anzahl der FM garnicht erhöht hat, sondern sich nur die Gesamtanzahl der FM in den Segmenten B und C reduziert hat. Da FP sich hauptsächlich im A Segment tummelt, kann dies dann zu einem % Marktanteilsanstieg" führen. Wenn in den USA und Frankreich tatsächlich mehr FM installiert sein sollten, dann müßte der "rental Umsatz" deutlich mehr angestiegen sein, da es sich hier ja um Mietmärkte handelt. Warum sagt man über die konkreten installed base Zahlen in den key Ländern nichts. Diese Zahlen werden doch von den Postorganisationen zur Verfügung gestellt?In meinem letzten Beitrag habe ich nach den konkreten Kosten für den Markteintritt in Frankreich gefragt. Der Mitarbeiteraufbau steht wahrscheinlich in keinem Verhältnis zu den Kosten. Ob hier in naher Zukunft tatsächlich Geld verdient werden kann, bezweifle ich. Wenn man in gesättigten Märkten und dann noch in dem Home Märkten der beiden größten Anbieter als kleiner Player angreifen will, dann muss man sich den Markt teuer erkaufen. Es wäre also sehr schön, wenn hier einmal ein dedizierter Businessplan für Frankreich und auch die USA für die nächsten Jahre den Investoren aufgezeigt werden würde. Bei der Produktivität wurde auch kein großer Schritt erzielt. In Deutschland wurden doch sage und schreibe 5 MA abgebaut! 3. Besorgniserregend sind die beiden Geschäftsfelder Software und Mail Services (Freesort). Der Umsatzwachstum kommt praktisch nur aus dem sehr magenschwachen Geschäft Freesort und beinhaltet wohl auch erhebliche Umsatz-und Ergebnisrisiken, die der Wirtschaftsprüfer im Geschäftsbericht unter Punk V auch so benennt. Bitte alle Investoren diese "Nachtragsberichte sorgfältig lesen!! Hier handelt es sich auch um ein nicht wirklich strategisches Geschäftsmodell, sondern um ein Low involvment Business, dass jederzeit unter Druck geraten kann. Im Bereich Software (iab) bewegt sich seit Jahren NICHTS. Warum man hier einen Vorstand über 400 Teuro bezahlt, erschliesst sich mir nicht. 4. Was ist konkret "Jump"? Warum benötigt Der CEO nochmals 6 Mio Euro? Sollen hier weitere Vertriebskapazitäten aufgebaut werden und wenn ja, welche Umsätze sind konkret hier geplant. Ich wiederhole mich, sowohl in Frankreich als auch in den USA werden die Angriffe von FP teuer zu bezahlen sein. Neopost und auch Pitney werden sich dies nicht gefallen lassen.Hier gilt der Grundsatz: "Don't touch the Balls of the Gorilla". Es wird am Ende so kommen, dass man uns Investoren dann ein paar Umsatzzuwächse in den beiden Ländern verkaufen kann, aber die Kosten über sehr lange Zeit dieses Wachstum deutlich übersteigen werden.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass man sich hier mit einer tollen " Story mit tollen Zitaten, Sprüchen und Bildern" über die Zeit retten will, sich in der Zwischenzeit die Taschen voll macht, um dann nach 3-4 Jahren und nicht Erreichen der Ziele als reicher Mann/reiche Vorstände abtreten kann. Ich teile zu 100% die Meinung von Romanova: Warum kaufen die Vorstände bei einem so "günstigen" Kurs und bei so hohen Gehältern nicht verstärkt FP Aktien? Grund: Sie glauben selbst nicht wirklich an Ihre Story. Was macht eigentlich der Vertriebsvorstand?? Wo ist hier eigentlich der AR? Warum läßt er bei dieser Performance solche Gehälter zu? Wie lange dürfen diese Herren Phantasie verkaufen?
Alles in allem scheint FP für den Vorstand nur Mittel zum eigenen Zweck zu sein. Schade für das Unternehmen und die Investoren.
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