und uneingeschränkten Marktwirtschaft hilft hier leider keinen Schritt weiter, auch wenn die Gurus der ökonomischen "Wissenschaften" meinen, sie könnten uns das durch gebetsmühlenhaftes Wiederholen ihrer Phrasen eintrichtern. Die Marktwirtschaft versagt konsequent genau an den Knackpunkten, bei denen es um nicht beliebig vermehrbare Güter geht, also der Wachstumswahn schon heute an seine Grenzen stößt. Das sind die nicht regenerativen Energiequellen, der Landschaftsfraß (dazu gehört auch die weiter betriebene und von IWF und Weltbank indirekt forcierte Abholzung der tropischen Regenwälder), die landwirtschaftlichen Produkte, Rohstoffe ... Um beim Beispiel der Landwirtschaft zu bleiben: Die Produktivität des Bodens läßt sich nicht beliebig steigern, sie wird letztlich limitiert durch die Energieeinstrahlung pro Flächeneinheit. Maschinenbearbeitung mag zwar (in begrenztem und heute schon lange mehr als ausgeschöpftem Maße) die Arbeitsproduktivität erhöhen können - ein betriebswirtschaftliches Plus entsteht daraus aber auch nur, weil der dafür erforderliche Energieeinsatz nicht aus regenerativen Energien stammt (die Energiebilanz unserer Landwirtschaft ist sogar negativ, d.h. es wird mehr fossile Energie hineingesteckt als an Energieinhalt der landw. Produkte zurückgeliefert wird). Produktivitätserhöhung ist hier also kein Mittel des marktwirtschaftlichen Selektionsprozeßes mehr. Höhere Wertschöpfung durch Erhöhung einer wie auch immer definierten Qualität setzt, wenn sie für alle Produktionseinheiten möglich sein soll, ein stetiges Wachstum des Volkseinkommen-Anteils landwirtschaftlicher Güter voraus (wohlgemerkt nicht nur ein Wachstum im Rahmen des Volkseinkommens, sondern ein Wachstum darüber hinaus). Findet dieses nicht statt (und das ist die Realität), so wird der Konkurrenzkampf über den Preis geführt - und da gewinnt der, der die wenigsten Skrupel hat. Wenn Du also einen Mindestqualitätslevel für landwirtschaftliche Produkte sichern willst, so muß das aktiv über entsprechende überprüfbare Normen und Vorschriften passieren - und Du mußt gleichzeitig sicherstellen, daß Produkte von aussen, die diesen Mindestlevel nicht erfüllen, auch nicht auf den heimischen Markt gelangen können. In diesem Rahmen kannst Du den Rest der Regelung im wesentlichen dem Markt überlassen. Was den Landschaftsschutz betrifft, gibt es ebenfalls zwei Möglichkeiten: Entweder die öffentliche Hand kauft im großen Maßstab Flächen auf, um sie unter Schutz zu stellen, oder sie bezahlt dafür, wenn Landwirte auf die Nutzung bestimmter Flächen verzichten oder diese nur eingeschränkt nutzen. Denn Marktwirtschaft erzwingt rauszuholen, was geht und soweit das Gesetz es zuläßt, oder soweit man nicht erwischt wird.
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