Vor Gericht erhältst du Recht, aber häufig keine Gerechtigkeit.
Dabei gehen deutsche Ermittler zumeist ziemlich akribisch vor, wie man auch bei der (von Selenski zunächst unterstützten) Sprengung von NS1 nachvollziehen kann.
Irgendwo kommt man aber zu dem Punkt, wo ausländische Zeugen nicht vernommen werden können, Aussage gegen Aussage steht oder Informationen schlicht fehlen oder nicht einheitlich interpretiert werden können (insbesondere, wenn es um die Motive für irgendwelche Handlungen geht, die unser Freund Leo ständig einfordert). Dann kann das Gericht nicht zu einem 100%-igen Urteil kommen oder schlägt einen Vergleich vor.
Beispiel: Bei mir im Unternehmen werden wir gerade verklagt, obwohl wir 100%-ig im Recht sind. Dennoch lassen wir uns auf einen Vergleich (EUR 100.000) ein, weil die Rechtskosten eines weiteren Streits diesen Betrag übersteigen würden.
Ich habe beruflich mit vielen insolventen Unternehmen zu tun und ärgerte mich früher häufig darüber, wo die veruntreuen Mittel wieder auftauchten. Im Rechtsstaat gibt es Zugriffsgrenzen. Seien wir trotzdem froh, in einem solchen zu leben.
Irgendwann muss man das Buch zuklappen und nach vorne sehen.
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