Hört sofort auf! Wir brauchen eine kurze Erklärung für alle, die zufällig etwas mitkriegen, nicht diese zig ein-Satz-postings von leo! Das "Dierlamm für Dummies" war damals ein solcher Versuch, aber er zielte noch auf den Prozess in Stadelheim in der Erwartung, dass es die Journalisten aktivieren würde. Der Höhepunkt dieser "Politik" war mein Interview in der Tagesschau https://youtu.be/ucgTsV3cpUE?t=655 Ich glaube, dass diese Frage noch nicht einmal überall gestellt wird! Jeder geht von dem aus, was die explodierende Masse an Interessierten zum Thema Wirecard vorgesetzt bekam, eben das "Narrativ" Das ging ganz schnell! Lies mal Klaus Ott, Süddeutsche, vom 25.06.2020 Das lasen leute, die nie Aktionäre waren und nie was von Wirecard gehört hatten - etwa 80% derer, die sich damals für den Fall interessiert haben! https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/...solvenz-kommentar-1.4947377 Dass eine deutsche Aktiengesellschaft Milliardenbeträge ausweisen kann, die wohl gar nicht existiert haben, hätte nie geschehen dürfen. Die Regierung wäre es den Bürgern schuldig gewesen, frühzeitig für eine strenge Aufsicht zu sorgen.
Das war die Erstreaktion der interessierten Bevölkerung: "Wie kann das IN DEUTSCHLAND passieren"? Die Pleite von Wirecard ist aber auch eine juristische Pleite der Finanzaufsicht und letztlich eine politische Pleite der Bundesregierung. Sie alle haben versagt. Es muss in Deutschland immer wieder erst zu großen Wirtschaftsskandalen und horrenden Schäden für die Steuerzahler oder, wie im Fall Wirecard, für die Aktionäre kommen, ehe politische Konsequenzen gezogen werden. Oder vielleicht auch nur angekündigt werden. Staatsanwaltschaft und Justiz werden zum Reparaturbetrieb der PolitikAuch das ist bezeichnend: Erst kommen die Ermittler wie die Staatsanwaltschaft München I, durchsuchen Firmen, erwirken Haftbefehle - dann hinkt die Politik daher. Das war auch bei anderen Skandalen so. Bei den Abgasmanipulationen von VW, die nicht vom Kraftfahrt-Bundesamt entdeckt wurden, sondern von US-Behörden. Beim Steuerskandal Cum-Ex. Und so weiter. Das geht zurück bis zur Finanzkrise 2007 und 2008, als zahlreiche Großbanken sich verspekulierten und auch vom deutschen Staat gerettet werden mussten, um noch größeren Schaden für das Finanzsystem und die Gesellschaft abzuwenden. Staatsanwaltschaft und Justiz werden notgedrungen zum Reparaturbetrieb der Politik.
Dann eskalierte der Skandal, es wurden heftige Vorwürfe BEKANNT (die Fakten waren ja grötenteils nicht wirklich neu für Insider, wie z.B. Allscore in China...) Von den Zigtausenden betroffenen Aktionären hatten die allermeisten inhaltlich auch keine Ahnung. Auch eine Meimsteps hatte keine Ahnung und sich meines Wissens NIE mit dem Thema beschäftigt. Als dann das Geheimdienstthema auch noch eskalierte, wären die Fragen zu gefährlich geworden - daher musste das Thema weg! Das ist EINE Seite oder EINE Erklärung. Ich habe es schon letztes Jahr geschrieben, zunächst im "j'accuse" und später im (nie fertig gewordenen) Text "Das Stadelheimer Glaubensbekenntnis": Es brauchte eine SCHNELLE Erklärung. Hier zunächst eine Version von "Dierlamm für Dummies" „Dierlamm für Dummies“ – Die Sicht der Verteidigung, Stand Oktober 2023 Der Prozess leidet an einem Geburtsfehler: nämlich an einem falschen Tatbild. Es wird davon ausgegangen, dass Markus Braun als Bandenchef zusammen mit Oliver Bellenhaus, Stephan von Erffa und Jan Marsalek eine Bande gebildet hat, um Wirecard als finanzkräftige Firma darzustellen, um beispielsweise Kredite zu erschleichen, die dann veruntreut wurden über Firmenkonstrukte oder um am hohen Aktienkurs zu partizipieren. Ein wesentliches Element sind die Treuhandkonten, die laut StA einzig und allein deshalb geschaffen wurden, um den Betrug durchführen zu können. Die Einnahmen der Drittapartner Al Alam, Senjo und PayEasy seien laut Darstellung auf diesen Konten. Da dort kein Geld ist, gibt es kein Geschäft. Was es darüber hinaus noch gegeben haben mag, ist irrelevant.
Dieses Tatbild wurde bereits im Juli 2020 festgelegt und basiert auf den Aussagen von Oliver Bellenhaus bzw. entstand durch einen wechselseitigen Prozess der Legendenbildung. Dieses Tatbild führte zu einer Verengung der Ermittlungen, die zwar in der Öffentlichkeit als hoch komplex und schwierig beschrieben werden, die aber eklatante Lücken offenbaren, die entstanden, weil man große Teile des tatsächlichen Tatbildes willkürlich für irrelevant erklärt hat.
Beispiel: Bellenhaus gab an, dass es Dutzende TPA gegeben habe. Er gab verschiedene Zeitanagaben zu Protokoll, ab wann es kein Geschäft mehr gab, räumte einmal sogar ein, dass er es nicht genau sagen könne. Als die StA sagte „kein Geld auf Treuhandkonten, da war nie Geld, also gab es nie Geschäft“, passte Bellenhaus sich an und erzählte folgerichtig bei seiner Aussage in Stadelheim, es habe das Geschäft seit 2015 nicht gegeben.
Dem Narrativ nicht entsprechende Sachverhalte wurden unterdrückt, beispielsweise Millionenzahlungen, Geldabflüsse zu Monterosa (Pittodrie), die Levantine-Stiftung in Liechtenstein, Antigua, Indonesien usw.
Die Frage, wo die Gelder für diese Beträge herkamen, wurde als irrelevant bezeichnet.
Als Journalisten wie BR24 mit Geldflüssen kamen, hieß es, dies sei Geldwäsche und habe nichts mit dem Prozess und der Anklage zu tun, es werde in getrennten Verfahren ermittelt. Von diesen Ermittlungsverfahren ist nichts bekannt. Dass Erkenntnisse aus diesem Zusammenhang, die im Prozess in Stadelheim ans Licht kommen, dafür relevant sind, ist naheliegend.
Es gibt nicht den geringsten Hinweis, dass Braun an den Aktionen von Bellenhaus und Marsalek beteiligt wäre, seien es nun Veruntreuungen oder Geldwäsche.
Es gibt erhebliche Widersprüche in den Aussagen von Bellenhaus, die seit März bekannt sind. Aber Bellenhaus beantwortet die Fragen nicht und Födisch will sie nicht stellen, sagt noch im Oktober 2023, er würde die Fragen nicht verstehen. Bereits März 2021 gab es klare Ermittlungshinweise an StA. Von Ermittlungen ist nichts bekannt. Stattdessen wurde im März 2021 ein völlig unzureichender TPA Reality Check erstellt, Grundlage für die Aussage, dass es kein TPA gibt (falsche Fragen, falsche Grundannahmen, aus forensischer Sicht dilettantisch, James Freis will es nicht einmal als Untersuchung bezeichnen, zweifelt an der Kompetenz der Verfasser)
Noch im Mai 2021 sah die Staatsanwaltschaft keine Hinweise auf Veruntreuung November 2021: Hinweise, dass Tatbild falsch ist, werden öffentlich diskutiert, plötzlich erscheint die Geldwäschetheorie als „Backup“ der Theorie von „da war nichts“.
Dezember 2021: Anklageschrift wird angemahnt
März 2022: Einseitige und unzulässig eingeschränkte Anklageschrift Anklage basiert auf falschem Tatbild, falschem TPARC, falschen Aussagen von Bellenhaus, Verkürzungen, Verdrehungen: Dierlamm fordert Nichteröffnung bzw. Aussetzung. Födisch lehnt ab, macht sich Anklage zu eigen
Auch Marktmanipulation strittig: Wohl nur unter der Annahme belastbar, dass Markus Braun ein von den Fälschungen wissendes Bandenmitglied ist. Fällt diese Bedingung weg, kollabiert der Rest der Anklage. Für diese Bandenchefthese gab es bisher nicht einen einzigen stichhaltigen Beweis.
Zahlreiche Zeugen imponierten durch massive (selektive) Gedächtnislücken, Beispiele: Chefermittler, KPMG, Görres, u.v.a.
Untreue muss man gesondert anschauen Aus heutiger Sicht: Da Braun schon 3 ½ Jahre in Haft ist: Prozess aussetzen, aus Haft entlassen, Zurück auf Los mit neuer Kammer, neuer Staatsanwaltschaft, neuer Anklage.
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