Der Crash der Bayer-Aktie in den vergangengenen 4 Wochen mit einem Rückgang von etwa 20% bis jetzt ist natürlich eine massive Übertreibung. Auch hinsichtlich der Tatsache, dass der Kurs vorher auch nicht allzu berauschend war. In Summe betrachtet ist Bayer nun zusammen mit Monsanto signifikant weniger wert als es vor der Ankündigung der Monsanto-Übernahme und ohne Monsanto war. Zumindest was den Wert hinsichtlich Börsennotierung betrifft.
Die Stimmung steht nur Zeit auf Ausverkauf. Jeder will raus, keiner traut dem Ding über den Weg. Es herrscht sowas wie Panik. Mieses Karma, schlechter Ruf... noch dazu senken die "Analysten" zur Zeit reihenweise den Daumen und damit ihre "Kursziele", frei dem Motto, dass man den anderen "Analysten" ja nicht nachstehen möchte.
Ein richtiger Analyst der jetzt den Daumen senkt wo er vor ein paar Wochen noch den Daumen gehoben hat, kann nicht wirklich seriös und fundiert bzw. analysiert gearbeitet haben.
Denn dann hätte er auch vor ein paar Monaten die Monsanto-Geschichte schon negativ bewerten müssen, und nicht jetzt erst nachdem der Kurs abstürzt hinterher rennen. Oder aber im Wesentlichen die bisherigen positiven Einschätzungen dem Grunde nach beibehalten müssen. An der faktischen Sachlage hat sich nichts geändert, die Zahlen die Bayer vermeldet haben signalisieren ja sogar starkes Wachstum genau in dem Agrarbereich wo sich Bayer künftig verstärkt drauf konzentriert.
Diese "Analysten" sollten eigentlich auch so intelligent sein, solche erstinstanzlichen US-Urteile wie neulich geschehen richtig einzuschätzen.
Selbst für den Fall, dass Bayer insgesamt Zahlungen in Höhe von 5-10 Mrd. leisten müsste (was ich eher für unwahrscheinlich in der Höhe halte), dann wäre selbst dies aus wirtschaftlicher Hinsicht kein Beinbruch und ist vermutlich in die gesamte Aquisition schon lange eingepreist. Sowas darf und wird das Management natürlich nicht offiziell verlautbaren.
Da nun alle auf Panik schalten (allen voran die "Analysten"), ist es nachvollziehbar, dass jetzt viele Anleger kalte Füsse bekommen und verkaufen, was den Abwärtssog natürlich noch verstärkt. Dies bewirkt dann in Folge auch wieder entsprechende negative Schlagzeilen und weitere Analysten senken daraufhin den Daumen um dem aktuellen Kurs hinterher zu laufen was ihre Kursprognosen betrifft.
Das Ganze wird vermutlich erst dann enden, wenn es die ersten positiven Gerichtsurteile gibt. Wann das der Fall sein wird ist sehr schwer abzuschätzen, aber sowas zieht sich in der Regel über viele Wochen und Monate bis gar Jahre.
Ich sehe die Monsanto-Übernahme auch eher kritisch (weil Monsanto eben so einen miserablen Ruf hat), aber man muss auch sehen, dass sich die stetig wachsende Weltbevölkerung nicht allein durch alternative Landwirtschaft ohne Dünger, Herbizide etc. ernähren lässt, auch wenn dies wünschenswert wäre. Glyphosat ist sicher nicht gesund, wenn man es trinkt. Aber das gilt für alle Pflanzenschutzmittel. Es kommt drauf an Pflanzenschutmittel maßvoll und vernünftig einzusetzen und diese stetig weiterzuentwickeln bzgl. Umweltverträglichkeit und Effizienz. So was kann aber nur ein großer finanzstarker Konzern mit entsprechender Entwicklungs- und Produktionskapazitäten stemmen, nicht irgendein kleines Unternehmen.
Zum Thema Nebenwirkungen: Dann dürfte man auch nicht Auto fahren (wegen der Abgase), man dürfte im Supermarkt keine Lebensmittel kaufen (wegen der Konservierungsstoffe), man dürfte keine Medikamente nehmen (wegen der Nebenwirkungen), man dürfte nicht mit dem Handy telefonieren (wegen der Funkwellen), WLAN zu Hause wäre auch tabu (auch wegen der Funkwellen), und auch kein Plastik verwenden (wegen dem Mikroplastik in der Natur und den Weltmeeren) .... die Reihe lässt sich wohl beliebig fortsetzten.
Ich bin gepannt wie lange die Panikstimmung noch anhält.
In diesem Sinne, Geduld und ein schönes Wochenende :-)
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