Ein Chart sagt bei solch einem Wert eigetnlich gar nichts. Bärische Divergenzen und solche Sachen sind irrelevant bei einem Wert bei dem an 80 % der Tage keine 10 umsätze zusammenkommen. Wie die letzte Kapitalerhöhung aber zeigte, ist das Interesse finanzkräftiger Anleger an solchen Werten allerdings immens. Wenn sie nur bedient werden könnten.
Nur gibt halt keiner eine größere Position ab, weil die Investierten von ihrer Aktie voll und ganz überzeugt sind.
Bei solch engen Papieren erfüllt also der Markt keine Bewertungsfunktion und Charts geben keine Signale, wenn sie denn überhaupt je welche geben.
Vor einigen wochen schrieb der Rote Schuh noch, dass die Aktie sich entweder verdoppeln oder halbieren würde. Eine sog. Siam-Win-Prognose (lol).
Nun da der Kurs bei homöpatischen Tagesumsätzen etwas bröckelt, werden bärische Divergenzen als Erklärung nachgeschoben. Einen Kommentar kann ich mir ersparen.Nicht ersparen möchte ich mir aber eine Zusammenfassung der Situation, damit die wirklich relevanten Dinge nicht untergehen und hier - wie bei WO zu lesen war - auch ein intellektuelles Tschernobyl entsteht.
Halten wir doch mal fest.
Hier hatte der neue CEO einer geradezu winzigen ? und in der Mineralienexploration relativ erfolglosen - Firma die fast aberwitzige Vision, so genannte Giant-Oilfields in der dritten Welt, insbesondere in Afrika, zu explorieren und zu einem Ölproduzenten aufzusteigen.
Da bekanntlich die meisten dieser Junior-Explorer an ihrer Aufgabe scheitern, war ich anfangs hinsichtlich der Erfolgsaussichten äußerst skeptisch, zumal mir die Kapitaldecke, die man für solche Vorhaben braucht, als zu dünn erschien und die Ressourcen zum Großteil in instabilen politischen Gegenden wie dem Kongo und Nigeria, oder in Regionen lagen, die als ?ungebohrt? galten.
Zudem sah es lange so aus, dass sich diese Firma, die von vornherein darauf ausgelegt war, einen Großteil der zu leistenden Arbeiten outzusourcen, mit der Vielzahl der angegangenen Projekte verzettelt und sich finanziell und ressourcenmäßig übernimmt.
Diese Befürchtungen haben sich, Gott sei Dank, nicht bewahrheitet.
Vielmehr hat die Firma deutlich gezeigt, dass sie in der Lage ist, die Spreu vom Weizen zu trennen, keine ?Geschäfte? um jeden Preis angeht (Tanzania) und bei Projekten, die in eine ?Loss-Loss-Situation? migrieren (Nigeria), rechtzeitig und konsequent die Reißleine zieht.
Dass das bereits geplatzte Projekt in Namibia gegen alle Widerstände nicht nur gerettet wurde sondern sogar noch in einer Erfolg versprechenden Partnerschaft mit einem der ganz Großen der Branche (der Sintez-Group) mündete, spricht dafür, dass es sich bei EnerGulf um einen sog. ?Riesen-Zwerg? handelt. Eine kleine ?Klitsche? mit Riesen-Beziehungen.
Eine Tatsache, die zu übersehen, unverzeihlich ist.
Jeff Greenblum hat jedenfalls seine Visionen in beeindruckende Konsequenz in Missionen umgesetzt, ein kompetentes Team zusammengestellt, das Namibia-Projekt bereits zur Hälfte durchfinanziert und mit Schlumberger und Halliburton überaus kompetente Partner für die Geophysik und das Schachtmanagement engagiert.
Angesichts des exorbitant guten Risk-Return des Projektes (projektierter Gewinn nach income tax knapp 40 USD je Barrel!) und der Euphorie, welche einschlägig bekannte Kapitalgeber bei der letzten Privatplatzierung zeigten, kann davon ausgegangen werden, dass auch die Restfinanzierung gelingen wird.
Dass Jeff Greenblum, der bisher noch keine einzige Aktie verkaufte, mehr als jeder andere vom Erfolg seiner Mission überzeugt ist, hat er mit dem Kauf einer weiteren 500k-Position junger Aktien aus der PP noch einmal eindrucksvoll unterstrichen.
Auch für andere war diese Privatplatzierung die letzte Chance, mit einer größeren Position einzusteigen, denn die deutsche Börse, deren Umsätze zum großen Teil aus ?wash sales? zum Zwecke der Kursmanipulation bestehen, kann bekanntlich größere Orders ohne heftige Kursauschläge nicht bedienen. Und Kanada schon gar nicht.
Einige haben diese Chance genutzt. Andere nicht - und rumoren wieder mal in den Boards über die bösen ?Insider?. Einige sind offenbar bereits gelb vor Neid angelaufen, dass sie nicht dabei waren.
So wird sich also ? wieder einmal ? das Großkapital die Hände reiben und der Kleinanleger in die Röhre schauen. Denn vor Beginn der Bohrarbeiten wird es wohl keine Privatplatzierung mehr geben. Belohnt werden also - wieder mal - vor allem die, die es sich leisten können, denken zu lassen.
Eene meene Muh, und raus bist du!
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