Nun sind die Restrukturierungen aber weitgehend abgeschlossen, 20.000 Mitarbeiter wurden entlassen, und die Quartale sehen dennoch (!) durchwachsen aus: - Seit Q2/2012 gab es keinen Gewinn, der höher lag, als 100 Mio EUR. Angesichts von >3,5 Mrd EUR Umsatz ein eher mickriges Ergebnis. Und trotzdem viele der Maßnahmen abgeschlossen wurden, lag der letzte Gewinn bei unter 100 Mio EUR. - Selbst wenn man die großen Verluste vor Q3/2012 weg lässt, und ab da aufsummiert, bleibt unter dem Strich ein Verlust: 32+82-145-116+93= -54 Mio EUR. Und wenn man die Quartale davor hinzu nimmt, wird es richtig schlecht. Dass Du Dich da an den mickrigen Gewinnen in einigen Quartalen fest hälst, ist schon etwas verwunderlich. (Dass das Ergebnis des letzten Quartals hinsichtlich der Abstimmung 'geschönt' ist, ist doch einleuchtend. Beweisen kann ich das natürlich nicht, aber Elop wäre extrem dumm, würde er nicht alles hinbiegen, so dass ein Plus heraus kommt. Alles andere wäre hinsichtlich des Deals eine Katastrophe. Ich mag ihn nicht, aber ich halte ihn nicht für blöd. Er ist sehr auf seine Karriere bedacht, und darauf bei MS nach oben zu kommen, da lässt er kein Minus in seinem 'Abschiedsquartal' VOR der Abstimmung, die seine Zukunft bestimmt, zu. Glaub es nicht, aber denk zumindest mal darüber nach, wie Manager auf diesen Ebenen funktionieren.) - Der Umsatz fällt von 3,87 auf 2,59 Mrd EUR, Minus ca. 1,3 Mrd EUR, d.h. ca. 30% weniger Umsatz kann man schon mit 'Einbruch' überschreiben. Stell Dir vor, VW würde 30% weniger Golf verkaufen. Der Kurs würde massiv abgestraft. Das Wort 'Einbruch' wäre in den Schlagzeilen wohl noch das Positivste. ;-) Du versuchst es so schön mit 'Verkauf von Bereichen' zu erklären, was sicher sein mag, aber ob diese etwa 1,3 Mrd EUR Umsatz ausmachen, lässt Du unbeantwortet, und wirst dann doch recht vage. Zumal ein Verkauf auch Geld in die Kasse spült, und sich irgendwo niederschlägt. Wir reden irgendwie aneinander vorbei: es mag sein, dass NSN sich 'langsam vorwärts arbeitet', das schließe ich nicht aus. Aber das bedeutet explizit nicht, dass die Lage NSN-Nokias dadurch besser wird. NSN mag sich wieder berappeln, aber den wegbrechenden Umsatz von D&S kann es nicht auffangen, es ist ein zyklisches Geschäft, und Here und IP sind eher Beinchen, denn echte Standbeine. Wo bleibt die Vision, wo soll das Wachstum herkommen? Wie gesagt: ein größerer LTE Kuchen muss nicht zwingend alle Esser satt machen. Im Extremfall geht einer, oder gehen mehrere leer aus, und bleibt hungrig. Die chinesische Konkurrenz gibt es schon länger, aber erst in den letzten Jahren sind sie echte Konkurrenten geworden, und das bekommen eben Ericsson, Alcatel und NSN verstärkt zu spüren. Ist doch ganz klar: ein Kuchen, zwei Konkurrenten mehr, der Kuchen wird anders aufgeteilt. Und die Frage ist noch im er unbeantwortet: von den fünf Herstellern ZTE, Huawei, NSN, Ericsson und Alcatel sind drei in Schwierigkeiten, und zwei nicht. ZTE und Huawei haben anscheinend keine Probleme, die anderen drei schon. Warum? Der Kuchen wird doch stetig größer?
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