Conergy vs. Solar Millenium: Solar im Umbruch
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Mein Lieblingsfreund aus dem Schönwetterthread, der mich anscheinend verfolgt und fast täglich drei bis fünf Posts von mir meldet (hat wohl einen kleinen Verfolgungswahn), hat sogar versucht damals dieses Post löschen zu lasse, wie sehr oft natürlich erfolglos.
Ich denke jedenfalls, dass ich den Sachverhalt MEMC und Conergy in dieser Post sehr objektiv betrachtet und so gut wie alle Möglichkeiten beleuchtet habe. Deshalb setzte ich diese Post von knapp vor Weihnachten nochmals 1:1 hier rein. Wie gesagt, es ist jetzt aktueller denn je. Wer es nicht mehr lesen möchte, der braucht es ja nicht. Wird ja letztendlich keiner dazu gezwungen.
Also nochmals das Post #423 vom 22.12.2009:
Spread, ganz so würde ich die Mutmaßung von Polar "aber vorher wird conergy noch ein paar mal über ein euro gehen" nicht von der Hand weisen. Sollte es irgendwann mal zu einer Einigung mit MEMC kommen, dann könnte es sehr gut sein, dass die Aktie wunderschön nach oben gezockt werden wird, bis zu einem Euro oder sogar höher. Aber der Zock dürfte nicht allzu lange dauern, denn grundsätzlich ändert sich ja nichts an der totalen finanziellen Schieflage von Conergy und am schwierigen PV-Markt würde sich ohnehin nichts ändern. Sollte Conergy aber den Vertrag mit MEMC einhalten müssen, dann muss Conergy in die Insolvenz. Da würde dann nun mal gar kein Weg vorbei führen.
Aber davon würde MEMC auch nicht großartig profitieren bis auf die Bankbürgschaft von der Commerzbank und auch an den noch gültigen Verträgen mit anderen Solarmodulhersteller, denn die wären dann wohl auch alle nicht mehr gültig. Das könnte dann für MEMC eine ganz hohe finanzielle Last werden, die eventuell das US-Unternehmen dann nicht mehr tragen kann. Das könnte dazu führen, dass MEMC bis zum bitteren Ende gegen Conergy prozessieren könnte.
Wie der Rechtsstreit ("wettbewerbswidrige Klauseln") mit MEMC wirklich enden wird, kann kein Außenstehender überhaupt erahnen. Ein weitere Gefahr besteht, dass MEMC eine Bankgarantie ziehen könnte mit der der Liefervertrag abgesichert wurde. Die Bürgschaft hat die Commerzbank übernommen.
Es stehen derzeit rd. 175 Mio. $ Dollar Forderungen von MEMC an Conergy im Raum. Wir wissen aber nicht über welchen Zeitraum sich diese Forderungen beziehen. Da hüllt sich Conergy komplett in Schweigen. Vielleicht liegen diese Forderungen mittlerweile noch höher ? Wer weiß das schon ?
Conergy hat offensichtlich 70 Mio. $ von den 175 Mio. $ schon angezahlt. Also würde sich an der desaströsen Finanzlage von Conergy nur etwas ändern, wenn eine Einigung herauskäme, dass Conergy weniger als die 70 Mio. $ bezahlen müssen. Dann würde Conergy definitiv Cash von MEMC bekommen.
Wenn dann immer wieder behauptet wird, dass Conergy nach einer Einigung eventuell Rücklagen auflösen könnte und damit Schulden zurück bezahlen könnte, dann ist das schlicht und einfach grundsätzlich falsch. Rücklagen sind nichts anderes als "virtuelles" Geld. Das ist eine reine Bilanzzahl und hat nichts mit irgendwelchem "richtigem" Cash zu tun. Jeder der nur ein wenig Bilanzwissen hat, der weiß so etwas. Außerdem weiß man gar nicht, ob Conergy überhaupt Rücklagen zu MEMC gebildet hat. Auch darüber hüllt sich Conergy komplett im Schweigen.
Insgesamt gibt es bei Conergy rund um das Thema MEMC eine absolute nicht nachvollziehbare Intransparenz.
Es scheint auch so zu sein, dass Conergy ihre Unternehmensfinanzierung wohl erst auf die Reihe bekommt, wenn die sehr hohen MEMC-Forderungen bzw. der MEMC-Vertrag vom Tisch ist. Das wäre eventuell eine Erklärung, dass Conergy nicht einmal bis August nächsten Jahres finanziert ist. Es dürfte sehr wahrscheinlich keine Bank zu finden sein, die Conergy bei der derzeitigen Lage überhaupt einen Kredit gibt. Wäre auch von den Banken schon mehr als fahrlässig. Das zeigt dann schon mit welchem hohen Risiko die Conergy-Aktie behaftet ist. Vor allem wenn man bedenkt, dass Conergy noch im August ganz stolz war und bekannt gab, dass das Unternehmen bis 2011 durch finanziert sei. Dem ist aber, wie wir ja alle wissen, überhaupt nicht so. Über dieses Thema sagt der liebe nette Herr Ammer auch nichts und schneidet dieses Thema nicht einmal an. Auch darüber gibt es nur dicke Fragezeichen.
Risiko über Risiko bei Conergy und dazu noch sehr viel Intransparenz seitens des Unternehmens. Dazu meldet Conergy schon seit gut zwei Monaten keine neue Solarparkprojekte mehr !!!
Wenn ich jetzt noch bedenke, dass im neuen Jahr sehr schnell wieder Diskussionen aufkommen werden, wie weit die Solarsubventionen ab Mitte 2010 in Deutschland gekürzt werden, dann kommt ein weiterer Belastungsfaktor für die PV-Branche hinzu. Dass die Subventionen in Deutschland ab Mitte 2010 gekürzt werden steht wohl fest, aber wie stark und wie werden dann die Kürzungen für 2011 aussehen, weiß derzeit noch keiner. In Italien will man offensichtlich wie in Spanien die PV-Subventionierung deckeln. Die Italiener wollen keinen solchen PV-Subventionswahnsinn wie in Deutschland betreiben.
Insgesamt ist das Chancen/Risikoverhältnis der Conergy-Aktie total mies. Conergy kann ganz einfach nicht eingeschätzt werden, da die Intransparenz sehr sehr hoch ist.
Derzeit spekulieren sehr viel Zocker bei Conergy darauf, dass es eine Mitteilung über den Themenkomplex MEMC geben wird und dann die Aktie zu mindestens kurzfristig nach oben schießen wird. Wenn man sich den Sprung der Conergy-Aktie von 0,80 ? auf 1,15 ? ansieht, als MEMC nur die Gegenklage fallen ließ, dann wäre eine solcher Zock absolut möglich, sogar sehr wahrscheinlich. Aber nachhaltig dürfte dann dieser Kurssprung nicht sein, denn wie schon eingangs erwähnt und ich auch in diesem Post ausführlich erklärt habe, würde sich auch durch eine Einigung mit MEMC fundamental bei Conergy nicht allzu viel ändern. Der PV-Markt bleibt nach wie vor der Selbe mit einem Preisdruck, den Überkapazitäten, dem Marktbereinigungsprozess und dann noch der riesige Schuldenberg von Conergy. All das würde sich trotz einer Einigung nicht verändern. An den Kostenstrukturen von Conergy würde sich auch nichts ändern, denn Conergy bezieht schon seit mindestens seit der zweiten Jahreshälfte 2009 seine Wafer nicht mehr von MEMC und kauft deshalb billiger ein. Aber die Q3-Zahlen waren trotzdem mit 20 Mio. ? im tief roten Bereich und auch der operative Cash Flow lag in Q3 mit 8 Mio. ? in den roten Zahlen.
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Solar Millenium beschäftigt sich mit der Herstellung solarthermischer Kraftwerke. Durch die bei diesen Kraftwerken eingesetzte innovative Technik sollen in Zukunft Kraftwerke, welche die Energie mittels der Verbrennung fossiler und daher nicht erneuerbarer Energieträger herstellen, abgelöst werden. Im besonderen Fokus der Solar Millenium AG befinden sich Parabolrinnen-Kraftwerke, die in den USA bereits seit langer Zeit erfolgreich betrieben werden. Bei diesen Kraftwerken wird der Strom durch Dampfturbinen erzeugt, wobei der Dampf nicht durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe sondern mit Hilfe der Sonnenenergie produziert wird. Im Verlauf des vergangenen Jahres verzeichnete der Kurs der in XETRA, sowie in den Freiverkehrssegmenten der Börsen Stuttgart, München, Berlin und Frankfurt handelbaren Millenium-Aktie einen massiven Anstieg. Genau vor einem Jahr notiert die Aktie, die im schwarzen März sogar auf 6,11 Euro abstürzte, im Bereich von 12 Euro. Mittlerweile befindet sich der Kurs der Solar Millenium-Aktie bereits im Bereich von 45 Euro. Als erster Emittent auf dem Markt bietet nun Vontobel Long- und Short-Hebelprodukte auf die Solar Millenium-Aktie an. Somit besteht für positiv eingestellte Anleger ab sofort die Möglichkeit, mit Hebelwirkung von weiteren Kursanstiegen der Aktie zu profitieren. Wer hingegen auf eine Kurskorrektur der Aktie setzt und/oder bereits erzielte Buchgewinne absichern möchte, kann nun die Vontobel Turbo-Puts, die mit und ohne Laufzeitbegrenzung angeboten werden, einsetzen. Sieben Mini Futures (5 Calls und 2 Puts) ohne LaufzeitbegrenzungDie Mini-Futures (Open End Turbos) beinhalten fünf Long-Hebel mit den aktuellen Finanzierungslevels von 17,098 Euro bis 32,012 Euro. Klarerweise weist das Mini Future Long-Zertifikat mit dem Finanzierungslevel bei 32,012 Euro und der SL-Marke bei 35,20 Euro, BV 0,1, ISIN: DE000VT0DN27 den höchsten Hebel und somit auch das höchste Ausstoppungsrisiko auf. Wer mit etwa zweifacher Hebelwirkung an dem Kursanstieg der Solar Millenium-Aktie partizipieren möchte, wird hingegen eher das Mini Future Long-Zertifikat mit ISIN: DE000VT0CUF4 einsetzen, das mit einem Finanzierungslevel bei 23,132 Euro und einer SL-Marke bei 25,421 Euro ausgestattet ist. Für bearish eingestellte Anleger stehen die Mini Future Short-Zertifikate mit den Finanzierungslevel bei 49,985 Euro (SL-Marke bei 45 Euro) und ISIN: DE000VT0DN43, sowie der Mini-Put mit Finanzierungslevel bei 54,984 Euro (SL-Marke bei 49,50 Euro) und ISIN: DE000VT0DN50 zur Verfügung. Neun Turbos (6 Calls und 3 Puts)Bei den neun Turbo-Optionsscheinen, die genau wie die Mini-Futures mit einem Bezugsverhältnis von 0,1 ausgestattet sind, befindet sich das voraussichtliche Laufzeitende - sofern die Scheine nicht vorzeitig ausgeknockt werden - am 19.3.10. Die Basispreise und KO-Marken sind identisch. Den höchsten Hebel der Turbo-Calls weist der Schein mit Basispreis bei 33 Euro, ISIN: DE000VT0DNX0 auf. Der Turbo-Call mit Strike bei 18 Euro, ISIN: DE000VT0CT63 ist mit dem geringsten Risiko und somit auch dem geringsten Hebel ausgestattet. Die drei Turbo-Puts sind mit den Strikes bei 45 Euro (ISIN: DE000VT0DNY8), bei 50 Euro (ISIN: DE000VT0DNZ5) und 55 Euro (ISIN: DE000VT0DN01) versehen. Dieser Beitrag stellt keinerlei Empfehlung zum Kauf oder Verkauf der Solar Millenium-Aktie oder von Hebelprodukten auf die Solar Millenium-Aktie dar. Für die Richtigkeit der Daten wird keine Haftung übernommen.
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es wird von sehr kreativer bilanzierung gesprochen und bei finanzrierungsprobleme für neue projekte.
somit ist der absturtz zu erklären...
hoffe ich konnte euch weiterhelfen
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Boardmail an "hausi09" |
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Ich kann das zwar nicht verstehen was die WiWo (Bericht gibt es leider nicht Online) da so schreibt, denn eines ist schon klar, dass wenn Solar Millennium wirklich alle vier Solarthermiekraftwerke in den USA bauen wird, dass die Finanzierung gut gerne bei 3 Mrd. ? liegen dürfte.
Aber diese Problematik müsste eigentlich jedem bekannt sein, der sich mit Solar Millennium beschäftigt hat. 3 Mrd. ? sind ein ordentliches Sümmchen.
Nun Solar Millennium hat mit der Citigroup und der Deutschen Bank zwei Finanzierungspartner an seiner Seite, mit Chevron als Partner möchte man zwei der vier Solarthermiekraftwerke zusammen bauen und auf der Technikseite hat man mit MAN Ferrostaal und Schott Solar zwei recht finanzstarke Partner. Also ich sehe das nicht so für problematsich an, aber wie gesagt 3 Mrd. ? sind schon ein recht ordentliches Sümmchen, das Solar Millennium da aufbringen müsste ohne Frage.
Ich bin gerade am Überlegen, ob ich diese Korrektur (man sollte auch nie vergessen wie die Solar Millennium in den letzten fünf Wochen von 30 ? auf 44 ? hochgeschossen ist ohne einer Kurskorrektur - der Thread ist gerade mal 9 Wochen alt und die Performance liegt trotz dem Minus von aktuell 14% immer noch bei 70% !!) nachlegen werde. Warte aber erstmal ab bis sich das Ganze mal beruhigt hat.
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Warten wir mal ab was heute noch passieren wird. Ich sitze jedenfalls noch auf satten Gewinnen und ich werde nicht verkaufen. Habe eh schon bereut, dass ich Anfang Dezember 200 Solar Millennium-Aktien bei knapp unter 30 ? verkauft habe.
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http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_407804
Mal sehen wie Solar Millennium auf den Artikel der Wirtschaftswoche reagieren wird. Im Prinzip sind das ja alte Kamellen, aber viele Projektierer bilanzieren und finanzieren sich so so, wie es in dem Artikel steht.
Auf der anderen Seite muss der Vorstand sich nicht unbedingt nach ein paar Stunden zu irgendeinem dubiosen Artikel, gerade weil es sich ja um alte Kamellen handelt, zu Wort melden.
Im Prinzip ist aber mit der Solar Millennium-Aktie trotz dieser Kurskorrektur von heute nicht viel passiert, denn wir haben eigentlich nur den Peak aus den ersten beiden Januarwochen abgebaut. In 2009 leigt die Katie immer noch im Plus.
Ich ahbe jedenfalls vorher bei 37,25 ? weitere Solar Millennium-Aktien ins Depot genommen. Solche Rücksetzer muss man einafch dazu hernehmen um billg einzukaufen.
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Boardmail an "ulm000" |
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Der Link mit den Titel "Kursdebakel nach Magazinbericht" zu Börse-Online:
http://www.boerse-online.de/aktien/...nach-Magazinbericht/515862.html
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Nun ja was solls ist ja alles virtuell, du verstehst ja schon was ich meine !!
Fakt ist jedenfalls, dass ich mit Solar Milllennium immer noch mit einigen Tausende von Euros im Plus bin !! Das zählt nun einmal. Denke ich habe wohl recht. Conergy kommt jedenfalls an diese Performance nicht einmal annähernd heran. Außerdem ist das aktuelle Kursniveau von knapp 36 ? in etwa der Jahresanfangkurs von 2010. Also was ist denn jetzt passiert. Für einen der schon seit Threadbeginn (ab 5.November) hier drin ist, hat immer noch einen sattes Gewinnplus von 60%. Bei Conergy sind es gerade mal 14%. Ich denke dieser Vergelich sagt dann schon alles. Also tschüss und Viva Mexiko !! Sean Conergy.
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Aber es war wohl ein Fehler, dich per BM zu fragen, ob du was näheres über die Sache weißt, du nutzt das sowieso nur um einem später damit in den Rücken zu fallen oder gar BMs hier zu veröffentlichen.
@kuddel: Ja, ich bin zugegebenermaßen ein klein wenig schadenfroh, ich bin auch nur ein Mensch ...
Nach den ewigen gepushe tut es richtig gut, wenn hier kursmäßig jemand mal eins reingewürgt bekommt.
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Dieser aktuelle Link "Solar Millenium mit kreativer Bilanzierung" erklärt dann die Vorwürfe von der Wirtschaftswoche recht gut und einfach:
http://www.aktien-meldungen.de/Nachrichten/...er-Bilanzierung-5363933
Dazu noch der Link mit " Solar Millennium weist Vorwürfe über Bilanzierungstricks zurück":
http://nachrichten.finanztreff.de/...31137920,sektion,uebersicht.html
Die Bilanz von Solar Millennium vom Geschäftsjahr 2007/2008 ist ganz stabil. Kurzfristiges Vermögen bei knapp 230 Mio. ? und davon 82 Mio. ? in Cash. Mit dem Cash könnte jedenfalls die ein oder andere Anleihe zurückbezahlt werden. Auch das 50 MW Kraftwerk Ibersol ist schon so gut wie finanziert. Dazu gibt es auch schon die Einspeisegarantien.
Die Anschuldigungen im Wiwo-Artikel, dass Solar Millennium immer wieder neue Anleihen ausgibt um überhaupt liquide zu bleiben (wird zumindest angedeutu, aber nicht direkt geschrieben, da dies schon eine wilde Spekulation des Journalisten ist), sind schon ganz verdammt weit hergeholt. Die Wiwo schreibt ja fast, dass Solar Millennium ihre Anleihen heimlich heraus gibt. Wie bei jedem Finanzprodukt werden Anleihen angeboten, gezeichnet, Zinsen bezahlt und am Ende zurückbezahlt. Eigentlich das Normalste für das Finanzprodukt Anleihe.
Ich sehe in der Herausgabe neuer Anleihen überhaupt gar kein Problem, denn die Projektpipeline von Solar Millennium muss nun mal irgendwie vorfinanziert werden, da sich ja nun mal ein Solarthermiekraftwerk nicht von heute auf morgen hinstellen lässt. Einen anderen Zweck haben die Anleihen, die von Solar Millennium herausgegeben werden, ja nicht. Diese Anleihen sie sind ja quasi nichts anderes als eine Kundenvorauszahlung. Klar könnte man das mit üblichen Bankkrediten machen, aber Anleihen sind wesentlich günstiger und daher natürlich auch besser. Solarworld hat sogar in der letzten Woche eine Anleihe von 400 Mio.? auf den Markt gebracht. Außerdem wird ja nicht eine Anleihe mit einer neuen Anleihe zurückbezahlt. Es wird eine neue Anleihe für ein neues Projekt ausgegeben. Für mich ist eine solche Vorgehensweise eine ganz normale Projektfinanzierung.
Logisch kann Solar Millennium die in den USA in der Projektpipeline steckende Solarthermiekraftwerke nicht allein finanzieren. Wie auch, dafür ist das Unternehmen viel zu klein. Das muss auch jedem wohl klar sein. Alleine das geplante Solarthermiekraftwerk in Nevada mit 242 MW dürfte allein rd. 1 Mrd. ? kosten. Dazu stecken noch gut 2.000 MW an Solarthermiekraftwerke in der Produktpipeline von Solar Millennium. Nicht mal große Energieversorger könnten diese vier Kraftwerke alleine finanzieren. Bei zwei Solarthermiekraftwerken hat man den Ölmulti Chevron mit an Bord. Auch die Deutsche Bank wie die Citigroup werden das eine oder andere Kraftwerk mit finanzieren.
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Sicherlich wurde dieser saftige Kursrutsch auch aufgrund des rasanten Anstiegs der letzen fünf Wochen noch zusätzllich angefeuert, denn es dürften doch sehr Viele auf hohen Gewinnen gesessen haben, die dann nach diesem auf den ersten Blick negativen Artikel, der im Prinzip, wenn man ihn liest, eigentlich gar nicht so negativ ist, die Aktien verkauft haben.
Erstaunlich ist aber das riesige Handelsvolumen von gestern mit 1,3 Mio. gehandelten Shares nur auf XETRA und heute wurden auch schon wieder 400.000 Aktien gehandelt. Das Handelsvolumina gestern betrug über 40 Mio. ? !!!
Da haben sich gestern Einige und auch heute ganz kräftig eingedeckt mit Solar Millennium-Aktien. Und das würden sie wohl kaum tun, wenn das Teil keine Zukunft hätte ! Jedenfalls haben alle, die ein bisschen länger bei Solar Millennium investiert Traumrenditen erzielt. Sowas geht nun mal nicht ohne einer hohen Vola und einem gewissen Risiko.
Was mich an diesem Artikel besonders gestört hat, sind die sehr schwammigen und sehr oberflächlichen Aussagen zu der von Solar Millennium herausgegebenen Anleihe. Es ist doch für jeden klar, dass Solarthermiekraftwerke am Anfang mit sehr hohen Investitionen verbunden sind und aufgrund dessen auch ein gewisses Risiko besteht, versteht sich doch von selbst. Jedoch stehen dem auch riesige Chancen entgegen. Das solche Projekte finanziert werden müssen ist selbsterklärend. Wir reden hier immerhin von einer Investitionssumme pro Kraftwerk von um die 1 Mrd. ?.
Solar Millennium hat sich bereits Land für Kraftwerke mit bis zu 4 GW in der Mojave-Wüste gesichert, die aber in keiner Bilanz aufscheinen können, da diese Rechte in der Regel weder veräußerlich noch übertragbar sind. Dazu stehen die geplanten vier Solarthermiekraftwerke in der Fast Track List der US-Energiebehörde. Die Technik hat Solar Millennium nachweislich auch und dass sie funktioniert sieht man ja an den beiden Andasol-Kraftwerken.
Solarthermiekraftwerke werden in den nächsten beiden Jahren im Südwesten der USA einige gebaut werden, denn die Klimaauflagen der US-Regierung verpflichten die regionalen Energieversorger ihren Ökostromanteil deutlich zu erhöhen. In den USA müssen die Energieversorger ab 2020 25% ihres Stromverkaufes aus Erneuerbaren Energien produzieren. So etwas geht nur mit großen Projekten (größer als 100 MW), seien es große Windfarmen, Biomasseanlagen oder Solarthermiekratwerke. Das ist zumindest der heutige Stand der Technik. Alles andere kommt nicht in Frage.
Dazu können in den USA die Investoren bis zu 30% der Investitionssumme für Erneuerbare Energien von der Steuer absetzen. Das gibt Anreiz genug um in solche riesige Projekt zu investieren. Die Citigroup wie auch die Deutsche Bank haben ja eindeutige Signale gegeben, dass sie bereit sind 6 Mrd. US-Dollar für die vier geplanten Solahermiekraftwerke bereit zu stellen. Dazu sind die Zinsen derzeit so im Keller, dass sie nicht mehr weiter sinken können.
Da ich bei Solar Millennium längerfristig investiert bin, machen mir eigentlich solche kurzfristigen Ereignisse wie der Artikel in der Wirtschaftswoche nicht allzu viel aus, obwohl es natürlich allea andere als schön ist.
Wie Graham schon schön sagte, sollte man die Aktienkurse als Diener sehen und ihnen nicht nur hinterherlaufen.
Wenn es mit dem Kurs so weiter läuft, dann werde ich aber meinen beiden Posi von gestern, die ich bei 37 ? bzw. 35 ? gekauft habe, wieder mit einem schönen und schnellen Gewinn glattstellen.
Mal sehen wie es die nächsten Tage mit Solar Millennium weitergehen wird,, aber wenn ich mir den riesigen Spread von heute anschaue von -8% auf +6% und dazu das sehr große Handelsvolumina, dann sieht das schon nach mehr aus, als nur eine technische Gegenreaktion.
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Das wird nichts mehr mit Conergy, viel zu hohe Schulden und jetzt kommen noch die sehr hohen und schnellen Subventionskürzungen für PV hinzu. Da kann es wirklich Ratz Fatz gehen.
Außerdem wundert es mich von Tag zu Tag mehr, dass von Conergy offiziell überhaupt nichts mehr zu hören ist. Man könnte ja fast glauben, dass das Conergy-Management seit Wochen im Urlaub ist. Diese wochenlange Funkstille von Conergy ist schon sehr verwunderlich und passt auch irgendwie in das Bild meiner sehr skeptischen Meinung voll und ganz hinein. Solarworld-Chef Asbeck meldet sich derzeit fast jeden Tag zu Wort !!
Ich bleibe bei meiner Stopp Buy-Strategie bei Conergy und kann so profitieren, falls es doch noch zu irgendeiner Meldung MEMC/Conergy kommen wird. So habe ich das Letztemal wunderschönes Geld mit geringem Risiko und in einem sehr geringen Zeitraum verdient. Der Verkaufspreis macht den Gewinn, nicht der Einkaufspreis. Das belegen die letzten beiden Hypes wegen MEMC.
Da der Conergy-Kurs weiter fällt, habe ich jetzt meine Stopp Buy-Order von 0,98 ? auf 0,95 ? nach unten gesetzt.
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Boardmail an "ulm000" |
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"Wenn alle Spieler auf eine angeblich todsichere Sache spekulieren, geht es fast immer schief."
Kostolany
"Wenn alle Spieler auf eine angeblich todsichere Sache spekulieren, geht es fast immer schief."
Kostolany
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Boardmail an "Krixel" |
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Bei letzten MEMC-Hype vor 1 1/2 Wochen lag meine Stopp Buy-Order bei 0,75 ? und letztendlich habe ich die Aktie zu 0,77 ? bekommen. Da ich aber der Meinung bin, dass der Verkaufkurs entscheidend ist für die Perfomance, ist mir das aber egal. Ich habe die Conergy-Aktie dann nur wenige Stunden später bei 0,98 ? verkauft, als erkennbar war, dass der Hype abgeflacht ist. Das heißt dann natürlich, dass man den Kurs ganz genau beobachten muss.
Wichtig ist natürlich auch wie schnell die Bank diese Stopp Buy-Order an die Börse gibt.
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Er kann nur Einigung, 1 und 2 Euro von sich geben, Fundamentales..... das ist ein Fremdwort. Er ist gestern angeblich im DAX Long gegangen und heute will er 150 % Plus mit dem Call gemacht haben, das soll er einem mal vorrechnen wie das geht. Denn soviele Punkte. seit gestern kann er nicht gemacht haben. Alles nur Gerede, wo nichts dran ist..... was man leicht feststellen kann wenn man seine Beiträge mal 24 Std. genau watcht.
Er wird aus Conergy bald aussteigen, dann kommt der nächste Push..... weil für 2 Sachen reicht es scheinbar nicht.....
Mal nebenbei, wollen die Hartz4 nicht erhöhen? ;-))
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Boardmail an "cityhall" |
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Die Argumentationskette von Solar Millennium hat wenigstens Hand und Fuß und beruht nicht auf irgendwelche Vermutungen, irrationalen Interpretationen von Folgerungen aus irgendwelchen normalen Geschäftsaktionen und und und. Offensichtlich hat dieser Journalist Herr Hoyer keine allzu große Bilanzierungskenntnisse in IAS bzw. dieser Herr Hoyer hätte nur einmal die Bilanzen unter Berücksichtigung der Geschäftstätigkeit bzw. - ziele von Solar Millennium in Beziehung setzen müssen, dann wäre es diesem Herr auch klar geworden, dass bei Solar Millennium alles soweit ok ist und der Unternehmenserfolg über eine Berichtsperiode (!!!) hinaus betrachtet durchaus gutes Geld abwirft. Außerdem hat auch dieser Herr Hoyer die bereits verkauften Kraftwerke Andasol 1 bis 3 schlicht und schweige nicht erwähnt. Diese überaus wichtige Tatsache hat der Herr Hoyer komplett irgendwie vergessen. Warum ?
Zusammenfassend kann man sagen, dass der Artikel in der Wirtschaftswoche nicht unbedingt Falsch ist, aber zu einem sind die Aussagen schlicht und einfach nur falsch interpretiert und zum zweiten hat der Herr Hoyer einfach wichtige Fakten wie die Verkäufe der Andasol-Kraftwerke komplett unter den Tisch fallen lassen. Die Realität ist dann doch etwas anders und auch sehr Komplex und es bedarf schon einer hohen Kompetenz im Bereich des Bilanzierungsrechts um das rechtliche Verhalten von Solar Millennium verstehen zu können. Man darf nie vergessen, dass Solar Millennium ein Projektierer ist.
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Boardmail an "ulm000" |
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in der Ausgabe Nr. 3/2010 der Wirtschaftswoche ist ein weiterer, kritischer Artikel über die Solar Millennium AG erschienen, der offenbar auf stark tendenziösen Meinungen und unberechtigten Verdachtsmomenten aufbaut und unserem Eindruck nach anscheinend Investoren und Aktionäre verunsichern und das Vertrauen in unser Unternehmen untergraben soll. Auf mehrfachen Wunsch von Investoren möchten wir Ihnen mit diesem Schreiben die wesentlichen Vorwürfe aus dem Artikel zusammenfassen und unsere Einschätzung dazu mitteilen. Da am Montag bereits eine Agenturmeldung mit einer Klarstellung der offiziellen Haltung von Solar Millennium zu den Inhalten des Artikels erschienen ist, verzichtet Solar Millennium auf eine offizielle Pressemeldung.
Versuche, Menschen zu verunsichern, wird es immer wieder geben ? bezüglich unseres Unternehmens, aber auch anderswo. Die Wirtschaftswoche bezieht sich offensichtlich auf einen Informanten. Wir werden sehr sorgsam prüfen, inwiefern vertragliche oder nachvertragliche Treuepflichten verletzt worden sind und ggf. auch Schadensersatzansprüche geltend gemacht werden können.
Im Artikel von Niklas Hoyer wird gemutmaßt, dass es im operativen Geschäft ?offenbar Finanzierungsprobleme? gäbe. Es wird suggeriert, das Unternehmen finanziere sich ausschließlich aus der Unternehmensanleihe und könne durch entsprechende Zins- und Tilgungsverpflichtungen in Liquiditätsengpässe geraten. Auch die ?Konstruktion über ein Genussrecht? im neu aufgelegten Andasol Fonds sei ?für Anleger sehr kritisch? und zudem mit einem hohen Aufschlag versehen.
Es gibt keine entsprechenden Finanzierungsprobleme bei Solar Millennium. Allein die erfolgreiche Veräußerung von Anteilen an den Solarkraftwerken Andasol 1, 2 und 3 an externe Investoren sowie der Vertrieb des Andasol Fonds ergeben in einer über einzelne Berichtsperioden hinausgehenden Betrachtung einen nachhaltigen Liquiditätszufluss von deutlich über 100 Mio. Euro.
Zudem ist die Marktpositionierung der Solar Millennium Gruppe in den USA sehr viel versprechend. Die Projekte von Solar Millennium sind auf den sog. Fast-Track Listen in Kalifornien und Nevada enthalten, d.h. alle relevanten öffentlichen Stellen unterstützen die Genehmigungsverfahren dieser Projekte mit Priorität, so dass die Projekte gegen Ende 2010 soweit entwickelt sein sollten, dass mit dem Bau begonnen werden kann.
Wie auch in Spanien ist geplant, in den USA diese großen Projekte zusammen mit Partnern umzusetzen. U.a. hat Solar Millennium vor diesem Hintergrund auch zwei Banken (?Financial Advisors?) mandatiert, um die Finanzierung der Projekte zu unterstützen (siehe Meldung vom 21. Oktober 2009). Bei den Fremd- und Beteiligungsfinanzierungsmodellen der Solarkraftwerke in den USA können Förderungen oder steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten (sog. Investment Tax Credits und Kreditgarantien, die das Energieministerium (Department of Energy, DoE) im Rahmen des US-Konjunkturförderprogramms von US-Präsident Barack Obama gewährt) eingebunden werden. Weiterhin werden bereits seit längerer Zeit Gespräche und Verhandlungen mit Unternehmen und potenziellen Partnern geführt.
Die Solar Millennium AG hat verschiedene Finanzierungsalternativen entwickelt, die je nach Bedarf miteinander kombiniert werden können. Diese ermöglichen es Solar Millennium, zwischen verschiedenen Finanzierungsoptionen wählen zu können. Bei der Finanzierung kann Solar Millennium auf eine derzeit sehr solide Liquiditäts- und Finanzlage aufsetzen.
Die erste Möglichkeit der Projektfinanzierung ist die ?klassische? Fremdkapitalfinanzierung, bei der Banken im Zuge eines sog. Financial Closure, dem Finanzierungsabschluss, Kredite für den Bau des Solarkraftwerks zur Verfügung stellen. Der Projektentwickler sowie potenzielle Projektpartner müssen in diesem Fall für den entsprechenden Eigenkapitalanteil aufkommen. Beispiele für diese Art der Projektfinanzierung sind die ersten Parabolrinnen-Kraftwerke Europas, Andasol 1 und 2, in Südspanien. Die Durchführung dieser Finanzierungsform hat sich während der Finanz- und Wirtschaftskrise in den Jahren 2008/2009 erschwert. Banken waren in dieser Phase zurückhaltend bei der Kreditvergabe, insbesondere bei großen Fremdfinanzierungsvolumina.
Deshalb hat Solar Millennium gerade im vergangenen Geschäftsjahr auf eine zweite Finanzierungsmöglichkeit zurückgegriffen, die reine Eigenkapital- oder Equity-Finanzierung. Bei dieser zunächst bankenunabhängigen Alternative übernimmt ein Investor Anteile an der Projektgesellschaft auf die eigene Bilanz. Die anteilige Investitionssumme für das Solarkraftwerk wird in diesem Falle also direkt aus Eigenmitteln des Investors erbracht und u.U. in einer späteren Phase refinanziert. Typischerweise handelt es sich bei diesen Investoren um Energieversorger oder energieintensive Großunternehmen, die auch am späteren Betrieb des Kraftwerks interessiert sind. Aber auch andere langfristig orientierte Investoren wie Versicherungen, Pensions- und Infrastrukturfonds zeigen diesbezüglich großes Interesse. Ein Beispiel für eine vollständige Equity-Finanzierung ist das südspanische Solarkraftwerk Andasol 3.
Aufgrund der Nachfrage vieler Privatanleger und mittelgroßer Investoren, aber auch vor dem Hintergrund der sich am Ende 2008 verschärfenden Finanzmarktkrise hat Solar Millennium eine dritte Variante zur Projektfinanzierung entwickelt. Bei dieser Lösung werden Teile der Projektgesellschaft in einem Pool vereint und über einen geschlossenen Fonds zum Kauf angeboten. Auf diese Weise haben auch solche Interessenten die Möglichkeit, sich an einem Kraftwerk zu beteiligen, die statt einer Mehrheit lediglich kleinere Anteile an einem Projekt erwerben wollen. Ein Beispiel hierfür ist der 13%ige Anteil von Solar Millennium an Andasol 3. Die aus dieser Beteiligung fließenden Genussrechte wurden an eine Fondsgesellschaft veräußert.
Das Aufgeld bei diesem Fonds ist eine Vergütung für Solar Millennium insbesondere für Projektentwicklungstätigkeiten, welche einen angemessenen Ausgleich für das naturgemäß relativ hohe Risiko in der Anfangsphase eines jeden neuen Projekts darstellt. Es entspricht der Projektentwicklungs-Fee beim Anteilsverkauf an institutionelle Investoren, die auch von Großinvestoren akzeptiert wurde. Der große bisherige Vertriebserfolg beim Andasol Fonds zeigt, dass das Produkt und die Konditionen aus Marktsicht offenbar sehr attraktiv sind.
Auch der Verwendungszweck der Anleihen wurde sehr genau kommuniziert und ist in den von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) genehmigten Prospekten detailliert beschrieben. Ein Blick in die Jahresabschlüsse zeigt auf, wohin die Gelder geflossen sind. Ein großer Teil des Emissionserlöses wurde in Avale, d.h. Sicherheitsleistungen während der Kraftwerksbauphase, und für Projektentwicklungen hinterlegt. So betrug der Bestand an Cash/Cash-Äquivalenten und Wertpapieren im vorletzten Geschäftsjahr zum 31.10.2008 rund 125 Mio. Euro und zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Zwischenberichts zum 30.06.2009 mehr als 100 Mio. Euro Die erste von Solar Millennium begebene Anleihe wurde bereits im letzten Jahr zurückgezahlt (20 Mio. Euro). Die nächste Anleihe wird im Frühjahr 2010 planmäßig zurückgezahlt (30 Mio. Euro). Abgesehen davon ist das Begeben von Unternehmensanleihen bei vielen großen und mittelständischen Unternehmen ein sinnvolles und übliches Finanzierungsinstrument.
Weiterhin wird der Solar Millennium AG unterstellt, durch ?kreative Bilanzierung? und ?Tricks? die Anleger ?bei der Stange gehalten? zu haben. Erlöse seien durch Anteilsverkäufe an verbundene Unternehmen generiert und ?wie Umsätze mit konzernfremden Unternehmen? verbucht worden. Als Beispiele werden die Solar Millennium Verwaltungs GmbH und die Solar Millennium Beteiligungen GmbH genannt. Insbesondere hätte der im Geschäftsjahr 2005/2006 stattgefundene Verkauf von 50% am spanischen Kraftwerksprojekt Andasol 3 nur deshalb als Konzernumsatz verbucht werden können, weil die General-Electric Tochter GE Energy Financial Services Ende 2006 80% an der Solar Millennium Beteiligungen GmbH übernommen habe. GE Energy Financial Services hätte sich allerdings letztlich gegen einen Einstieg entschieden.
Solar Millennium weist darauf hin, dass die Werthaltigkeit der Anteilsverkäufe und der von Solar Millennium erbrachten Projektentwicklungsleistungen an den spanischen Andasol-Kraftwerken nicht zuletzt durch die im letzten Geschäftsjahr vollzogenen Anteilsverkäufe von Andasol 1 und 2 an die ACS/Cobra-Gruppe sowie durch den Verkauf der Gesellschaftsanteile an Andasol 3 an die Investoren Stadtwerke München, RWE Innogy, RheinEnergie und Ferrostaal nachhaltig am Markt bestätigt wurde.
Solar Millennium hat Anteilsverkäufe zu jeder Zeit korrekt verbucht. An der Solar Millennium Verwaltungs GmbH hatte sich eine Gruppe privater Investoren als stiller Gesellschafter beteiligt. In einer Vereinbarung wurden dieser Investorengruppe weitreichende Beherrschungsrechte eingeräumt. Insbesondere wurde eine Stimmrechtsbindung dergestalt vereinbart, dass die Solar Millennium AG ihre Stimmrechte nur im Einverständnis mit den Investoren ausüben kann. Wegen des daraus resultierenden Einbeziehungsverbotes durfte die Gesellschaft nicht in den Konsolidierungskreis einbezogen werden. Aus den gleichen Gründen war auch eine Einbeziehung als assoziiertes Unternehmen at equity nach IAS 28 nicht möglich. Eine Entkonsolidierung der Solar Millennium Verwaltungs GmbH war daher nach IFRS zwingend notwendig. Die Werthaltigkeit der Forderung wurde zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung überprüft und bestätigt. Die Forderung war insbesondere dadurch gesichert, dass die Solar Millennium Verwaltungs GmbH Anteile am Kraftwerk besaß.
Hinsichtlich der Beteiligung von GE an der Solar Millennium Beteiligungen GmbH ist folgender Sachverhalt festzustellen: Der entsprechende Kauf- und Übertragungsvertrag bezüglich 80% der Anteile an der Solar Millennium Beteiligungen wurde Ende 2006 notariell beurkundet. Die Übertragung der Anteile, die erst die Gesellschafterstellung der Käuferin begründen würde, stand unter aufschiebenden Bedingungen. Damit war, gesellschaftsrechtlich betrachtet, GE Inhaberin einer Anwartschaft auf den Erwerb einer Gesellschafterstellung, aber noch nicht Gesellschafterin der Solar Millennium Beteiligungen GmbH. Die von der GE Energy Financial Services erworbene Anwartschaft wurde naturgemäß nicht im Handelsregister eingetragen.
Davon zu unterscheiden ist die bilanzrechtliche Betrachtung: Unter Beachtung der entsprechenden IFRS-Regeln wurde die Solar Millennium Beteiligungen GmbH nicht in den Konzernabschluss einbezogen. Selbstverständlich wurden alle Jahresabschlüsse von unabhängigen Wirtschaftsprüfern geprüft ? ohne jegliche Einwendungen. Zur weiteren Absicherung der bilanziellen Behandlung der Solar Millennium Beteiligungen GmbH wurde vor entsprechender bilanzieller Verarbeitung hierzu auch ein externes Gutachten eingeholt. Die Solar Millennium AG hat der im Wirtschaftsverkehr erforderlichen Sorgfalt damit genüge getan.
Grundsätzlich werden bei Solar Millennium keine Meldungen veröffentlicht, die nicht zuvor mit den betroffenen Partnern angemessen abgestimmt sind. Auch die entsprechende Pressemeldung zur Veräußerung der Anteile hat Solar Millennium mit GE vorab abgestimmt. Die Meldung wurde herausgegeben in der Erwartung und in der Überzeugung, dass diese Beteiligung wie vorgesehen umgesetzt wird. Später ist es jedoch im Rahmen der geschlossenen Vereinbarung mit GE nicht zu einer entsprechenden Umsetzung der Beteiligung gekommen. Auf eine neuere, präzisierende Meldung im Nachgang hat Solar Millennium verzichtet, weil eine entsprechende Aufmerksamkeit und Bedeutungszuweisung des Marktes und der Öffentlichkeit zu diesem Thema offenbar nicht gegeben war. Hinzu kommt, dass es mit dem Einstieg von Stadtwerke München, RWE Innogy, RheinEnergie und Ferrostaal in das solarthermische Kraftwerksprojekt Andasol 3 am Ende ohnehin zu einer anderen Lösung gekommen ist. Somit ist das Thema des Anteilsverkaufs an GE obsolet geworden. Es hat entsprechend auch keine wirtschaftlichen Auswirkungen.
Die Solar Millennium AG ist seit fünf Jahren im Freiverkehrssegment M:access an der Börse München gelistet und agiert sehr transparent. Die Solar Millennium AG war im Geschäftsjahr 2005/2006 gemäß § 293 Abs. 1 HBG von der Pflicht zur Aufstellung eines Konzernabschlusses nach HGB befreit. Weiterhin ergab sich keine Pflicht zur Aufstellung eines Konzernabschlusses gemäß IFRS nach § 315 a Abs. 1 und Abs. 2 HGB, da die Aktien nicht zum Handel in einem geregelten Markt zugelassen waren. Der Konzernabschluss 2005/2006 wurde somit in den betroffenen Geschäftsjahren freiwillig nach International Financial Reporting Standards (IFRS) gemäß § 315 a Abs. 3 HGB erstellt. Der freiwillig aufgestellte Konzernabschluss 2005/2006 wurde einer Prüfung durch einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer unterzogen und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.
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