Soll der Freitod für Kranke in Deutschland geltendes Recht werden?

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neuester Beitrag: 24.11.22 11:37
eröffnet am: 06.11.07 22:39 von: Mme.Eugenie Anzahl Beiträge: 83
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16.11.07 13:46
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179550 Postings, 8243 Tage Grinch@Grüne: Es sind 2 Jahre! Nach zwei jahren

zahlt die Vers. auch bei Selbstmord.

Selbstmord ist eine Affekttat, man wartet nicht zwei jahre bis man sich umbringt!  

16.11.07 13:48

14542 Postings, 6495 Tage gogolsollte natürlich gesetzlich bedeuten


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auf unserem Planeten gibt es nur Propheten  

16.11.07 20:58
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29411 Postings, 6267 Tage 14051948KibbuzimMwe. Eugeneie

ich kann dein Unbegagen mit der Situation sehr gut nach vollziehen,eben weil ich für mich das Recht in Anspruch nehmen möchte selbst zu entscheiden und zu handeln und hoffe,daß es dereinst auch gelingen möge...

Einwände habe ich erstens wie gesagt konkret gegen "Dignitas".
Nicht nur das mir die trostlosen Bilder von Sterbewilligen in den Hotelzimmern nicht als die wünschenswerte Alternative erscheinen,die ich unter "schönem Tod" verstehe, sondern weil Dignitas in mehr als einem Fall,Ärzte "mißbraucht" hat.
D.h trotz der gesetzlichen Möglichkeiten in der Schweiz sahen Mediziner in konkreten Fällen sich außerstande nach moralischen wie medizinischen Gründen dem Willen des Freitods zu entsprechen und das gewünschte Rezept aus zu stellen.
Dignitas ist dann auf Tour gegangen unsd hat Ärzte "abgeklappert" um Schlußendlich das Rezept zu erhalten.
Mir gehts nicht darum,daß nicht auch ein vermeintlich junger Mensch mit einer depressiven Stimmung sterben darf,wenn er das will,sollte es auch niemand nach voll ziehen können,ich möchte niemandem da etwas vorschreieben oder unter moralischen Druck setzen.
Aber,dann hat dieser Mensch dies gefälligst auch selbst zu tun,keiensfalls dürfen Mediziner da mit eine Rolle spielen.

Auch in Fällen,in denen scheinbar jeder Verständnis aufbringt für den Sterbewillen (Schwerstkrank,Schmerzen,keine Prognose etc.)- komme ich mehr und mehr aufgrund dessen was ich in einem Gesundheitswesen unter Sparzwang beobachte zu dem Schluß,daß der Staat möglichst sich raus zu halten hat und daß Mediziner nicht dafür gebraucht werden sollen das Prinzip,dem Leben verpflichtet zu sein langsam auszuhöhlen und Stück für Stück zu ersetzen durch eine Medizin,die es sich zur Aufgabe macht,das Sterben zu erleichtern.

Wie gesagt,auch beim "Letzten Weg",der zum Leben dazu gehört,sollen Patienten ein Recht haben für sich die Entscheidung zu treffen,ihr Leben beenden zu wollen.
Es wird für jeden Arzt wie auch Krankenpfleger zum moralischen Problem,wenn ein solcher Wunsch geäußert wird oder wenn sich die Frage aufgrund der Situation von selber stellt.
Es kann und darf nicht der Weisheit letzter Schluß sein,daß es an die Medizin deligiert wird.

Gogol hat nicht so Unrecht,selbstverständlich stellt sich in bestimmten Bereichen wie der Intensivmedizin tagtäglich die Frage,ob es sinnvoll ist "Maximal Therapie" zu fahren oder eben nicht.
Und es wird auch nach reiflicher Überlegung letztendlich dann vom Arzt,durchaus auch nach Intervention durch Krankenpfleger/Schwestern,eine Entscheidung getroffen,das Leben nicht länger als nötig hinaus zu zögern,eben nicht alles medizinisch machbare zu unternehmen,was möglich wäre.

Das mag  alles nicht sehr befriedigend klingen,aber ich denke es sollte auch nicht zu einem gesellschaftlichen Konsens kommen in dessen Rahmen zur allgemeinen Befriedigung die Frage,das "Problem" von der Medizin gelöst wird.

Was in jedem Fall Not tut ist eine gesellschaftliche offene Diskussion über Krankheit - Sterben - Tod.

Meine Erfahrung zeigt mir,daß die wenigsten Menschen sich mit dem Tod auseinandersetzen,nicht mal allgemein philosophisch,geschweige denn konkret,wenn es um den eigenen Tod oder den von Verwandten und guten Freunden geht.

Es ist erschreckend wie wenig sich selbst chronisch kranke Menschen dazu Gedanken gemacht haben,glaub mir Menschen und deren Angehörige,die vom Anfang an eines jahrelangen Prozeßes wissen,daß sie dem Tod sehr nahe sind.
Ich arbeite im einem Bereich,indem es zu Beginn klipp und klar um die Alternative geht,sich entweder für die medizinische Behandlung zu entscheiden oder dagegen,was den Tod zur Folge hat.
Natürlich ist es schwer vorstellbar,was konkret eine solche Behandlung an Problemen und Lebensveränderungen mit sich bringt,aber die Alternative stattdessen zu sterben ist jedem bewußt,also sollte man annehmen,daß solche Patienten und ihre Angehörigen sich eher einen Kopf gemacht haben - es ist in den seltensten Fällen so.

Trotz aller Ängst meine ich also,wäre vor allen anderen Überlegungen staatlicher Einflußnahme,Gesetzgeberischer Initiativen etc. -- die individuelle Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben und dem Tod ein zu fordern in einer modernen Gesellschaft,die sich im Geiste der Aufklärung sieht und in der die Tabuisierung bestimmter Themen durch Religion oder im Namen einer nicht hinterfragten Moral überwunden scheint.
Das versteckt sich hinter der gesellschaftlichen Diskussion,daß ein jeder sich gefälligst seine Gedanken macht oder aber,dann auch bewußt und erklärtermaßen, bekundet dies nicht tun zu wollen.

In allen ungeklärten Fällen hat die Medizin an erster Stelle am Prinzip fest zu halten,dem Leben verpflichtet zu sein.
Der Mißstand,das die Medizin all zu oft an einem Punkt angelangt und Entscheidungen anstellen muß,zunächst über den Sinn weiterer Therapie,dann über deren Einstellung,der wird nicht dadurch behoben,daß der Staat einen anderen gesetzlichen Rahmen schafft,sondern durch Klarheit mittels Willensbekundung der Betroffenen.

Das Thema läßt sich nicht in ein paar Sätzen abhandeln,deshalb auch mag hier einiges schlecht formuliert sein.

Als letztes noch eine kleine Anmerkung.
Barbiturate werden im alltäglichen nur noch vergleichsweise selten verschrieben,wer aber wirklich vom Schmerz geplagt oder des Lebens überdrüssig sich eindeutig entschieden hat,der weis oder kann leicht in Erfahrung bringen,daß es nicht einer selten,vom Arzt verschriebenen Tablette bedarfs um friedlich und schmerzfrei zu sterben.Es gibt pharmakologisch einfachere Lösungen,die zu diskutieren oder vorzustellen ich aber ebenfalls für moralisch bedenklich halte,nicht für etwas,das verboten gehört,nein,aber geboten scheint mir öffentlich zu diskutieren,wie beispielsweise Schmerzen mittels medikamentöser Therapie und anderer Maßnahmen sehr gut gelindert werden können.

Was sagt es denn über eine Gesellschaft aus,in der zunehmend mehr Menschen den Wunsch verspüren,lieber zu sterben,als zu leben.
Auch danach zu fragen,gehört zur gesellschaftlich notwendigen Diskussion.  

16.11.07 20:59

29411 Postings, 6267 Tage 14051948KibbuzimGenie statt Geneie natürlich,sorry.

22.11.07 13:19
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7303 Postings, 6714 Tage Mme.EugenieIch meine ein Arzt sollte helfen dürfen

alles andere ist zu gefährlich, ich kenne Fälle von Personen, die selbst Zyancali überlebt hABEn, und da nicht mal der verordnete Giftcoctail, wie er in der Schweiz auf Rezept ausgestellt werden kann, immer die gewünschrte Wirkung hatte.Filiale in Hannover ist neuerdings wieder erreichbar ab  14 - 18 Uhr, Montag bis FreitagML Mona Lisa

Eine Zweigstelle für Sterbehilfe

Umstrittener Schweizer Sterbehilfeverein Dignitas

 

Im September 2005 gründete der umstrittene Schweizer Sterbehilfe-Verein eine Zweigstelle in Deutschland. Dignitas erleichtert in der Schweiz seit Jahren Schwerstkranken die Selbsttötung. Die Dignitas-Gründung alarmiert die deutsche Hospizbewegung. Denn die setzt auf Sterbebegleitung und Schmerztherapie statt auf einen Giftcocktail.

   

2001 starb, langsam und qualvoll, Michaela Weinzierls Mann Franz Hack. Plötzlich war er ins Koma gefallen, begann zu Röcheln. Seine Frau konnte damals nur neben ihm sitzen und zusehen. Dabei, so sagt sie, hätte sie sich so gewünscht, ihm irgendetwas geben zu können. Michaela Weinzierl betreute ihren schwer krebskranken Mann bis zu seinem Tode zu Hause.

Michaela Weinzierl am Grab ihres Mannes. Quelle: ZDFMichaela Weinzierl am Grab

Selbstbestimmter Tod

Nichts sehnlicheres hatte er sich gewünscht, als seinen Tod selbst bestimmen zu können. Er sagte damals: "Wenn man die Möglichkeit hätte abzuwägen, jetzt möchte ich aber doch in meinen vier Wänden sterben und wenn ich ein Mittel im Schrank hätte, dann wäre das doch beruhigend." Franz Hack hatte in der Endphase seiner Krankheit immer wieder nach Möglichkeiten gesucht, sein Leben zu beenden, sicher und schmerzfrei. Was deutsche Gesetze nicht erlauben. Er wollte, so seine Frau, wenn es sonst keine Möglichkeit mehr gäbe, in die Schweiz reisen und dort vom Leben in den Tod gehen.

 

Die Reise fand nie statt, er war zu schwach. Und Michaela war der Gedanke unerträglich, dass ihr Mann nicht zu Hause sterben kann. Denn deutsche Sterbewillige können etwa in einer Züricher Wohnung, angemietet von der Sterbehilfeorganisation Dignitas, nach eingehender Beratung und Zahlung einer Gebühr, den tödlichen Schlafcocktail trinken. Der Verein hat nun Ende September 2005 ein Büro in Hannover eröffnet. Hospizverbände laufen da gegen Sturm, befürchten eine Aushöhlung der deutschen Gesetze, die aktive Sterbehilfe verbieten.

Dr. Uwe-Christian Arnold, Dignitas Deutschland. Quelle: ZDFUwe-Christian Arnold, Dignitas Deutschland

Protest gegen Dignitas

De facto will der Verein an einem religiösen und ethischen Tabu in Deutschland kratzen. Der Arzt Uwe-Christian Arnold, deutscher Vorsitzender von Dignitas, strebt den selbstbestimmten Tod mit Hilfe des Arztes an: "Ich bin der Meinung, dass es ureigenste ärztliche Aufgabe ist, im Sterben nicht nur zu begleiten, sondern unter Umständen auch aktiv etwas zu tun, ohne dass die Ärzte Angst haben müssen wegen falscher Medikation oder Übermedikation oder was auch immer vor den Kadi gezerrt zu werden."

 

Schwester Katja Goudinoudis vom ambulanten Hospiz- und Palliativbetreuungsdienst der Caritas kennt die tiefsitzenden Angst von Todkranken. Sie glaubt, dass die bereits kranken Betroffenen am meisten Angst haben, allein gelassen zu werden, nicht betreut zu werden. Der Caritasverband ist gegen eine aktive Sterbehilfe, er setzt auf Schmerztherapie und Sterbebegleitung. 23 Todkranke hat Schwester Katja zu betreuen. Und schon mehr als 100 Menschen hat sie beim Sterben begleitet. Sie weiß, dass Schwerkranke oft zwischen Hoffnung und Todeswunsch schwanken.

Eberhard Keilmann und Hospizschwester Goudinoudis. Quelle: ZDFEberhard Keilmann und Schwester Katja

Langer Weg in den Tod

Wie etwa das von ihr betreute Ehepaar Keilmann. Eberhard Keilmann hat unerträgliche Krebsschmerzen, die mit stärksten Medikamenten kaum noch zu unterdrücken sind. Er hat sich entschlossen, auf lebensverlängernde Maßnahmen zu verzichten. Und nun hat er auch entschieden, die künstliche Ernährung langsam zu verringern. Aber noch, so sagt Eberhard Keilmann unter Schmerzen, sei er nicht bereit, den ganzen Tag zu schlafen. Er weiß, dass dies irgendwann einmal so sein wird, aber bis dahin sollte das Schmerzproblem im Griff sein.

 

Neben der künstlichen Ernährung werden auch andere lebensverlängernde Maßnahmen eingestellt, keine Blutübertragung mehr, wenn die Nieren versagen, keine Dialyse, nichts mehr. Das zu akzeptieren, fällt Keilmanns Frau Inge Fellner sehr schwer. Das Ehepaar hat sich aber entschieden, den langen Weg des Sterbens zu gehen, so wie es die deutschen Gesetze zulassen.

Protest gegen Dignitas. Quelle: ZDFProtest gegen Dignitas

Umstrittene Geschichte

Ein historisches Problem sieht Dr. Arnold von Dignitas Deutschland: Die offiziellen Ärztevertreter wehren sich vehement dagegen, hier eine Änderung herbeizuführen, weil sie meinen, dass wir aus unserer geschichtlichen Verantwortung heraus solche Maßnahmen überhaupt nicht diskutieren können." Die erklärte Absicht von Dignitas Deutschland ist es, die Menschen aufzuklären, dass sie ein Recht hätten, über ihr Lebensende selbst zu bestimmen. Die Eröffnung eines Büros in Hannover ändert nichts daran, dass aktive Sterbehilfe in Deutschland weiterhin verboten ist. Aber die emotionale Diskussion darüber ist dadurch wieder neu entfacht worden.

 

Ein Beitrag von Helga Ettenhuber

 http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/17/0,1872,2383569,00.html

__________________________________________________ "Malo mori quam foederari - Lieber sterben als sich entehren"

 

22.11.07 13:21
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75 Postings, 6001 Tage Präfektwir können das nicht befürworten

27.11.07 19:40
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7303 Postings, 6714 Tage Mme.EugenieIm ARD kam So oder Mo abend

eine Sendung, mit diversen Vertretern, von Pro und contra zu dem Thema.

Herr Minelli von Dignitas war auch dabei.

In dem Gespräch wurde immer nur übver eine Art von Tod gesprochen, und zwar die mit starken Schmerzen.

Vergessen wurde bei dem Thema , die Art von Kranken, die hilfsbedüerftig, pflegebedürftig und oder demenz sind, aber noch alles bitbekommen, bzw. die für diesen Fall lioeber sterben wollen.

Ich persönlich ziehe ein Sterben vor einem Siechen hin, und weil der übergang vom Kranksein- zum siechtum sehr schnell vonstatten gehen kann, wie man in einigen prominetten Fällen ersehen konnte, muss man nicht warten bis man nicht mehr willensfähig ist.

Die Gefahr, dass sich dann niemand findet, der unseren Willen dann umsetzt, ist sehre groß und ich weiß sicher, dass ich

gerade dieses auch selbst in die Hand nehmen muss, wenn ich die Zeit für gekommen halte.

 

Korrektur eines meiner Postings:

Es ist nicht EXit inder Schweiuz, sondern es ist ex-International, in Bern, die auch Ausländern helfen.

Auch hier gab es in der Sendung eine DAME, die von praktischer Erfahrung (ihre Freundin) bezügl. EX-International, Schweiz  sprach.

Dignitas hat seine Sterbepreise übrigens nochmal erhöht.

Auch mir persönlich gefällt es nicht,. wie Dignitas vorgeht, diese unpersönliche Abfertigung, als ob Sterben ein Klacks wäre.

Dafür aber nimmt Dignitas doch sehr hohe Gebühren.

Und warum das so abläuft ist mir klar, es soll sich keiner mehr überlegen können, er soll sofort dem Tode zugeführt werden.Das finde ich jedoch unmenschlich und deshalb hat Dignitas mit Recht immer mehr kritische Stimmen gegen sich.

Ex-International hat keine Telefon Nr. mehr, jedenfalls nicht zu finden, ich hoffe diesen Verein gibt es noch.

 

, __________________________________________________ "Malo mori quam foederari - Lieber sterben als sich entehren"

 

23.03.08 14:22
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7303 Postings, 6714 Tage Mme.EugenieDignitas denkt nur ans Geschäft mit dem Tod

Um den Besuchern in der Schwiez zweimaligen Arutbesuch zu ersparen, wenn sie bei Dingnitas sind, hat Dingitas nun erstmalig Gas zum sterben eingeführt, auch weil es einige Unfälle gab.

 

In Wirklichkeit geht es Dingnijtas darum, dass ein sterbewilliger es sich nicht noch einmal überlegt, und das ist menschenunwürdig!

Auch ich weiß, dass ich eines Tages selbst bestimmen will, wann ich sterben will, aber vorher will ich das in Ruhe regeln und erst dann, wenn es nicht mehr vertretbar ist für mich zu sterben, erst dann werde ich zum Sterben fahren.

Zuvor ab er möchte ich einen Arztbesuch haben, der mir zusichert, dass ich im Falle ich nicht mehr kann, das Rezpt in der Schweiz bekomme.

Bei Dignitas geht das nicht, hier geht es nur um Geschäft mit dem Tod!

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"Malo mori quam foederari - Lieber sterben als sich entehren"

23.03.08 14:31
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7303 Postings, 6714 Tage Mme.EugenieOhne Arztrezept zum Tod mit Plastiktüte

wie primitiv! 

Sorry, ich hatte einen Beitrag im TV gesehen, warum das Gas gewählt wurde, ist, um den Arzt ztu umgehen.

http://www.focus.de/panorama/welt/dignitas_aid_265769.html

Es wird also ohne vorheriges Gespräch mit einem Arzt das Gift gegeben und das finde ich nicht ok.

Jeder Mensch sollte sich in Ruhe überlegen können, ob er jetzt sterben will oder später.

 

Mir gefällt dieses Verfahren noch viel weiniger als Vorher.

 

Ich habe mich für Ex Internationl entschieden, die machen weniger von sich reden und es geht nicht ums Geld in erster Linie.

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"Malo mori quam foederari - Lieber sterben als sich entehren"

24.03.08 16:36
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7303 Postings, 6714 Tage Mme.EugenieTod zum Luxus-Preis für Primitivstes Verfahren

Käßmann: "Dignitas" betreibt Geschäfte mit dem Tod

epd-Logo Hannover (epd). Die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann hat die jüngsten Sterbehilfefälle mit Helium-Gas in der Schweiz scharf kritisiert. "Die Vorstellung, dass ein Mensch unter einer Maske an Gas langsam erstickt, während ein anderer daneben steht und nicht eingreift, finde ich grauenvoll", sagte Käßmann am Donnerstag dem epd. Sie warf der Sterbehilfeorganisation "Dignitas" Geschäftemacherei mit dem Tod vor.

Am Dienstag waren in der Schweiz vier Fälle bekanntgeworden, bei denen "Dignitas" Menschen mit der sogenannten Helium-Methode die Selbsttötung ermöglichte. Dabei stülpen sich die Betroffenen den Angaben zufolge eine Maske mit einem Plastikbeutel über den Kopf. Das Edelgas Helium in dem Beutel verdrängt den Sauerstoff und führt so den Tod herbei.

"Dignitas"-Gründer und Geschäftsführer Ludwig A. Minelli (Zürich) wies die Kritik von sich. "Die Schweizer Behörden und Kreise, die behaupten, Leben schützen zu wollen, haben die Helium-Methode bekanntgemacht und damit eine schwere Verantwortung auf sich geladen", sagte er. Dies kann nach Ansicht des 75-jährigen Juristen rasch einen erheblichen Anstieg von Suiziden zur Folge haben.

Auch der Geschäftsführer des deutschen Sterbehilfevereins "Dignitate" mit Sitz in Hannover, Uwe Christian Arnold, kritisierte die Schweizer Behörden. Bislang habe ein Antrag bei den Behörden und ein einmaliger Arztbesuch genügt, um das Schmerzmittel Natriumpentobarbital verschrieben zu bekommen. Dieses Mittel sei von "Dignitas" bislang verwendet worden. Seit Jahresbeginn müssten Sterbewillige in der Schweiz mindestens zwei Mal binnen drei Tagen einen Arzt aufsuchen. "Das ist für einen schwerstkranken Menschen eine unzumutbare Hürde und zwingt zu anderen Methoden", sagte Arnold.

Der Oberarzt Detlef Günther vom Gerichtsmedizinischen Institut in Hannover sagte, das Gas selbst sei ungiftig und werde in Luftballons und Zeppelinen verwendet. Im Chemieunterricht inhalierten Schüler das geruch- und geschmacklose Helium, um eine "Micky-Maus-Stimme" zu bekommen. "Wird es jedoch statt normaler Atemluft eingeatmet, verdrängt es den lebenswichtigen Sauerstoff im Blut", erläuterte der Mediziner.

Der Sauerstoffmangel führe zur Bewusstlosigkeit und einer Hirnschwellung, die auf das Atemzentrum drücke. Am Ende stehe der Tod durch Ersticken. Nach dem Hirntod könne der Kreislauf mit dem schlagenden Herzen noch einige Zeit aktiv sein, betonte Günther. Die Schweizer Staatsanwaltschaft berichtet von einem Video, worauf in einem Fall der Todeskampf fast eine Stunde gedauert habe.

21. März 2008

Weitere epd-Meldungen

http://www.ekd.de/aktuell_presse/news_2008_03_21_1_kaessmann.html

 

Wen ich mir vorstelle, dass jemand von meinen Verwandten oder Bekannten mich entstellt sehen muß, wie ich unter einer Plastiktüte vor seinen Augen sterbe, erscheint mir ungeheuerlich.

Dignitas ist nicht nur am Teuersten, sondern auch am Primitivsten und menschenunwürdigsten.

Frage mich allen Ernstes, warum sie nicht fähig sind eine Narkose-Maske zu verwenden, anstatt eien Plast6iktüte!

Ehrlich gesagt, ich verstehe den MInelli nicht und auch nicht die Behörden, die ein derartig primitives Verfahren zulassen.

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"Malo mori quam foederari - Lieber sterben als sich entehren"

27.03.08 15:00
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7303 Postings, 6714 Tage Mme.EugenieCHANTAL SEBIRE starb an Überdosis Schlafmittel

27. März 2008

  

CHANTAL SÉBIRE

Krebspatientin starb an Überdosis eines Schlafmittels

Von Henning Lohse, Paris

Ihr mysteriöser Tod scheint aufgeklärt: Die durch einen Tumor im Gesicht entstellte Französin Chantal Sébire ist vermutlich durch die Einnahme starker Schlafmittel gestorben, meldet "Le Figaro".

 

Paris - Am Ende hat Chantal Sébire ihren Kampf für einen selbstbestimmten Tod offenbar doch noch gewonnen. Durch eine Überdosis Barbiturate ist die dreifache Mutter am 19. März aus dem Leben geschieden, wie die Tageszeitung "Le Figaro" am Donnerstag berichtet. Die Staatsanwaltschaft von Dijon wird nach Informationen des Blattes im Laufe des Tages zu den genauen Umständen des Ablebens Stellung nehmen.

 

CHANTAL SÉBIRE: "WANN ICH STERBE, BESTIMME ICH SELBST"

Fotostrecke starten: Klicken Sie auf ein Bild (3 Bilder)

 

 

Chantal Sébire war in ihrer Wohnung in Plombières-lès-Dijon tot aufgefunden worden, drei Tage nachdem die französische Justiz ihren Antrag auf aktive Sterbehilfe zurückgewiesen hatte (mehr...). Der Körper der 52-Jährigen wies keine äußeren Spuren von Gewaltanwendung auf. Um jede Legendenbildung zu verhindern, hatte die Staatsanwaltschaft in Dijon gegen Widerstände der drei Kinder und des Anwaltes eine Autopsie in Auftrag gegeben.

 

MEHR ÜBER...

Chantal Sébire Sterbehilfe Euthanasie Barbiturat zu SPIEGEL WISSEN"Im Körper von Chantal Sébire wurden Spuren eines starken Schlafmittels gefunden, das nicht zu den ihr verschriebenen Medikamenten gehört", berichtete der "Figaro". Es soll sich dabei um starke Barbiturate handeln, die "normalerweise zur Behandlung bestimmter Formen der Epilepsie dienen und nur auf Rezept zu erhalten sind". Bereits am 20. März war durchgesickert, dass die ehemalige Lehrerin Sébire nicht eines natürlichen Todes starb.

 

Bisher ist vollkommen unklar, wer der Krebspatientin im Endstadium die Medikamente beschafft haben könnte. Ihre älteste Tochter, die von Beruf Krankenschwester ist, hatte angegeben, den leblosen Körper der Mutter gefunden und dann einen Krankenwagen alarmiert zu haben.

Chantal Sébire hatte kurz vor ihrem Tod angekündigt, gegen das abschlägige Urteil zur Sterbehilfe keine Berufung einzulegen. Sie deutete allerdings an, sich Hilfe für ein würdiges Sterben suchen zu wollen. Einer Reise zum Sterben in die Schweiz oder nach Belgien war aufgrund des sehr schwachen Gesundheitszustandes nicht mehr möglich.

 

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,543751,00.html

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"Malo mori quam foederari - Lieber sterben als sich entehren"

27.03.08 15:11
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3785 Postings, 7010 Tage astrid isenbergkibbutz, ich stimme dir zu,

ich glaube ich kann a das auch beurteilen, die company digni, macht kohle damit,und nicht wenig.....in der medizin verfügt man über gute bis sehr gute möglichkeiten, einem  patienten ein gutes  übergleiten zu ermöglichen, geht mal auf die intensivstationen...die arbeit  dort von jungen und älteren medizinern funktioniert super, wenn die angehörigen  eine entscheidung getroffen haben un der patient eine patientenverf. abgegeben hat.......in der regel funktioniert das...ausserdem sind wir in der schmerztherapie heute soo weit, dass  dies unter kontrolle zu bringen ist.....aktive sterbehilfe mit instit., ich weiss ,von was ich spreche,selbst einen fall in der engsten familie erlebt...ich sag nur ...ein grausamer tod.....und ich behaupte mal...jeder schmerztherapeut hätte besser agiert....  

27.03.08 15:20
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955 Postings, 7224 Tage ZarathustraChantal Sebire möge in Frieden ruhen.

Ich hoffe für diese Frau, dass sie dann doch noch einen würdigen Tod hatte, wobei "sterben" und "würdig" sich fast ausschließen, je nachdem. Sie hatte m. E. das Recht zu sagen: "WANN ICH STERBE, BESTIMME ICH SELBST".

Möge es ihr besser gehen, wo immer sie jetzt auch sein mag.

Wo?

Wo wird einst des Wandermüden
Letzte Ruhestätte sein?
Unter Palmen in dem Süden?
Unter Linden an dem Rhein?

Werd ich wo in einer Wüste
Eingescharrt von fremder Hand?
Oder ruh ich an der Küste
Eines Meeres in dem Sand?

Immerhin! Mich wird umgeben
Gotteshimmel, dort wie hier,
Und als Totenlampen schweben
Nachts die Sterne über mir.  

27.03.08 15:22
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955 Postings, 7224 Tage ZarathustraAch ja: "Wo?" von Heinrich Heine

27.03.08 18:19
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7303 Postings, 6714 Tage Mme.EugenieEuthanesie bei Tieren

Tiere werden eingescxhläfert indem sie eine Überdosis Narkose gespritzt bekommen. Der Patient spürt nichts, weil es in Narkose ist. Bei meinem Hund mußte man nochmal nachspritzen, dann hörte sein Herz auf zu schlagen.

 

Ich war bis zuletzt bei ihm, und habe ihn in den Hundehimmel gebracht.

 

Auch bei einem geliebtem Menschen will man bis zu seinem letztem Atemzuge dabei sein. Ich war auch bis zum letztem Atemzug an der Seite meines Lebenspartners gewesen. Er hatte zum Sterben extra noch auf mich gewartet so schien es mir, nachdem ich nach durchwachter Nacht in der Frühe kurz nach Hause ging. Als ich wiederkam lebte er gerade noch 15 Minuten.

 

Aber mit einem Menschen in einem Raum sein zu müssen, dem eine Plastiktüte übergestülpt wurde, das ist einfach würdelos. Das ist einfach unzumutbar und ich bin gespannt, wann die Schweizer Behörden diesem unwürden Sterben ein Ende bereiten werden.

Dignitas bewegt sich meines Erachtens nach auch in der Schweiz rechtlich auf dünnem Boden, mit dem Sterben ohne Arztbewilligung.

 

Was sagen die Schweizer denn dazu? Meinungen? Quantas usw.?

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"Malo mori quam foederari - Lieber sterben als sich entehren"

27.03.08 18:45
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955 Postings, 7224 Tage ZarathustraDas muss ein schwerer Gang gewesen sein,

Mme.Eugenie, Deinen Lebenspartner bis zum letzten Atemzug zu begleiten; das stelle ich mir sehr schmerzhaft vor. Ich fürchte mich vor dem Tag, an dem es soweit sein könnte und dennoch hoffe ich, zur Stelle zu sein (sollte ich nicht vorher sterben), denn Abschied nehmen (können) ist sehr wichtig.

Das "Verfahren" mit der Plastiktüte ist mit Sicherheit würdelos und ich denke gleichfalls, dass Dignitas mit dieser Methode auf dem falschen Weg ist. Die Diskussion um aktive Sterbehilfe und assistierten Suizid wird und muss weitergehen, den katholischen Standpunkt zur aktiven Sterbehilfe, kann ich dabei keinesfalls unterstützen.

Das Beispiel mit Deinem Hund zeigt auf, wie sanft ein Hinübergleiten sein kann, ich denke, er hatte keine Schmerzen bei dieser Methode.

Zara  

27.03.08 19:23
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7303 Postings, 6714 Tage Mme.EugenieDanke Zaratrustra

Es gibt leider viele Menschen, die ihre Tiere nicht bis in den Tod begleiten. Sie überlassen alles dem Tierarzt, das finde ich nicht in Ordnung, weil das Tierk, wie der Mensch, so viel ruhiger ist und sich wohl fühlt bis zum letztem Atemzug. Nein mein Hund hatte absolut keine Schmerzen, aber für mich war es sehr schwer.Die Begleitung zum lettztem Gang schulden wir auch unseren Haustieren.

 

Es war schön, dass mein Lebenspartner auf mich gewartet hat mit dem Sterben, er wollte nicht alleine sterben, da bin ich mir sicher. Er war bereits im Koma.Auch er hat nichts mehr gespürt an Schmerzen. Aber er spürte es wenn ich da war, weil ich ihn berührte und mit ihm redete. Ohne meine  Nachtwache wäre er sicher früher von dieser Welt gegangen, weil jedesmal sein Herz wieder stärker schlug, wenn ich ihn fest am Arm drückte und  versuchte ihn zum Leben zurückzuholen.

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"Malo mori quam foederari - Lieber sterben als sich entehren"

27.03.08 19:39
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3785 Postings, 7010 Tage astrid isenbergMME:eugenie, ich kann das

auch bestätigen,da ich  aktiv, ehrenamtlich in der  sterbebegleitung engagiert bin, sterben muss nicht schlimm sein, ängste kannst du jedem sterbenden nehmen,  sterben gehört zum leben dazu, und wir alle müssen lernen, uns mit dieser thematik auseinanderzusetzen, und nicht ein lebenlang mit der verdrängung leben, jeder sterbende braucht eine begleitung, alt wie jung,und die angehörigen brauchen  begleitung in der bewältigung  der trauer, sterben sollte zuhause stattfinden, dafür trete ich schon seit jahren ein und fördere dies auch, nicht immer ist es machbar,aber da haben wir die wunderbare hospizbewegung, die sterben mit würde und respekt möglich macht....  und  noch was ....abschied nehmen heisst auch, dankbar zu  sein.......  

27.03.08 20:38
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955 Postings, 7224 Tage Zarathustra@Mme.Eugenie und astrid isenberg.

Ihr habt da sehr positive Einstellungen! Ja, ich denke gleichfalls, dass wir die Begleitung vor allem unseren nahen Angehörigen und auch den Haustieren schulden, mit denen wir u. U. lange Jahre verbringen. Schuld als Verantwortung und sittliche Pflicht, so sehe ich das. Genau, und Ängste nehmen, alleine durch die Anwesenheit, durch das Halten der Hand, durch sanftes Streicheln und freundliche Worte, auch wenn der Sterbende evtl. nicht mehr bei erkennbarem Bewusstsein ist. Eine bemerkenswerte Leistung von Dir, Mme.Eugenie, Deinen Lebenspartner so intensiv und liebevoll begleitet zu haben, und astrid isenberg, ehrenamtlich in der Sterbebegleitung engagiert zu sein, dafür meinen Respekt.

Es stimmt, dass viele diese Thematik ein ganzes Leben lang verdrängen und wenn es dann soweit ist, sehr hilflos dastehen und nicht wissen, wie sie mit dieser schwierigen Situation umgehen sollen. Dass das Sterben wieder mehr zu Hause stattfinden sollte, soweit möglich, ist ein sehr guter Vorschlag; gerade für den Sterbenden (und die Angehörigen) wird die gewohnte und vertraute Umgebung hilfreich sein, loslassen zu können, soweit ich das einschätzen kann.

"Abschied nehmen, heißt auch dankbar zu sein", das ist zunächst nicht einfach zu verstehen, bei näherer Betrachtung jedoch äußerst wichtig. Dankbar für die Zeit, die man gemeinsam hatte, für die schönen Dinge, die man gemeinsam erleben durfte. Bestimmt furchtbar schwer, in der entsprechenden Situation zu verinnerlichen und abhängig davon, ob es sich um einen jüngeren oder älteren Menschen handelt.

Sterben mit Würde und Respekt sollte das Ziel sein, idealerweise in Anwesenheit der nächsten Angehörigen, in einer vertrauten Umgebung. Da wir alle einmal sterben müssen, sollten wir uns alle dafür einsetzen und uns darauf vorbereiten - nicht jeden Tag, aber grundsätzlich.

Zara  

28.03.08 10:29
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7303 Postings, 6714 Tage Mme.EugenieDie Schweiz liest mit, bei Ariva

Ausdrucken   Vergasen wie im Dritten ReichVon Adrian Schulthess | 11:25 | 25.03.2008

SCHWERZENBACH – Jetzt schiesst die Ärztegesellschaft auf die Dignitas-Mediziner: Ihnen droht der Ausschluss. Der Gas-Tod erinnere an die Nazis.

Ersticken am Edelgas Helium: Mit dieser neuen Sterbehilfe-Methode will sich Dignitas-Gründer Ludwig A. Minelli das Leben leichter machen. Im Gegensatz zum Todescocktail Natrium-Pentobarbital (NaP) brauchts für das Luftballon-Gas kein Rezept (im BLICK). Vier Menschen starben schon so.

Doch die vermeintliche Arbeitserleichterung könnte jetzt zum Bumerang werden.

Wie bei den Nazis

«Führt eines unserer Mitglieder eine Freitodbegleitung mit der Helium-Methode durch, muss er mit einem Standesverfahren rechnen», sagt Urs Stoffel, Präsident der Zürcher Ärztegesellschaft. Er hält die Sterbemethode für ethisch nicht vertretbar. Wer für Dignitas arbeitet, dem droht der Ausschluss.

Auch «standespolitisch» sei der Tod mit dem Gas nicht vertretbar, sagt Stoffel. «Gerade auch vor dem historischen Hintergrund des Dritten Reichs, wo Menschen systematisch mit Gas ums Leben gebracht wurden, dürfen wir uns das nicht erlauben.» Adolf Hitler liess in den Konzentrationslagern Millionen von Menschen vergasen .

Helium setze er «sehr ungern» ein, sagte Ludwig A. Minelli letzte Woche in einem Interview mit dem Winterthurer «Landboten». «Es ist für die Angehörigen schwieriger, weil es zu Zuckungen kommt.» Grundsätzlich sei der Tod durch Helium aber human, verteidigt Minelli die Helium-Methode.

Die Gas-Suizide könnten bald zur Regel werden: Dignitas-Chef Ludwig A. Minelli findet laut Insidern kaum mehr Ärzte, die sterbewilligen Patienten das Gift NaP verschreiben.

Dem 77-jährigen Gynäkologen Dr. S.* entzog die Zürcher Gesundheitsdirektion kürzlich die Praxisbewilligung – seither darf er nur noch «Gutachten» schreiben.

Der Kantonsarzt bremste S. aus, nachdem er Dignitas-Kunden nach nur einem Gespräch das NaP-Rezept ausstellte.

Kinderarzt Dr. D.* hat seine Rezeptbefugnis ebenfalls verspielt: Nachdem der heute 72-Jährige Buben belästigte, durfte er nur noch Frauen behandeln. Trotzdem beurteilte er weiter männliche Dignitas-Kunden – ihm wurde ebenfalls die Praxisbewilligung entzogen.

Gynäkologe Dr. R.* stellt keine Rezepte mehr aus – er nahm sich im September 2005 das Leben. Mit NaP. Und der Sterbehilfe von Dignitas.

Einziger verbleibender Verbündeter Minellis bleibt der Gynäkologe Dr. G.*. Noch darf er die NaP-Rezepte ausstellen, wenn ein zweiter Arzt Urteilsfähigkeit und einen konstanten Sterbewunsch des Kunden mit einem Gutachten festgehalten hat. G. bekommt dafür 300 Franken pro Stunde. Fällt er aus, bleibt nur das Gas.

«Wir haben ohnehin keine andere Wahl», sagte Ludwig A. Minelli letzte Woche: Die Behörden verlangten zu rigorose ärztliche Kontrolle – sie würden ihn geradezu zur rezeptfreien Helium-Sterbehilfe zwingen.

Minelli schiebt Schuld ab

«Viele der Suizidwilligen haben einfach nicht mehr die Kraft, um sich zwei Arztbesuchen auszusetzen und dazwischen noch mehrere Tage zu warten», sagte Minelli letzte Woche.

Vor ein paar Jahren mussten die Sterbetouristen noch länger warten. Im Dignitas-Tätigkeitsbericht 1998/99 stand Minelli für «äusserste Zurückhaltung» ein: «In der Regel muss sich das im Ausland wohnende Mitglied mindestens während 14 Tagen in der Schweiz aufhalten, damit in dieser Zeit intensive Gespräche geführt werden können.»

Express-Begleitungen mit dem Ballongas statt Zurückhaltung – so radikal hat Ludwig A. Minelli seine eigene Position geändert. «Wenn ich nämlich mit allen Suizidwilligen zweimal zum Arzt muss, kann ich nur noch halb so vielen Leuten helfen», begründet er.

Unethisch habe einzig die Justiz gehandelt: «Ich bedaure, dass der Staatsanwalt diese Methode jetzt publik gemacht hat», sagt Minelli. Die Nachahmungsgefahr sei für Suizidgefährdete sehr gross. «Die Behörden sind für mich die schlimmsten Schreibtischtäter», sagt Minelli im «Landboten».

Mit BLICK redet Minelli weiterhin nicht.

* Name der Redaktion bekannt

 Eine Frau zeigt auf einer DVD ... (ZVG) ... wie der Selbstmord mit Plastiksack ... (ZVG) ... und Helium funktioniert. (ZVG)»ADV 1: Heute in der Zeitung BLICK»ADV 2: BLICK abonnieren»ADV 3: Bequem zum e-BLICK

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"Malo mori quam foederari - Lieber sterben als sich entehren"

28.03.08 17:31
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30924 Postings, 8560 Tage ZwergnaseTod auf Knopfdruck: Suizid-Apparat vorgestellt

Hamburg (RPO). Am Freitag ist in Hamburg ein Suizid-Automat vorgestellt worden. Dieser soll auf Knopfdruck eine tödliche Dosis Gift injizieren. Das Verfahren soll sofort einsetzbar sein.

Der ehemalige Hamburger Justizsenator Roger Kusch will dem von ihm selbst entwickelten Tötungsautomaten Sterbewilligen in Deutschland Hilfe leisten. "Das Gerät ist einsatzbereit", sagte Kusch am Freitag in der Hansestadt bei der Präsentation eines Injektionsautomats. Die Hamburger Ärztekammer und das bayerische Justizministerium kritisierten Kusch und seine "Tötungsmaschine".

Das Kernstück des Automaten ist ein handelsübliches Infusionsgerät, in das zwei Spritzen eingesetzt werden. Ein Arzt soll zunächst einen Zugang zum Blutkreislauf legen. Über ein Kabel ist das Gerät mit einem Knopf verbunden, den der Sterbewillige in die Hand bekommt und selbst drücken muss. Dann fließt zunächst ein Narkosemittel - dies demonstrierte Kusch mit Mineralwasser - und dann das tödlich wirkende Kaliumchlorid, dies veranschaulichte Kusch mit Karottensaft. Dies dauere insgesamt vier Minuten, aber der Tod trete früher ein, sagte Kusch. Auf eine Zeitangabe wollte er sich jedoch nicht festlegen. Der Patient wäre sicher nach wenigen Sekunden bewusstlos.

Kusch rechnet mit Strafverfahren

Sein Anliegen sei, kranken Menschen eine Alternative zum Weg in die Schweiz aufzuzeigen und ihnen "zu ermöglichen im eigenen Bett zu sterben", betonte Kusch, der Vorsitzende und Gründer des Vereins "Dr. Roger Kusch Sterbehilfe". Sterbewillige könnten den Kontakt zu ihm und dem Verein aufnehmen.

gekürzt, weiter hier:

http://www.ngz-online.de/public/article/aktuelles/...utschland/549044
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Die Welt scheint nur noch voller Mißverständnisse zu sein ...

28.03.08 18:54
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3785 Postings, 7010 Tage astrid isenbergdieser typ, einfach nur

skrupellos, ohne verantwortung und gewissen, und das mit  juristischer grundausbildung.... dieses gewerbe gehört dem herrn entzogen, und zwar sofort, bevor irgend jemand an diese tötungsmaschine herankommt.....  

28.03.08 20:22
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1767 Postings, 6145 Tage agathon#46

Von einem ehemaligen Justizminister hätte aber ich auch keine, mit Einfühlungsvermögen und Menschlichkeit erarbeitete, Lösung zum Thema Euthanasie erwartet. Für den geht es offensichtlich nur um einen technischen Vorgang den man möglichst ohne jede Verantwortung oder ethisch/moralische Bedenken durchführen kann. Man sollte ihn mit dem Kasten mal in eine Lungenklinik oder ein Kinderkrankenhaus schicken um zu sehen wie er den Betroffenen seine "Erfindung" nahebringt. Mit Hilfe oder der Begleitung des Sterbens hat das nichts zu tun. Das macht auf mich eher den Eindruck als wolle man sich eines Problems entledigen.

Manche Menschen sind einfach keine.

Ich hab mir lange überlegt ob ich die folgenden Zeilen hier posten soll und ich hoffe, das ich niemandem damit zu nahe trete oder belästige. Sollte das der Fall sein, bitte ich im Voraus um Verzeihung.

Einige der Postings hier haben mich wirklich tief berührt. Ich bin noch nie persönlich von dem Thema betroffen gewesen aber vor ein paar Wochen gab es eine Artikelserie in der WAZ, in der Leser ihre Erlebnisse vom Tod ihrer Angehörigen beschrieben. Das war schockierend. Mir ging die Hilflosigkeit vor der Situation, die diese Menschen da beschrieben nicht mehr aus dem Kopf. Und die Wut den Ärzten gegenüber, die Schmerzmittel verweigerten um keine "Überdosen" zu verabreichen.
Es ist hilfreich von Menschen die dieses selbst schon erlebt, oder besser, durchlebt haben eine Vorstellung zu erhalten wie man ein solches Ereignis in Würde und Erträglichkeit, auch für die zurückbleibenden durchstehen kann. Ich weis nicht ob ich fähig wäre einer Euthanasie beizuwohnen oder gar durchzuführen. Wohl eher nicht. Aber ich weis jetzt das ich einem Sterbenden nicht mit Hilflosigkeit im Herzen und im Verstand gegenüber treten werde.

Danke.  

28.03.08 21:35
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2790 Postings, 5911 Tage Zombi 0815Endlich mal ein Thread für mich

Bevor ich fortfahre, Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.
Das Sterben ist ne ziemlich einsame und einseitige Sache. Leute, die von ihrer Familie vorher abgeschoben wurden haben aufeinmal besonders trauernde Angehörige. Könnte ja ein Erbe winken!
Lassen sich ein halbes Leben lang nicht sehen, kümmern sich um nichts, aber am Sterbebett sind es immer die grössten Leider.
Eine Frage habe ich trotzdem, wie nimmt man Menschen die Angst vorm Sterben?
Ich habe schon soviel Leute elendig verrecken sehen, war dabei. Einige klammerten sich an Gott, andere haben vor Schmerzen um Erlösung gefleht, wie? Vollkommen egal, Hauptsache Ende!
Wenn einer ohne Hoffnung die Schnauze voll hat, sollte man ihn human einschläfern.
Das macht man mit jedem dämlichen Köter, Katze oder sonstigem Getier.
Wenn unsere Geldhaie hier auf einmal auf human machen dann werde ich Messdiener.  

30.03.08 10:38
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1767 Postings, 6145 Tage agathonWeist du Zombi....

ich hätte ja wirklich Lust mich mit dir intellektuell zu diesem Thema zu duellieren aber wie ich lesen kann, bist du ja unbewaffnet.... du Messdiener.  

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