Die Empfehlung, die wir im April 2011 für die Aktie der Beteiligungsgesellschaft CFC gaben, war kein Ruhmesblatt. Sollte die größte CFC-Beteiligung, der Kochgeschirrhersteller Berndes, die Beteiligungsgesellschaft zurück in die schwarzen Zahlen führen, „wäre der Börsenwert von 13,6 Millionen Euro bald Makulatur“, schrieben wir damals – und lagen komplett falsch. Statt in Richtung unseres Kursziels von 2,50 Euro zu marschieren, brach die Aktie bis Jahresende um drei Viertel ein.
2011 war für alle Beteiligungsgesellschaften ein schweres Jahr: Die Bankenkrise trieb die Kreditzinsen in die Höhe und verteuerte die Refinanzierung. Bei CFC kamen Sorgen um den Cashflow hinzu: Ende September waren nur noch 2,4 Millionen Euro in der Kasse.
Jetzt aber kommt plötzlich Leben in die Aktie: Seit dem 10. Februar hat sich der Kurs von 37 auf 80 Cent mehr als verdoppelt. Auslöser war die Meldung, dass CFC-Chef Marcus Linnepe seinen Anteil von zehn auf rund 35 Prozent aufgestockt hat. Die früheren Großaktionäre Heliad und
Altira sind nun draußen. Noch wichtiger: „Wir wollen uns in Berndes AG umbenennen“, sagt Linnepe. Sämtliche anderen Beteiligungen werden verkauft, allen voran die Elektroniktöchter Elcon und Letron. „Das ist ein profitables Geschäft“, so der CFC-Chef. Soll heißen: CFC will mehr als den Buchwert erlösen. Die Verhandlungen laufen.
Der Aktie kann das nur guttun. Mit dem Ende als Beteiligungsgesellschaft fällt der Konglomeratsabschlag weg. An seine Stelle tritt neue Kursfantasie: Berndes steht vor dem Turnaround. „Wir haben 70 Prozent der Produktion nach Deutschland zurückgeholt, trotzdem Marktanteile hinzugewonnen und den japanischen Markt für uns zurückerobert“, sagt Linnepe. 2011 habe Berndes „das Ebitda um 4,5 Millionen Euro gesteigert. 2012 werden wir auch netto positiv sein“, prognostiziert der Chef.
Berndes macht gut 30 Millionen Euro Umsatz, CFC ist an der Börse gerade mal sieben Millionen wert. Wir wagen es noch einmal: Diese Aktie hat Aufholpotenzial.
Börsenwert in Mio. Euro: | 7,0 |
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Streubesitz: | 13,93 Prozent |
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Umsatz 2010: | 79,2 Mio. Euro |
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Kurs-Umsatz-Verhältnis (Basis 2010): | 0,09 |
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Jahresfehlbetrag 2010: | 4,4 Mio. Euro |
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keine aktuellen Schätzungen verfügbar; Bilanzvorlage 2011 am 20.4.12