Als im Vorfeld des Pressetermins vom 02.08.2021 die Einladung zur Veranstaltung immer wieder in den sozialen Netzwerken gepostet wurde, hat sich bei mir eine ziemliche Erwartungshaltung aufgebaut. Vielleicht wird eine weitere Förderung verkündet, vielleicht gibt es starke Bilder von den Bauarbeiten an der Halle. Vielleicht werden coole neue Videos gezeigt oder inhaltlich irgendwas Neues verkündet, was den Kurs auch mal nachhaltig stützt.
Wahrscheinlich war diese Erwartungshaltung letztendlich mein Fehler. Denn als ich am Montagnachmittag in Foren und auf Internetseiten über die Veranstaltung gelesen habe, war die Ernüchterung (wieder einmal) groß.
Es gab eine nette Rede von der Minsterin, Tina Bru, und an der Halle klebte inzwischen ein großes Firmenlogo. Außerdem war die Veranstaltung passabel besucht (aber auch nicht mehr).
Das wars aber auch schon an dem, was mir positiv aufgefallen ist. Negativ fiel mir auf, dass der Livestream offensichtlich nicht richtig funktionierte. Die Tonqualität vor Ort eher ausbaufähig war und die Veranstaltung in weiten Teilen eher wie eine Jahreshauptversammlung der Feuerwehr, statt wie eine professionell abgehaltene Firmenpräsentation, wirkte.
Ich weiß, das sind harte Worte. Aber die Ansprüche an sich selbst sollten bei TECO 2030 doch einfach andere sein. Jedenfalls, wenn man sich in der Branche und darüberhinaus einen Namen machen will.
Professionell wäre es gewesen, wenn ein Fotograf ?richtige? Pressefotos geschossen hätte und nicht die Kommunikationschefin. Wieso? Weil man erwarten sollte, dass man als Kommunikationschefin an so einem Tag wichtigere Dinge zu tun hat. Die vor Ort ausgewählten Locations für die Fotos wirkten billig. Für eine ideale Präsentation braucht man halt auch einfach Hochglanzfotos.
Die Pressekonferenz selbst: Hier muss doch mehr möglich sein, als dass jeder der was zu sagen hat, erst hinter die Leinwand läuft, um sich ein Mikrofon umzuschnallen. Darüber hinaus wirkte die Halle einfach trostlos. Es ist klar, dass da jetzt noch keine Maschinen drinstehen. Aber muss ich mich dann in einen leer wirkenden Schlauch stellen und den der Öffentlichkeit für meine PK präsentieren? Hätte man nicht später dorthin gehen können?
Und wieder einmal die Frage: Wo waren die Damen und Herren Kooperationspartner? Hat es TECO 2030 wirklich wieder nicht zustande gebracht auch nur einen Manager von AVL, Implenia oder Chart Industries zum Termin nach Narvik zu lotsen? Oder will einfach auch niemand, weil man zu klein ist?
Das zur Veranstaltung vom Montag. TECOs größtes Problem liegt jedoch aus meiner Sicht schon länger in der generell unprofessionellen Kommunikation.
Ein und dieselbe irrelevante Nachricht wird über offizielle Ausspielwege ständig mehrfach kommuniziert, jeder Zeitungsartikel wird retweetet oder geteilt (man feiert, dass man in einer Zeitung auf einer Internetseite steht?) und man hat sich offenbar bis heute nicht entscheiden können, in welcher Sprache man kommuniziert (Deutsche, Englisch, Norwegisch - alles schon gehabt). Dazu kommt, dass es bis heute z. B. keinen Wikipedia-Artikel gibt. Es kommt dazu, dass die Website bisweilen (außer unter News und Share Information, was wahrscheinlich automatisiert erfolgt) nicht regelmäßig aktualisiert wird. Und es kommt hinzu, dass man seit Wochen nur noch ?Non-Events? oder ?Non-News? versucht zu promoten.
Gefühlt kein anderes (erfolgreiches) Unternehmen, hat so eine schlechte PR(-Strategie) wie TECO 2030. Und da gilt es dringend dran zu arbeiten und nicht ständig alles schön zu reden.
Ich selbst halte nach wie vor große Positionen an TECO 2030 und beabsichtige auch nicht dies zu ändern, weil ich stark an deren Technologie glaube. Ich sehe aber in den letzten Wochen auch eine bedenkliche Entwicklung (nein, ich meine nicht den Kurs) und überhaupt keinen Fortschritt bei der Pressearbeit.
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