Ein Vergleich der Gefahren von Verkehrsunfällen und Terroranschlägen ist anhand der Opferzahlen nicht auf die Auslösung von Ängsten übertragbar. Denn ein Unfall ist ein Unglück, welches durch technische Probleme oder menschliches Versagen erklärt werden kann. Ein Anschlag auf unbeteiligte Zivilisten ist dagegen durch feindliche Gefühle, bspw. Hass, Wut & Verachtung, eines unbekannten Gegners motiviert, wobei die Feindschaft nicht durch individuelles Fehlverhalten des Zivilisten verursacht wurde und der Todfeind sozusagen unsichtbar ist und jederzeit zuschlagen kann. Ob der unbekannte Gegner sich als Kriegspartei, Amokläufer, Terrorist oder Märtyrer betrachtet ist dabei zweitrangig, auch wenn die Politiker zwischen Terror und Amok unterscheiden, so ist die davon ausgelöste Angst ähnlich. Bei einem technischen Versagen von Bauteilen können die Fehler erkannt werden und die Gefahr von unbeabsichtigten Verkehrsunfällen kann so minimiert werden. Beabsichtigte Amokläufe und Terroranschläge durch Muslime, die auch deutsche Staatsangehörigkeit besitzen können (München) oder als Migranten über eine wirkliche Eingliederungsperspektive verfügten (Würzburg) oder als abgelehnte Asylbewerber bekannt waren (Ansbach, Reutlingen) könnten dagegen eine Gewaltspirale auslösen, welche mit einem kontinuierlichen Gefahrenwachstum einhergeht. Deshalb ist aus den Opferzahlen von Unfällen und Gewalttaten kein seriöser Rückschluss auf die Entstehung von Ängsten möglich. Ebensowenig ist für Normalbürger eine Unterscheidung von Muslimen und radikalisierten Islamisten möglich, da sich IS-Kämpfer als Flüchtlinge tarnen können (Brüssel) und nette freundliche Muslime durch Blitzislamisierung zu Gewalttätern entwickeln können (Nizza). Im Krieg lässt sich zwischen Opfern und Tätern nicht immer gut trennen, durch die Bezeichnung "Flüchtling" wird momentan jeder Migrant verharmlosend dargestellt, was die Unterscheidung zwischen den wirklich Schutzbedürftigen und gewaltbereiten Tätern unmöglich macht. Dies ist für die wirklich Schutzbedürftigen schlimm, trifft dann aber natürlich die ganze Gesellschaft in Form zunehmender Gewalttaten. Berichte über Gewalttaten führen in unserer Mediengesellschaft aufgrund der Sensationsgier zu einem besondern Echo, dadurch wird der Angsteffekt vermutlich auch noch mal multipliziert. Über den Erstickungstod wird ja nur bei prominenten Personen berichtet, bei einem Terroranschlag oder Amoklauf rücken dagegen auch vorher völlig unbekannte Personen in das Interesse der Berichterstattung, wenn sie Opfer oder Täter sind, was die Berichterstattung deutlich erweitert. Insofern ist es natürlich richtig, wenn man sich nicht übermäßig in die Angst reinsteigert, noch sind es ja nur singuläre Ereignisse und kein Dauerzustand wie anderenortes.
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