Ökonomen streiten über Verteilungsfrage

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neuester Beitrag: 16.01.25 09:54
eröffnet am: 05.11.12 08:09 von: permanent Anzahl Beiträge: 195683
neuester Beitrag: 16.01.25 09:54 von: Canis Aureu. Leser gesamt: 36880414
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15.01.25 11:19
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405 Postings, 438 Tage xiviSchnee von gestern

Zitat fill: Die EU ist faktisch Schnee von gestern,  ihr letzter Verteidiger ist Tony Ford.

Der letzte Verteidiger der Idee eines Zusammenwachsens Europas war und bin ironischerweise gewissermassen eher ich, hier im Faden mMn.

Tony Ford und andere verteidigen das Wachsen und Auseinanderwachsen der EU mAn. immer alleine aufgrund der eigenen Meinung, was nun auch passiert. Das habe ich schon länger thematisiert hier und auch die Zusammenhänge illustriert, das Interesse daran war bescheiden bis ablehnend, denn man folgt eben selten einer Logik, sondern oft nur Meinungen. Bei allem.  

15.01.25 15:15
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72066 Postings, 6067 Tage Fillorkill'Disruption ist das Schlagwort der Stunde'

'Disruption ist das Schlagwort der Stunde, im Wortsinne eine Unterbrechung, in der Wirtschaftstheorie positiv gedacht: eine schöpferische Zerstörung. Und im Sinne der neuen rechtslibertären Bewegung, die mit Elon Musk und Javier Milei gerade großes Momentum gewonnen hat, vor allem ein Chaos, das das morsche System zusammenkrachen lässt. Das Ende der linken Träume sei der Gewinn einer Epoche grenzenloser Freiheit, ausgelöst durch Eruptionen in den Strukturen des großen Menschenschinders Staat. Selbst die AfD will jetzt libertär sein.

Denn bisher war es doch eher so, dass das Chaos, der Umsturz, das anarchische Spiel an den Regeln vorbei, das Durcheinanderwirbeln der Verhältnisse gerade den linken Traum ? zumindest in seiner antiautoritären Spielweise ? ausgemacht haben. Während die Konservativen bewahren wollen, will die Linke die Gesellschaft nach vorne bringen. So war das schließlich gut eingespielt.  Heute ist die einzige Utopie, die Linke global vernehmbar fordern, das Niederbrennen des Westens - was ja wiederum wunderbar zu den Jubeltänzen autoritär-libertärer Disruptionisten passt'.

komplett https://taz.de/Schlagwort-der-libertaeren-Bewegung/!6058690/
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Nie Wieder ist Jetzt

15.01.25 17:50
1

72066 Postings, 6067 Tage FillorkillDisruption ist das Schlagwort

Die Frage ist die nach dem Warum. Was quält die Leute im Westen so sehr, dass sie den zuvor nie erreichten Stand an bürgerlicher Freiheit und materieller Sicherheit in einem irren popkulturellen Spektakel, als das postmoderner Faschismus auftritt, ohne mit der Wimper zu zucken in Grund und Boden geschreddert sehen wollen ? Rein ökonomisch könnte man darauf hinweisen, dass das geplante Abrissunternehmen den Fall der Profitraten wieder umkehren kann, wenn ja wenn nur genügend kaputt gemacht wird, so wie 'Wirtschaftwunder' immer schon ein kollektives Zersörungswerk zur Voraussetzung haben. Aber die Leute sind keine reinen Anhängsel oder Vollzugsorgane der Profitrate. Jeder von ihnen hat sein eigenes persönliches Motiv sich der grossen Disruption zu unterwerfen. Niemand hat sie dazu gezwungen, die Road to Serfdom zu beschreiten. Sie machen dies ganz aus freien Stücken oder besser aus Selbstermächtigung.  
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Nie Wieder ist Jetzt

16.01.25 09:05
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405 Postings, 438 Tage xiviMomentum

Das von dir wiederholt genannte Momentum mag nun nicht nach deinem Geschmack sein, aber zuvor war das Momentum ja lange auf deiner Seite oder du auf dessen.
Ein gesellschaftlicher Konsens ist ja nicht in Stein gemeisselt, sonst wäre es kein Konsens, sondern ein Diktat.

Angedacht und angeführt werden Entwicklungen und Meinungen immer von Minderheiten. So waren die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte,,, (Jahrhunderte) ja oft auch erst gegen den bestehenden Konsens, vieles hat sich durchgesetzt, etabliert, entgegen dem einstigen Konsens, doch Konsens bedeutet nicht, dass alle das mittragen wollen, da gibt es immer auch Oppositionen.

Es gibt Dinge die sich durchsetzten weil sie stimmen, sich beweisen lassen, z.B. die Erde war einst flach, auch im breiten Verständnis, doch war das auch nur eine Minderheit, die Kirche, der Papst, welche die Wahrheit verwaltete, bestimmte für die Mehrheit und total daneben lag damit, die Kirche gibt es immer noch.

Vieles passiert aufgrund von Behauptungen oder Argumenten, Meinungen.
Oft weiss man nicht wie sich Dinge dann entwickeln werden, wie sie sich auswirken und wie sie wirklich sind.

Die Faschismuskeule ist auch eine Abrissbirne, kein wirkliches Argument, meist primär eine Meinung und eine Unterstellung an alle welche eben nicht einverstanden sind mit dem Konsens, Teilen davon, der letzten Jahre. Ich habe es schon erwähnt, Covid und die Massnahmen und der Umgang damit, das war mAn. ein ganz klarer und grober Verstoss der da gemacht wurde, ein Verstoss gegen Prinzipien von Konsens-Gesellschaften und das dann mitgetragen wurde von ganz vielen Menschen, die zeigten sich von einer "faschistischen" und totalitären Seite, verdächtigen, beschuldigen, denunzieren, abwerten usw. und begreifen es bis heute nicht, es wird auch nicht ehrlich aufgearbeitet, um was es da alles ging an der Unterfläche und was da passierte in den Konsens-Gesellschaften und den Köpfen der Menschen.  

Demokratie ist keine Diktatur der Mehrheit, auch nicht einer Minderheit und es gibt nicht nur schwarz und weiss. Die meisten Menschen wollen mAn keinen Faschismus, weder in den USA noch in Europa. Dass viele sich abwenden von der Demokratie, mag sein, doch die meisten Menschen wollen eben auch keine Demokratie, die wollen, dass ihre Meinung sich durchsetzt und so wurde Demokratie ständig mit den Füssen getreten von gewählten und nicht gewählten Politikern und Medien und vielen Menschen, die ganze Zeit, wurde für viele auch zu einer Lüge.

Ich weiss nicht was die Zukunft bringt. Ich glaube nicht, dass sich  Faschismus durchsetzten kann in den westlichen Gesellschaften. Aber wissen tue ich es nicht. Nur sind diese alternden Gesellschaften auch gar nicht geeignet dafür mAn. denn diese gigantischen Herausforderungen, für die hat Faschismus überhaupt keine Antworten oder Lösungen bereit.

 

16.01.25 09:37
1

7592 Postings, 2711 Tage CoshaAls Anhänger der Homöostase

betrachte ich gesellschaftliche Bewegungen unter dem Aspekt, dass im Überschwang das Pendel in die eine Richtung ausschlägt und bei Übertreibung irgendwann der Punkt erreicht wird, an dem das Pendel wieder in die andere Richtung Richtung schwingt, vermutlich als Reaktion auch wieder übertreibend.
Und dann pendelt es sich so langsam ein, bis irgendwer sich wieder am Zustand stört und die gewonnene gesellschaftliche Stabilität zugunsten einer neuen Dynamik riskiert wird.

Die Linke beklagt einen Kulturkampf von Rechts und verschweigt dabei gerne, dass sie den Gramsci auch gelesen und den Kulturkampf zuvor selbst erfolgreich bestritten hat. Und sie klagt und jammert  nicht, weil sie den Kampf um kulturelle Hegemonie samt all ihrer kulturtechnischen Mittel der Diskursverschiebung/Verengung zum Zwecke der Eroberung gesellschaftlicher Macht prinzipiell ablehnt, sondern weil das Pendel aktuell in die andere Richtung auszuschlagen beginnt.

Deshalb begreift die Linke auch ihren Anteil an der Verursachung solcher gesellschaftlichen Gegenbewegungen in der Regel nicht. Selbstkritik war nie eine Stärke, auch wenn man die Kritik als Wert vermeintlich in den Vordergrund gestellt hat. Man verdrängt die eigenen Widersprüche recht erfolgreich und auch mit Tradition, historisch Scheitern tun deshalb ja angeblich immer die Anderen.  

16.01.25 09:54

13186 Postings, 4342 Tage Canis AureusMan verdrängt die eigenen Widersprüche...

Widersprüche gibt es auch in Trumps MAGA Bewegung:
Bannon kritisiert Musk - Nationalisten gegen libertäre Globalisten.
Da existiert viel Konfliktpotential und so werden wir sehen, wie sich Musk, Milei und die anderen Spinner selbst zerlegen werden...  

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