hole ich die Nr. 517 noch mal hoch:
EnerGulf - Top oder Flop? "What if everything is an illusion and nothing exists? In that case, I definitely overpaid for my carpet". (Woody Allen)
An EnerGulf scheiden sich die Geister. Manch einer sieht ein großes Risiko, der andere eine gewaltige Chance. Dies liegt allerdings in der Natur der Sache. Denn der Erfolg einer Ölexploration kann nun mal nicht herbei diskutiert werden. Ebenso wenig wie das mit einem Misserfolg geschehen kann. Deshalb ist es wichtig, zumindest die Rahmenbedingungen und die für den Erfolg und Misserfolg entscheidenden Parameter zu kennen.
Unbestreitbar ist ein Engagement in Erdöl oder Erdgas derzeit allein unter Sentimentsgesichtspunkten eine aussichtsreiche Sache. Erklimmt doch der Ölpreis derzeit mal wieder neue Rekordhöhen. 111 USD haben wir hinter uns. Einzelne Aguren erwarten Preise von bis zu 200 USD in den nächsten 10 Jahren (Stichwort "Peak Oil").
Um die Abhängigkeit von arabischem Öl (?Ölwaffe?) zu vermindern, fokussiert sich die US-Energiepolitik geostrategisch zunehmend auf afrikanische Ölquellen.
Dank bester Beziehungen konnte EnerGulf mehrere Projekte in Afrika akquirieren.
Mr. Greenblum is the managing director of Rio Mining and Energy, Inc., a natural resource consultancy and investment firm. He is formerly a senior executive with Diamond Fields Resources, Inc., which was later acquired by Inco, Ltd. (C$4.3 billion transaction - Voisey?s Bay Nickel Discovery). Prior to his association with Diamond Fields, Mr. Greenblum served as a senior Bush administration official under President George H.W. Bush at both the U.S. Department of Energy and the U.S. Department of Commerce. While at the Department of Energy, he served as Senior Executive in the Office of Fossil Energy. Among his responsibilities were the Naval Petroleum Reserve (in charge of Elk Hills Field - 1.719 Billion/Bbls recoverable reserves:AAPG-Giant Field), Strategic Petroleum Reserve, Clean Coal Technology Program and the Enhanced Oil Recovery Technology Program. At the Department of Commerce, Mr. Greenblum served in international trade administration as Director, Office of Africa, responsible for U.S. investment and trade policy with Africa. Previous to his service in the Bush administration, Mr. Greenblum was a senior executive with KP Exploration, Inc., a wholly owned oil and gas subsidiary of Kidder, Peabody and Company. During his tenure with KP Exploration, the company drilled over 200 oil and gas wells, primarily in south Texas and Oklahoma.
Nach allem was man weiß, bieten alle Projekte beste Voraussetzungen, sog. "Giant-Oilfields", das sind Ressourcen mit mehr als 500 Mio. Barrel, zu enthalten. Mindestens 2 dieser Felder liegen offshore in Namibias "Block 1711" (Kunene und Hartmann).
Kunene, der kleinere von beiden, wird Mitte März 2008 erstmals angebohrt, um eine Bestätigung der positiven Messergebnisse zu erhalten. Das Projekt ist vollständig 3D-definiert und es wurden direkte Indikatoren wie Gaskamine und Aussickerungen am Meeresboden beobachtet.
Es liegt ein unabhängiges Gutachten (NSAI Prospective Report) nach kanadischer Norm NI 51-101 vor, welches das Potential der Ressource mit bestimmten Wahrscheinlichkeitsgraden (P10, P50, P90) aufzeigt. http://www.energulf.com/news/09_08_06.pdf In Namibia sollen demnach mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 %, so das Ergebnis einer Simulation, die Größen und andere Faktoren als Eingangsparameter hatte, mehr als 3,2 Mrd. Barrel Öl und wohl einige TCF Gas liegen. Die P90 und P10 Bestimmtheitsmaße im "Oil-Case" lagen bei 1,0 Mrd. Barrel bzw. (optimistisch) bei 6 Mrd.
Letzte Gewissheit bringt allerdings nur ein ein Well-Logging. Dazu muss gebohrt werden.
http://www.ptb.de/de/aktuelles/hvhsymp/2003/helmlueling.htm
Sehr optimistisch ist jedenfalls der Operator, Sintezneftegaz: Dr Valentin Khalin, said in an earlier interview with New Era: "We have 90 percent expectation to find oil or gas. No one can be 100 percent sure of what is under the surface of the earth". http://allafrica.com/stories/200802150620.html
Denn letztlich ist Erdöl nur dort zu finden, wo sich biologische Sentimente ablagerten (z.B. an ehemaligen Flussläufen), die Temperatur- und Druckverhältnisse stimmten, um die Umwandlung in Erdöl zu begünstigen, das Gestein porös genug war, um das Erdöl zu speichern und das Abdeckgestein dicht genug war, um Aussickerungen zu verhindern bzw. die Einsickerung von Meerwasser zu vermeiden. Diesbzüglich sieht es in Namibia sehr günstig aus, zumal Exxon jüngst in der gleichen Struktur ("Angola") fündig wurde und die kürzlich erfolgreich angebohrte Struktrur zwischen Südamerika und den Falklands geologisch identisch ist.
http://www.namibian.com.na/2007/December/national/07D48D338C.html
http://www.ipsnews.net/news.asp?idnews=40086
http://www.energy-business-review.com/...-308E-4FE6-9011-776B54233015
Direkte Indikatoren (siehe oben) signalisierten zudem im Block 1711 das Vorhandensein von Erdöl/Erdgas.
"Block 1711 contains the most attractive undrilled structure that I have seen in over 40 years of exploring for oil and gas internationally. In my opinion, each of the Kunene and the Hartmann prospects are of a sufficient size to have the potential to contain a 'giant field,' being over 500 million barrels [as defined by the American Association of Petroleum Geologists],? Bill St. John, EnerGulf's adviser for African and other international oil and gas exploration operations, stated in a media release. http://www.resourceinvestor.com/pebble.asp?relid=39247
Die Kosten für den ersten Drill, Kunene1, wurden auf 50 Mio. USD veranschlagt, die gemäß den vereinbarten Working-Interests zu 10 % auf EnerGulf und zu 70 % auf Sintez (Operator) entfallen. Working Interests haben auch die staatlichen Ölgeselslchaften Namibias (Namcor) und Südafrikas (PetroSA) gezeichnet. Bekannt ist, dass die Förderkosten im Oil-Case etwa 12 USD je Barrel ausmachen und die Gewinnbelastung durch die Ertragssteuern z.G. des Staates Namibia auf etwa 40 % zu veranschlagen ist. Angesichts eines Ölpreises von z.Z. über 100 USD je Barrel eine potentiell sehr lukrative Angelegenheit.
Im Erfolgsfalle kann der Zeitwert (NPV10%) der Ressource (nur ENG-Anteil) auf etwa 4,2 Mrd. USD veranschlagt werden, was einem Zeitwert von etwa 13 USD je Barrel entspricht. Grundlage P50 Intervall (mittlerer Erwartungswert).
Eine weitere Explorations-Lizenz auf ein potentielles Giant-Oilfield wurde in der Demokratischen Republik Congo akquiriert. Der Vertrag, der sich auf ein 90%iges working interest an einem knapp 5 km2 großen Block an der Grenze zu Angola in Meernähe bezieht (es sind bereits produzierende Ölfelder in der Nähe), ist de facto perfekt und wurde auch bereits vom Parlament abgesegnet. Es fehlt allerdings noch die Unterschrift des Präsidenten.
Fazit: Ein Investment für Leute mit Kalkül, die sich der Risiken eines solchen Projektes ("niemand kann in den Boden schauen") bewusst sind. Aber auch ein Investment mit exorbitanten Chancen. Angesichts der schieren Größe, um die es geht, gewiss kein "Micky-Maus-Play", wie Jeff Greenblum die Driller kleiner Ressourcen bezeichnet. Das Management, das mehr als 7 Mio. Aktien hält http://www.canadianinsider.com/coReport/allTransactions.php?ticker=ENG und auch Sintez, die allein in die ersten beiden Bohrungen etwa 80 Mio. USD investieren, scheinen jedenfalls vom Erfolg ihres Projektes überzeugt zu sein.
Das Who-is-Who der Branche ist eingebunden, Schlumberger/WesternGeco für die Seismic und Halliburton für das Schachtmanagement, was die technischen Risiken minimiert. Das Projektmanagement ist an Firstdrill übertragen. http://www.firstdrill.co.uk/news/Firstdrillentersnamibia.htm
Eine Umweltverträglichkeitsstudie liegt ebenfalls vor. http://www.energulf.com/news/10_26_07.pdf. Sprott Asset Management hat sich mit Geld engagiert und mit 10,5 % beteiligt (2, 0 Mio Aktien und 1,8 Millionen Warrants). http://www.agoracom.com/ir/energulf/messages/727758
Wellington West Capital Market Inc., die 9 Explorer verglichen haben, gibt für die Aktie ein erstes Kursziel von 10 CAD aus. http://www.redwood-capital.com/pdf/reports/GSA/...20West%20012108.pdf
Positive Signale senden auch die an der TSX offenen Short-Positionen. die sich am 29.2.2008 auf (kleine) 212.900 Stück summierten. http://infoventure.tsx.com/TSXVenture/...NX&SEC_SYM_SID=1&HC_FLAG1=on
Am 30.11.2007 (letzter Quartalsbericht) waren 31,8 Mio. Aktien, 5,0 Mio. Optionen und 7,6 Mio. Warrents im Umlauf. Hinzu kommt noch eine Privatplatzierung in 2008 über 8,0 Mio. Aktien inkl. der gleichen Anzahl von Warrants, ?fully diluted? also quasi 60,4 Mio. Stück.
Für einen Explorer im Near-Drilling-Stadium sind das relativ wenige Stücke. Insbesondere angesichts der Größe und des mutmaßlichen Wertes der Ressource. Aber auch deshalb, weil davon auszugehen ist, dass die 20,6 Mio. Warrants und Optionen so gut wie alle nur im Erfolgsfalle gezogen werden, derzeit also von rd. 40 Mio. Stück umlaufender Papiere auszugehen ist.
Bevor hier mangels Verständnis des Explorergeschäftes wieder der Unsinn ins Kraut schiesst und noch mehr "Scharaden" publiziert werden, folgendes:
1) Ein Teil der Anleger spekuliert lediglich darauf, dass diese Aktie ihren "inneren Wert", der sich aus den Parametern, Menge, Preis und Wahrscheinlichkeit ergibt, erreicht, selbstverständlich abgezinst auf den Zeitwert, und wird vor Bekanntgabe der Bohrergebnisse verkaufen. Die genannten Kursziele orientieren sich an dieser Strategie.
2) Hardliner, die sich ausgiebig mit den geologischen Verhältnissen befasst haben, risikoappetent und risikoabsorbtionsfähig sind, spekulieren dagegen auf den Erfolg der Mission und zielen dementsprechend auf wesentlich höhere Sharepreise, abgeleitet aus dem "unrisked NPV" (Net Present Value) in Höhe von 4,2 Mrd. USD zzgl. des Lotshi-Blockes im Congo.
3) Die "Kleingeldzocker" lasse ich mal außen vor, weil die eben so wenig meine Zielgruppe sind wie die risikoaversen Anleger mit Präferenzen zur "Riester-Rente" oder zum Sparbuch. Diese hätten eigentlich bereits nach dem ersten Satz, dem Zitat von Woody Allen, wegklicken sollen.
Bohrbeginn: Mitte 03/2008
geplante Bohrdauer 50 bis 60 Tage. http://allafrica.com/stories/200801280741.html
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