Geld-Schock!Bis Freitag arbeiten wir nur für den StaatVon DIRK HOEREN und STEFAN ERNSTDas Euro-Bild zeigt, wie sich die durchschnittliche Belastung in diesem Jahr verteilt. 53 Prozent vom Einkommen gehen für Steuern und Abgaben drauf (Quelle: Bund der Steuerzahler) Haben Sie auch das Gefühl, dass Sie immer weniger Geld in der Tasche haben? Und das, obwohl doch die Wirtschaft brummt, die Kassen angeblich prall gefüllt sind? Es ist nicht nur ein Gefühl, es ist bittere Wahrheit! Das belegen neue Zahlen vom Bund der Steuerzahler. DER GELDSCHOCK – statistisch gesehen arbeiten Beschäftigte und Unternehmer seit dem 1. Januar 2007 und noch bis kommenden Freitag (13. Juli) ausschließlich für Steuern und Sozialabgaben – und erst danach für sich selbst. Der Verband: Steuerzahlern bleiben im Schnitt von jedem verdienten Euro derzeit nur 47 Cent! Der Rest, also 53 Cent, wird einkassiert! Im Vorjahr fiel der „Steuerzahler-Gedenktag“ noch auf den 5. Juli, weil „nur“ rund 51 Cent pro Euro abzwackt wurden. Im Klartext: 2007 arbeiten wir eine gute Woche länger ausschließlich für Fiskus und Sozialkassen! Schon im letzten Jahr, also vor der Mehrwertsteuer-Erhöhung, lag die Belastung der Privathaushalte laut Studie im internationalen Vergleich erschreckend hoch. Ein Single mit 42 000 Euro Brutto-Jahreseinkommen kam auf mindestens 55,5 % Belastung durch Steuern und Abgaben – im Schnitt der 30 wichtigsten Industrie-Staaten sind es aber nur 41,8 %. Einer Familie (2 Kinder) mit einem Vollzeit- und einem Teilzeitjob wurden mindestens 45,3 % weggenommen. Der Schnitt der anderen Industriestaaten lag dagegen nur bei 34,7 %. Steuerzahlerbund-Präsident Karl Heinz Däke zu BILD: „Der Staat entwickelt sich immer mehr zu einem gefräßigen Monster. Statt die Bürger zu entlasten, nimmt er ihnen finanziell immer mehr die Luft zum Atmen.“ Warum ist die Belastung so hoch? Die Mehrwertsteuer wurde von 16 % auf 19 % erhöht, liegt jetzt einen Prozentpunkt über dem Schnitt aller großen Industrieländer. Auch die Versicherungssteuer stieg um drei Prozentpunkte. Die Kürzung der Pendlerpauschale, die Senkung der Sparerfreibeträge und die „Reichensteuer“ auf besonders hohe Einkünfte steigern das Steueraufkommen zulasten der Verbraucher. Die Renten-Beiträge stiegen von 19,5 % auf 19,9 %, die Krankenkassen-Beiträge inkl. Sonderbeitrag von 14,2 % auf 14,8 %. Arbeiten wir bald nur noch für den Staat – oder werden wir auch mal wieder entlastet? Im kommenden Jahr sollen immerhin die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung weiter sinken – von derzeit 4,2 % auf 3,9 % oder sogar 3,5 %. Dafür steht die Reform der Pflegeversicherung an – und die könnte teuer werden! Steuerzahler-Chef Däke: „Ich fordere die Große Koalition auf, die geplante Erhöhung der Pflegebeiträge zu streichen und die Einkommenssteuer zu senken.“
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