Da ich Deine genauen Kaufkurse (seh hier jetzt nur 6,35 und nochmal 6,18) nicht kenne - und sowas auch in einem Börsenforum nicht wirklich gepostet werden sollte - kurz zwei Möglichkeiten der Vorgehensweise ... Interessant wäre nämlich jetzt, ob Du durch die Nachkäufe insgesamt bei einem Kurs von ~6,40 über oder unter Deinem Gesamt-EK liegst.
Prinzipiell gibt's zwei Optionen, im Plus und im Minus nachkaufen. Mit Beispielen:
a) im Plus nachkaufen In der Regel wird mit der größten Position begonnen, danach werden sie immer kleiner.
Erster Kauf 1000 St. á 5? später zweiter Kauf 500 St. á 6,00 später dritter Kauf 250 St. á 7,00?. Macht einen EK insgesamt von 5,57, bei insgesamt 1750 Stück und Kurs 7,00? also 1750 * (7 - 5,57) = 2502,5 Euro Gewinn. Der Einstandskurs wird natürlich mit jedem Einkauf höher, liegt aber stets unter dem aktuellen Kurs. Mit jedem Nachkauf wird der momentane (theoretische) Gewinn also etwas niedriger, der potentielle Gewinn aber immer höher. Steigt der Kurs noch bis auf 8? schlägt der Gewinn gleich mit 4252,5 zu Buche.
b) im Minus nachkaufen Leider werden hier die Positionen meist mit niedrigeren Kursen immer größer - und damit das Leid beim Verkauf im Minus.
Erster Kauf 250 St. á 5? später zweiter Kauf 500 St. á 4,00? später dritter Kauf 1000 St. á 3?. Macht einen EK insgesamt von 3,57 Euro. Das momentane (theoretische) Minus liegt dann bei Kurs von 3? bereits bei 1750 * (3,57 - 3) = 997,5?; fällt der Kurs noch bis auf 2? entsprechend 1750 * (3,57 - 2) = 2747,5?. Um den Einstandskurs weiter zu drücken, werden immer größere Stückzahlen gekauft, der momentane Verlust wird dadurch zwar kurz geringer, der potentielle bei weiter nachlassenden Kursen aber immer größer. Problem dabei: Zwar ist das Ausmaß potentieller Gewinne bei ansteigenden Kursen jetzt riesig, durch das Nachkaufen im Minus wurde aber zunehmend Kapital gebunden, dass andernfalls nur durch die Realisierung der Verluste wieder frei wird.
Was will ich damit sagen: Wer im Minus nachkauft sollte viel Zeit mitbringen, richtig viel Zeit sogar, falls er in einen Bärenmarkt gerät. Oder aber er ist sich seiner Sache sehr, sehr, sehr sicher. Wer kurzfristig agiert, sollte lieber nur (!) im Plus nachkaufen. Damit wird zwar der momentane, unrealisierte Gewinn kurzfristig geringer, man riskiert aber keinen Kapitalverlust und steht im schlechtesten Fall mit +/- 0 (aber erhaltenem Kapital) da.
Bewegt sich eine Aktie oder ein Basiswert relativ verlässlich innerhalb einer Range, kann auch das Nachkaufen im Minus funktionieren - hat es auch bei mir schon gelegentlich. Das Risiko ist aber ungleich größer, das sollte einem bewusst sein. Allerdings kaufe ich nie eine größere Position als die erste im Minus nach, zumindest hier halte ich mich daran.
Als klugen, überlegten Move hatte ich alphas Nachkaufen bezeichnet, weil ich dachte, die 6,35 wären die erste Position gewesen. Ein Kauflimit innerhalb des wahrscheinlichen Tagesschwankungsbereichs zu platzieren hätte damit die Möglichkeit gebracht, aus der Gesamtposition bei Kurs = erster EK = 6,35 mit Gewinn auszusteigen. Das wäre aber wahrscheinlich dann nur der Eintopf ;-)) ----------- ignorance is bliss
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