Weil Lupus das Thema "steigende Preise, steigende Zinssätze" aufgriff, habe ich mir kurz einige Seiten des Aurelius-Threads der Jahre 2015 und 2016 angeschaut, da damals EQ, FED-Leitzinserhöhungen und Co. große Themen waren. Und siehe da: Im Thread spielte das keine Rolle. Wieso auch? :-)
Es ist ja nicht so, das Aurelius ihr Business erst in einer zinslosen Welt begannen und sie nicht wüssten, damit umzugehen. Und wir sprechen ja nicht von einem Sprung von 0% auf 4%, sondern lediglich von kleinen Anpassungen hinter dem Komma. Schaue ich mir die US-Börsenperformance an, seitdem die FED die Zinsen stufenweise erhöhte, kann ich mich ebenfalls zurücklehnen. Und ein steigenes Einkommen/Vermögen/Löhne hat viel Positives.
Überhaupt steht die These im Raum: Wer wenig Kreditzinsen haben will, muss stattdessen "Strafzinsen" im Guthabenkonto in Kauf nehmen. -> Was ist besser? Wo kann man besser leveragen?
Außerdem werden die Käufe 1) nicht rein fremdfinanziert und 2) der zugrunde liegende Kriterienkatalog für ein Investment schließt Firmen mit einer fürchterlichen Finanzsituationen aus. Es werden ja nur Firmen gekauft, die 2a) wenig kosten, 2b) primär operative (und damit vglw. gut zu behebende) Mängel aufweisen und 2c) durchaus Geld verdienen.
Kurzum: Ob und wie die Leitzinsen erhöht werden, ist nahezu irrelevant für Aurelius.
--- Und während ich mich durch die Threadseiten durchklickte, kam ich auf eine Pressemittelung zum Verkauf von Schleicher. Dort wurden auch keine Kaufsumme und Multiple genannt, wie neulich bei der PM zu AH Industries. Dafür aber wenigstens Zitate, die darauf schließen ließen, dass man einigermaßen zufrieden sein konnte mit dem (operativ, evtl. auch finanziell) Erreichten. Und alles das, ist bei der PM zur AH Industries-Veräußerung nicht der Fall. AH Industries scheint mir eher die Kategorie "Schrecken mit Ende" gewesen zu sein. Klar, man muss keinen Verkaufserlös angeben, aber als PE-Haus ist man zumindest immer darauf aus, den Multiple zu nennen. Das ist ja deren Leistungsnachweis und lässt zudem auch alleinstehend nicht allzu viele Rückschlüsse zu, so dass der neue Käufer eigtl. nichts dagegen haben könnte. Schaut man sich dann die Finanzberichte an, konnte man bereits im HJ 2017-Bericht von Überkapazitäten, zu kleiner Kundenbasis, Preisdruck und Auftragsverlust lesen. Wenn AH Industries überhaupt was eingebracht hat, dann entweder ein lachendes oder ein weinendes Auge. Viel gekostet haben kann es nicht, viel gebracht haben auch nicht. Hohe Verkaufspreise ans Managementteam wären mir neu bei MBO. Die Sparte "Industries" wurde ja im Q3 2017 mit guten 97 Mio. angegeben. Rechne ich HY raus, bleibt allenfalls ein niedriger 8-stelliger Betrag für AH stehen, wenn überhaupt. Eher 7-stellig. Ob das dann auch bezahlt wurde, weiß ich nicht. Zumindest spart man sich nun weitere Restrukturierungskosten. Sollen andere investieren, um AH aus der Auftragsflaute herauszuwehen. "Lustigerweise" schlägt die Sache mit AH Industries weniger hohe Wellen, als Isochem. Dabei sind deren Fälle von der Ursache her "Auftragsverlust bei hoher Kundenabhängigkeit" und vermutlich auch vom NAV-Wert vergleichbar.
Kurzum: Wird mal wieder Zeit für einen richtig guten Exit.
P.S.: Wer mir nicht glaubt, kann ja es ja hier schwarz auf weiß sowie zwischen den Zeilen lesen: http://aureliusinvest.de/site/assets/files/2531/...abschluss_2016.pdf http://aureliusinvest.de/site/assets/files/1410/..._oktober2017_d.pdf http://aureliusinvest.de/site/assets/files/2833/...7_27_10_2017_d.pdf http://www.ariva.de/forum/aurelius-269309?page=17#jumppos432 http://aureliusinvest.de/presse/...er-erfahrung-in-der-windindustrie/
PPS: Gibt eine neue Rubrik auf der Webseite: http://aureliusinvest.de/case-studies/
PPPS: Auch auf diesen Link kam ich: https://www.finance-magazin.de/cfo/strategie/...uropa-kaufen-1255121/ In vielerlei Hinsicht interessant, unter anderem, weil Aurelius ja auch spanische Ventures hat: "Aber dafür sind die M&A-Targets im Süden so unglaublich günstig, dass sich ein Deal fast in jedem Szenario, das man sich vorstellen kann, lohnen sollte."
:-)
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