Deutsche Telekom macht bei Quaero nicht mehr mit Aus: www.cio-weblog.de/50226711/deutsche_telekom...... (Artikel vom 27.01.2006) ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Die Deutsche Telekom AG - so die "Süddeutsche Zeitung" in ihrer heutigen Ausgabe - wird sich nicht aktiv an dem deutsch-französischen Suchmaschinen-Projekt Quaero beteiligen und es künftig nur noch "beobachten". Quaero - lateinisch für "ich suche" - wurde kürzlich von Frankreichs Präsident Jacques Chirac als "deutsch-französische Antwort auf die globale Herausforderung von Google und Yahoo" angekündigt. Vorbild soll die Airbus-Erfolgsstory sein: Der europäische Luftfahrtriese hat den US-Monopolisten Boeing in nur wenigen Jahren überflügelt. Deshalb wurde auch der Spitzname "Airbus der Computer-Welt" für das deutsch-französische Vorhaben geprägt. Quaero ist allerdings nur ein Projektname und nicht - wie häufig geschrieben - bereits der Name der geplanten Suchmaschine. Wie Google arbeitet auch das europäische Vorhaben daran, mithilfe einer universellen Suchmaschine nicht nur Texte zu finden, sondern auch Videos, Fotos, Musik und Audioclippings. Außerdem sollen in dem Projekt auch Dienste für den Geschäftsverkehr zwischen Unternehmen und für den Informationsaustausch von Firmen mit ihren Kunden entwickelt werden. Den Auftrag zur Entwicklung des Google-Konkurrenten - so wird vermutet - soll das Pariser Unternehmen Exalead bekommen, das bereits eine mehrsprachige Suchmaschine betreibt.
Einen Ersatz für die Deutsche Telekom als Entwicklungspartner können die Initiatoren des Projekts bisher noch nicht vorweisen. Die Tochtergesellschaft Empolis der Sparte Arvato des Medienkonzerns Bertelsmann prüft - entgegen anders lautender Meldungen - lediglich, ob sie sich als Juniorpartner an dem Projekt beteiligen soll. Keinesfalls sei geplant - so ein Sprecher - "die Gesamtführung auf deutscher Seite" zu übernehmen.
Damit fehlt ein gleichwertiges Pendant zum französischen Elektronikkonzern Thomson, der im Nachbarland das Kommando in dem Projekt hat. Um nicht weiter in Zeitverzug zu geraten, übt die französische Regierung sanften Druck auf Bundeskanzlerlin Angela Merkel aus, einen entsprechenden Partner auf deutscher Seite zu finden. Dabei wird vor allem der Name Siemens genannt.
Der ehemalige Siemens-Chef Heinrich von Pierer engagiert sich schon länger aktiv für das Vorhaben. Letztes Jahr hatte er bereits mit Jean-Louis Beffa, Vorsitzender des Industriekonglomerats Saint-Gobain, eine deutsch-französische Arbeitsgruppe ins Leben gerufen.
Am Rande einer Tagung "Suchen und Finden im Internet" des Münchner Kreises wurde Anfang Februar bekannt, dass nach einem ersten Gespräch zum Thema im Bundeswirtschaftsministerium Ende Januar Siemens als Projektpartner nun angeblich feststeht. Das Projekt soll vom Unternehmensbereich Corporate Technology betrieben werden. Als weitere Partner sind Bertelsmann und SAP im Gespräch.
[B]Exalead-CEO François Bourdoncle [/B] glaubt, dass in etwa sechs Monaten eine Version der Quaero-Suchmaschine verfügbar sein könnte. Sein Unternehmen arbeite dabei mit der auf Bildanalyse spezialisierten französischen Firma LTU Technologies sowie mit der RWTH Aachen auf dem Gebiet der automatischen Sprachübersetzung zusammen.
Der deutsche Suchmaschinen-Experte Wolfgang Sander-Beuermann von der Universität Hannover, ist da weniger optimistisch. Gegenüber der Netzeitung lobte er das Quaero-Projekt zwar als die "einzige und letzte Chance für Europa, dem Monopol der US-Konzerne bei den Suchtechnologien etwas entgegenzusetzen". Doch selbst wenn genug Geld zur Verfügung gestellt werde, sei mit einer "Entwicklungszeit von mehreren Jahren" zu rechnen. ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Nachtrag zum Artikel FAZ-Online: Europa macht Google Konkurrenz:
Zwei Lesermeinungen:
endlich wacht Europa auf Peter Kremer (PeterKremer) 18.03.2006, 12:38
[B]In Sachen Suchtechnik gibt es in Deutschland schon lange "State of the Art" know-how; das interessiert selbst die Amerikaner[/B]
Im Rechenzentrum der Uni Hannover, kurz RRZN, hat Dr. Sander Beuermann derartiges know-how und demonstriert mit seiner Suchmaschine Metager, was möglich ist. Leider wird dieses Wissen, wie so oft, kommerziell nicht (energisch genug) verwertet und harrt in dem Elfenbeinturm der Universiäten, die zwar mit öffentlichen Geldern geforscht haben, die Ergebnisse aber der Öffentlichkeit und damit der Volkswirtschaft gerne vorenthalten. Eine Koordinierung würde wertvolle Zeit und noch mehr Geld sparen. Wenn wir von den Amerikanern unabhängig(er) werden und technologisch den Anschluß nicht verlieren wollen, [B]dann muß auf europäischer Ebene [/B] [B]ein Koordinator für das Internet eine [/B] [B]schlüssige Strategie entwickeln[/B] .
Man kann nur hoffen, daß die Regierungen hier bald die strategische und wirtschaftliche Dimension erkennen und handeln. Forschungsgelder Thomas Wingenfeld (wingthom) 16.03.2006, 14:33
[B]Es ist schön, dass Empolis das Ganze koordinieren soll,[/B] [B]denn damit sind wenigstens an dieser Stelle [/B] [B]Informationsmanagementprofis am Werk.[/B]
Weniger Ziel führend für den Standort Deutschland dürfte jedoch sein, dass nun Forschungsgelder von vielen kleinen Projekten abgezogen werden, um hier die Entwicklung in Grosskonzernen zu subventionieren, welche diese sowieso selbst tätigen. Damit wird der Wettbewerb einmal wieder verzerrt - die kleinen Firmen müssen ihre Forschung und Entwicklung selbst aus dem Cash Flow finanzieren und die Konzerne erhalten Subventionen.
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Wie sagte quaero gestern Abend so schön:
?[B]Quaero is taking off, everyone is talking about it?[/B] ;)
Not only to banish shorties, I think, [B]we have to talk [/B] on this board about Quaero every day, every time!
Let?s talk about Quaero! [B]The Airbus of search[/B] ! Let?s banish shorties!
:)
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