Weil es da auch Irritationen zu geben scheint.
Ich komme prinzipiell aus der Druck- und Kopiertechnik Branche. Wir sind Fachhändler im B2B Bereich und damit der Mittler zwischen Leasingnehmer (Endkunde: Büro, Kanzlei etc. und Leasinggeber (Grenke, Mercator, Albis etc.). Wir arbeiten seit Jahren mit Grenke aber auch anderen Leasingpartnern in diesem Bereich zusammen. Im B2B Bereich ist es zu ca. 90% üblich, das derartige Bürotechnik von unseren Kunden nicht gekauft sondern gemietet/geleast wird. Hier kommt dann somit fast bei jedem unserer Geschäfte eine Leasinggesellschaft ins Spiel.
Dabei werden Drucker und Kopier- bzw. Multifunktionssysteme von den Leasinggesellschaften voll amortisiert. Je nach Laufzeit (branchenüblich sind 36-60 Monate, vereinzelt auch 72) sind diese Systeme nach Ihrer Laufzeit damit komplett durchfinanziert und besitzen keinen Restwert mehr (anders als beim KFZ-Leasing). In der Regel werden die dann entweder vom Fachhändler für einen Prozentsatz von 1-5% der ursprünglichen Finanzierungssumme vom Leasinggeber über ein Vorkaufsrecht gekauft. Der Fachhändler entscheidet dann schließlich was er mit dem Altsystem macht. Möglich ist aber auch, dass der Fachhändler sein Vorkaufsrecht nicht zieht (Maschine war über die Laufzeit ständig defekt oder ist zu stark benutzt wurden). Dann verwertet der Leasinggeber (in diesem Fall Grenke) die Dinger selber. Grenke hat dafür glaube ich eine eigene Verwertungsgesellschaft. Andere Leasinggesellschaften geben diese an externe Verwertungsgesellschaften. Meist gehen die dann nach Osteuropa oder Afrika.
Folgend noch ein paar weitere Gedankengänge bzw. Ansatzpunkte, wozu man Franchises auch nutzen könnte. Prinzipiell haben wir als Fachhändler auch mit Firmen zu tun, die es aufgrund Ihrer Bonität (Startups, schwierige Auftragslage etc.) schwer haben, sich diese Technik zu leasen bzw. zu mieten. Bei jeder Leasinganfrage wird durch die Leasinggesellschaft eine Bonitätsüberprüfung des Kunden gestellt. Wir bekommen dann als Vertragspartner dann nach Prüfung eine Info, ob der Endkunde eine Bonität erhält oder nicht oder mit welchen Auflagen ein Vertrag zustande kommen könnte.
Hier könnte ich eine Chance sehen, dass über Franchiseunternehmen die eine oder andere Leasinggesellschaft auch Kunden bzw. Verträge übernimmt, die eigentlich abgelehnt werden würden. Sozusagen als eine Art "bad bank". Scheint mir nicht abwegig aber so ein Hinweis auf eine derartige Leasinggesellschaft habe ich in 20 Jahren in der Branche auch noch nicht gehört. Prinzipiell steht dieser Vorwurf aber auch derzeit noch gar nicht im Raum.
Ich weiß auch, dass das Thema Geldwäsche bei allen Leasinggesellschaften rigoros überprüft wird. Jeder unterschriftsfähige Kunde (GF, Prokurist etc.) muss inzwischen den Personalausweis in Kopie beilegen. Auch hier könnte so eine bad bank/franchise evtl. auch mal ein Auge zudrücken.
Das ganze nur zum Einblick in das Geschäftsmodell von Grenke, wobei Grenke aber auch nicht nur in der Büroausstattung zuhause ist. Das hat aber erst einmal nichts mit dem Hauptvorwurf (Bilanzfälschung) durch den Kauf von Franchiseunternehmen von der CTP an die Grenke zu tun. Das ist mir derzeit auch komplett suspekt.
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