du hast es sehr gut in deinem Beitrag beschrieben.
Was ich jedoch etwas Anders sehe ist es, dass man an den Bitcoin glauben muss.
Ich selbst bin kein Mensch, der glaubt, ich brauche dafür schlüssige Argumente und Belege, um von etwas überzeugt zu sein.
Das Perfide wie ich finde ist, dass man mir eben einen Glaube unterstellt, was jedoch meiner Meinung nach nicht belegbar, bzw. gar invertierbar ist.
Meiner Meinung nach herrscht aktuell eher der Glaube auf der anderen Seite, nämlich zu glauben, dass hinter Geld ein Versprechen steht. Ich lese da immer wieder, dass dahinter ein Staat steht, der den Wert verspricht und sicherlich heißt es ja nicht ohne Grund Währung. Doch wie realistisch ist dieses Versprechen? und wie muss man sich dieses Versprechen denn vorstellen?
Diktiert etwa der Staat, dass ein Bürger für 2? ein Stück Brot verkaufen muss? NEIN tut er nicht, der Bäcker verkauft sein Brot zu dem Preis, womit er seine Kosten decken kann. Wie aber kann er nun seine Kosten decken? Er kann seine Kosten nur dann decken, wenn er für das Stück Papier Namens Geld seine Rohmaterialien usw. beziehen kann.
Und da sind wir wieder an dem Punkt, dass Vertrauen nur durch die Masse entsteht und da nützt ein Versprechen seitens des Staates oder diversen Zentralbanken sehr wenig. Gerade wir in Deutschland haben es doch miterleben dürfen, wie das Vertrauen binnen kürzester Zeit wegbrechen und Geld keinen Wert mehr hat.
Und von einem solch großen Vertrauensverlust sind wir meiner Meinung nach nicht mehr so weit entfernt, denn immer mehr Menschen wie auch mich stößt es auf, wenn einerseits Geld als primärer Tauschwert für real erbrachte Leistung stehen soll, andererseits es immer mehr Millionäre und Milliardäre gibt, bei denen diese Rechnung nicht mehr aufgehen kann.
Um nur mal ein Beispiel zu nennen, ein Milliardär hat eine Leistung in Form von Geld, für die er weit mehr als 60000 Jahre als Friseur arbeiten müsste. Ein Millionäre müsste dafür mehr als ein Arbeitsleben lang als Friseur arbeiten.
Allein in Deutschland haben wir mehr als 115 Milliardäre und fast 1mio. Millionäre und es werden jährlich immer mehr, die Zahl der Millionäre und Milliardäre steigt exponentiell.
D.h. eine Quote von 0,00014% sind Milliardäre und rund 1,2% sind Millionäre. Dies klingt nicht viel, doch man muss bedenken, dass jene 1,2% etwa 50% der Geldvermögen und dementsprechend auch Leistung halten. Wie aber können 1,2% 50% der Leistung erbringen?
Und da kommt nun der Bitcoin ins Spiel hier gibt es aktuell noch nicht mal Ansatzweise einen Milliardär mal berechnet vom Höchstpunkt aus bei einer Marktbewertung von grob 3mrd.$ wird es nicht viel mehr als 100 Millionäre geben.
Allein bitcoin.de hat 50.000 Nutzeraccounts mit einem Marktanteil von weit weniger als 5%, mtGox werden es wohl 1mio. sein, wenn allein im April pro Tag 20.000 neue Accounts eröffnet wurden. benutzen werden den Bitcoin vermutlich mittlerweile mehr als 1mio.
D.h. nimmt man mal eine konservativ gerechnete Nutzerzahl von 1mio. sowie Kurswerte am Hoch an, so läge der relative Anteil an Millionären trotzdem noch unterhalb der Geldmillionäre in Deutschland. Und Milliardäre gäbe es selbst bei einer nochmaligen Verzehnfachnung auf 2500$ je Bitcoin noch nicht. Hierzu müsste der Kurs sich mindestens auf 8000$ steigen.
Und gerade dieses ja sogar deutlich gesündere Leistungs- und Verteilungsverhältnis wird kritisiert, jedoch zeigt der reale Vergleich eben genau ein gegenteiliges Bild, nämlich das die Umverteilung und Leistungsgerechtigkeit beim Geld deutlich schlechter ist.
Es ist wie viele Argumente der Kritiker, einfach nur Bauchgefühl und Dummschwätzerei, belegbar ist dies wiederum nicht und kein Kritiker konnte seine Argumente bisher wirklich mit Fakten belegen.
Für mich und viele andere Nutzer ist das Bitcoinsystem fairer als das Geldsystem und für diese größere Fairness bin ich gern bereit auch die Kursschwankungen in Kauf zu nehmen und da bin ich sicherlich nicht der Einzige.
Fazit: Man muss an den Bitcoin nicht glauben, denn die Argumente und Fakten sprechen ganz klar FÜR den Bitcoin, lediglich das Bauchgefühl vieler Menschen spricht dagegen. Sich aber aufs Bauchgefühl zu verlassen zu wollen, dies muss Jeder für sich selbst entscheiden, ich tue dies jedenfalls nicht, denn wozu sonst hat mir die Natur ein Gehirn und Verstand gegeben ;-)
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