Den Anstieg der vergangenen zwei Wochen haben wir nahezu ausschließlich unbestätigten Übernahmegerüchten zu verdanken. Ich hatte gehofft, dass sie übers Wochenende neue Nahrung bekommen. Stattdessen tritt das Gegenteil ein. Oracles Anschuldigungen müssen nicht stimmen, plausibel klingen sie allemal, und das reicht, um dem Kurs wieder einmal einen kräftigen Dämpfer zu verpassen. Wenn dann auch noch eine Korrektur für den Gesamtmarkt einsetzt, sehe ich bald wieder eine 33 vor dem Komma. Mittelfristig rutscht die Aktie sowieso wieder auf unter 30, weil es bis Anfang nächstes Jahres keine fundamentalen Impulse geben wird. An irgendwelchen Gaps wird sich das Papier jedenfalls nicht orientieren. Chartverläufe können einen Trend verstärken, ihn aber nicht auslösen. Von daher ist es schlichtweg naiv, allein daraus einen Aufstieg abzuleiten. Was die Quartalsberichte im Juli und Oktober betrifft, sehe ich eher schlechte als gute Nachrichten. Es wird noch eine Weile dauern, bis wir wissen, ob sich die neue Strategie mit Mittelstandssoftware und dem "Wachsen aus eigener Kraft auszahlt". Bei Erfolg allerdings kann sich das Papier lässig auf 60 oder 70 hochschrauben. Sollten die Erwartungen allerdings nicht erfüllt werden, wird Sap deutlich unter 30 bleiben, und zwar auf Jahre.
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