Keine Rückrufaktion geplant
VW hatte Anfang Mai in Japan 91.000 Autos wegen möglicher Probleme mit dem Direktschaltgetriebe in die Werkstätten gerufen. Dabei war als Grund das tropisch-feuchte Klima in Verbindung mit dem extremen Stop-and-go-Verkehr in den dortigen Metropolen genannt worden. In China hatte Volkswagen vor kurzem sogar fast 400.000 Fahrzeuge in Werkstätten beordert. Auch dort war das Getriebeproblem der Grund.
Ein Volkswagen-Sprecher sagte SPIEGEL ONLINE, derzeit sei keine Rückrufaktion in Australien vorgesehen. "Wir werden den Unfall analysieren. Sollten wir einen Defekt feststellen, werden wir daraus Konsequenzen ziehen", sagte der Sprecher. Momentan gebe es jedoch keinen Hinweis darauf, dass ein technischer Mangel zu dem Unfall geführt habe.
Mehrere Beschwerden australischer VW-Kunden
Nachdem bekannt geworden war, dass ein Gerichtsmediziner den Unfall von 2011 untersucht, hatten sich mehrere Autofahrer an lokale Radiostationen und Zeitungen in Australien gewandt und über einen plötzlichen Leistungsabfall bei ihren Wagen von Volkswagen berichtet. Ein VW-Sprecher sagte australischen Medien, es gebe keine Anzeichen dafür, dass dieses Problem häufig vorkomme. Er forderte Kunden jedoch auf, ihre Autos zu VW-Händlern zu bringen, falls sie einen Mangel feststellen.
Volkswagen Australien bestätigte dem Medienhaus "News Limited", dass einige Exemplare älterer Dieselfahrzeuge nun in Werkstätten untersucht und repariert wurden. Bei den Autos sei die Einspritzanlage ausgetauscht worden, um zu verhindern, dass sich bei den Wagen plötzlich der Notlauf-Betrieb einschaltet. Dabei macht ein System das Fahrzeug automatisch langsamer, wenn es einen Motorfehler feststellt. Bevor dem Wagen Leistung entzogen wird, wird der Fahrer durch Kontrolllampen gewarnt.
cst/Reuters
|