DJ TOP DE: Deutsche Stahlhersteller erwarten für 2011 weiteres Wachstum Dow Jones
DÜSSELDORF (Dow Jones)--Die deutsche Stahlindustrie prognostiziert für 2010 ein Produktionswachstum von 34% und rechnet auch für das kommende Jahr mit einem Plus. Wie die Wirtschaftsvereinigung Stahl am Dienstag mitteilte, wurden im November in Deutschland mit 3,82 Mio Tonnen 8% mehr Rohstahl hergestellt als im Vorjahreszeitraum. Die Branche befinde sich damit den zwölften Monat in Folge auf Wachstumskurs.
Die Stahlkonjunktur werde auch 2011 aufwärtsgerichtet bleiben, heißt es in der Mitteilung. "Wir erwarten ausgehend von dem bereits erreichten hohen Niveau einen weiteren Anstieg um knapp 2% auf dann 44,5 Mio Tonnen Rohstahl", erklärte Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl. Die Kapazitätsauslastung werde demzufolge ihren Normalisierungskurs fortsetzen.
"Die Auftragseingänge sind in den meisten Branchen in der Grundtendenz aufwärtsgerichtet und die Stimmungsindikatoren bis in den November hinein auf hohem Niveau geblieben", begründete Kerkhoff die Geschäftserwartung. Die Chancen für einen anhaltenden Aufschwung seien auch deshalb gut, weil die Lagerbestände im Distributionssektor und bei den Endabnehmern auf niedrigem Niveau lägen. Hinzu käme, dass sich die Drittlandsimporte in die Europäische Union in diesem Jahr deutlich unterhalb des Niveaus vergangener Jahre befänden.
"Angesichts dieser günstigen Rahmenbedingungen dürften die Auftrageingänge in der Stahlindustrie zum Jahresende wieder merklich anziehen", erklärte Kerkhoff. Treiber des globalen Nachfragewachstums bleiben dem Verband zufolge die aufstrebenden Volkswirtschaften insbesondere in Asien.
Den guten Konjunkturperspektiven stünden allerdings auch Risiken gegenüber, sagte Kerkhoff. Dazu zähle zuvorderst die Entwicklung auf den Rohstoffmärkten. So hätten die Spotmarktpreise für die Basisrohstoffe Eisenerz und Kokskohle in den letzten Monaten wieder erheblich angezogen. Auch bei Stahlschrott und den meisten Legierungsmetallen zeige der Preistrend deutlich nach oben. Zudem sei zu befürchten, dass die Märkte auch 2011 volatil blieben. Die Kostenplanung für die Hersteller bleibe dadurch schwierig.
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