Lüttich/Paris - Der große Favorit bei der 91. Tour de France hat im Vorfeld eine Niederlage einstecken müssen. Im Prozess gegen die Autoren und die Herausgeber eines Buches, das ihn des Dopings beschuldigt, hat er am Freitag in Paris auch die Berufungsverhandlung verloren. Der fünffache Tour-Sieger wollte im Buch "L.A. Confidential - Die Geheimnisse des Lance Armstrong" eine Gegendarstellung zu den darin erhobenen Vorwürfen erwirken. Das von einem englischen und einem französischen Journalisten verfasste Buch erschien Mitte Juni.
Bei einer Pressekonferenz im Vorfeld des Prozesses hatte Armstrong den in der ersten Reihe sitzenden Verfasser David Walsh, der vor drei Jahren auch dessen Zusammenarbeit mit dem umstrittenen italienischen Mediziner Michele Ferrari aufgedeckt und den Amerikaner in Erklärungs-Not gebracht hatte, mit zugekniffenen Augen fixiert. "Die ungeheuerlichen Anklagen in dem Buch verlangen eine ungeheuerliche Reaktion. Egal, wie lange es dauert, werde ich dagegen mit allen Mitteln vorgehen, damit die Wahrheit ans Licht kommt", sagte Armstrong und verweigerte danach jede weitere Äußerung zum Buch-Inhalt. Die Autoren hätten laut Armstrong "fünf Jahre darauf verwendet, Material zusammenzutragen, um mich zu verunglimpfen und damit Geschäfte zu machen".
Der grauhaarige Walsh, der nach der Pressekonferenz von drei Kamera-Teams umringt war und ähnlich im Mittelpunkt stand wie der vom Krebs geheilte Jahrhundert-Fahrer, kam selbst nicht zum Fragen. Jedes Mal wurde ihm das Mikrofon verweigert. "Das ist kein persönlicher Rachefeldzug, sondern investigativer Journalismus. Die Skandal-Tour 1998 hat mir die Augen geöffnet", erklärte Walsh. "Wir wollen dazu beitragen, dass die Tour wieder an Glaubwürdigkeit gewinnt."
Die Veröffentlichung des 375 Seiten starken Buches hätte ihn in seinen Vorbereitungen auf die Tour nicht gestört, berichtete Armstrong am Donnerstag in Lüttich, als er auf dem Podium hinter gelben Rosen geduckt saß. Sehr überzeugend klang es nicht.
Pierre Ballester/David Walsh: "L.A. Confidentiel - Les secrets de Lance Armstrong"; Éditions de La Martinière, Taschenbuch, 375 Seiten, 20 Euro. ISBN 2-84675-130-7.
Klappmesser
: Armstrong bekommt sicher für den Auftritt
bei Winfrey eine hohe Gage und als Whistleblower werden ihm von gewissen Seiten (ich denke da an Tour Veranstalter usw.) finanzielle Zugeständnisse gemacht. Kranke Abgründe des menschlichen Seins.
----------- Mario Barth ist peinlich, Männer manchmal auch.
Klappmesser
: Der Vorwurf kann imo nicht nur an Armstrong gehen
sondern an den Veranstalter, der ihn nicht aus dem Betrieb genommen hat Die Frankreich Tour Veranstalter zu dieser Zeit sollten sich was schämen. Massen Doping, widerlich. Pervers.
----------- Mario Barth ist peinlich, Männer manchmal auch.
In der Vorwoche noch reuig, jetzt schon wieder widerborstig: Lance Armstrong geht auf Konfrontationskurs zur US-Anti-Doping-Agentur Usada. Er werde mit den Ermittlern nicht zusammenarbeiten, sagte sein Anwalt. Stattdessen bot Armstrong dem Radsport-Weltverband UCI seine Kooperation an.
Der dänische Radprofi Michael Rasmussen hat ein Dopinggeständnis abgelegt und seinen sofortigen Rücktritt erklärt.
"Ich habe Epo, Wachstumshormone und auch Cortison benutzt, und außerdem habe ich Bluttransfusionen bekommen", sagte der 38-Jährige auf einer Pressekonferenz in Herning. Wie Rasmussen bekannt gab, nahm er zwischen 1998 und 2010 verbotene leistungssteigernde Substanzen.
Die Anti-Doping-Agentur Luxemburgs ALAD hat Radstar Fränk Schleck für ein Jahr gesperrt.
Wie die ALAD am Mittwochabend gekannt gab, gilt die Sperre rückwirkend ab dem 14. Juli 2012.
Der 32-Jährige vom Team RadioShack, der nach der 13. Etappe der Tour de France 2012 positiv auf das Diuretikum Xipamid getestet worden war, wird damit auch die kommende Frankreich-Rundfahrt (Beginn 29. Juni) verpassen.
Geständig, aber nicht zahlungswillig: Lance Armstrong weigert sich, die Prämien für seine sieben Tour-Siege zurückzuzahlen. Laut seines Anwalts seien die insgesamt rund vier Millionen Dollar damals nicht direkt an den 41-Jährigen geflossen.
Das Dopinggeständnis Lance Armstrongs zieht erste Konsequenzen nach sich. Die Versicherungsgesellschaft SCA Promotions hat den Ex-Radstar auf eine zweistellige Millionensumme verklagt, er soll die Prämien für seine sieben aberkannten Tour-de-France-Siege zurückzahlen.
Lance Armstrong ist längst der Depp der Nation. Seit seiner Dopingbeichte sind seine Imagewerte tief in den Keller gerutscht. Nach lebenslanger Sperre und Aberkennung seiner Titel drohen dem gefallenen Rad-Star jetzt weitaus unangenehmere Konsequenzen. Im schlimmsten Fall landet der Texaner im Gefä ...
Es ist eine immer länger werdende Liste, die wieder einen Namen dazubekommt. Denn jetzt gestand auch der dänische Ex-Radprofi Rolf Sörensen gedopt zu haben.
Happy End
: US-Ministerium fordert Millionen von Armstrong
US-Ministerium fordert Millionen von Armstrong
Neuer Ärger für Lance Armstrong: Das US-Justizministerium stellt einen Strafantrag gegen den ehemaligen Radprofi. Armstrong habe durch sein systematisches Doping die Sponsorenvereinbarung mit der US-Postbehörde verletzt und sich persönlich bereichert. Es geht um bis zu 120 Millionen Dollar.
Neues vom Doper Jan Ullrich: Der frühere Radsport-Profi würde Lance Armstrong die sieben Tour-de-France-Titel zurückgeben, die der US-Amerikaner wegen Dopings aberkannt bekommen hatte. Begründung: "Die Zeit damals war eben so."
Der Prozess des Hauptsponsors gegen den Doping-Betrüger Lance Armstrong beginnt. Er könnte den Seriensieger bei der Tour de France ruinieren - aber dem Anti-Doping-Kampf wichtige Details liefern.
Happy End
: Und es könnte noch schlimmer für ihn kommen
Und es könnte noch schlimmer für ihn kommen: Die US-Bundesregierung möchte gegen Armstrong etwa 100 Millionen Dollar erstreiten. Das durch die staatliche Post zwischen 1999 und 2004 gesponserte US-Postal-Team und damit in erster Linie auch Anteilseigner Armstrong soll sich der arglistigen Täuschung schuldig gemacht haben.