Um es mal sehr zu vereinfachen, mach ich mal ne hypothetische Rechnung zu Unternehmen XY auf.
Das KGV sagt ja nichts anderes aus als die Frage wie viele Jahre man beim aktuellen Gewinn brauchen würde, um den Unternehmenswert zu zahlen. Gemeinhein sagt man 10-12 Jahre (also KGV von 10-12) wäre ein angemessener Zeitraum bis sich das Investment rentiert.
Mal abgesehen davon, dass man für diese Betrachtung eigentlich lieber am Cashflow festmachen sollte, stellt sich insichtlich PEG (also Wachstum vs Gewinne) natürlich mathematisch die Frage wie sinnvoll das PEG ist, da Gewinne ja schwanken und das PEG den Logarythmus des Wachstums dabei nicht bedenkt.
Vereinfacht gesagt also ausgehend von sagen wir 10 Mio Gewinn im Ausgangsjahr wächst das Unternehmen erst 2 Jahre um 30%, dann 2 Jahre um 20%, dann 2 Jahre um 10%, dann 3 Jahre um 5%. Was bedeutet das jetzt fürs faire KGV? ... Selbst wenn ich unterstelle, die Gewinne würden nicht überproportional zum Umsatz wachsen, was aber eigentlich meistens der Fall ist, würde man mathematisch leicht sehen, dass in dem Fall ein KGV von 15 eigentlich zu wenig ist. Kannst du dir gerne mal ausrechnen! Du würdest nämlich folgende Gewinnreihe bekommen
10 Mio 13 Mio 16,9 Mio 20,3 Mio 24,3 Mio 26,8 Mio 29,4 Mio 30,9 Mio 32,5 Mio 34,1 Mio
Gesamt = 238,2 Mio ?
das heißt, deine Frage vorhin, wieso man denn ein höheres KGV als 15 zahlen soll, wenn doch das Wachstum jetzt sicher nicht weiterhin 30% p.a. betragen wird, erübrigt sich. Obwohl das Wachstum stetig nachlässt und im Schnitt der nächsten 9 Jahre geringer als 15% p.a. ausfällt, erwirtschaftet das Unternehmen XY in 10 Jahren 238 Mio ?, und das ohne Skaleneffekte einzurechnen. Die MarketCap beim Ausgangskurs läge aber gerade mal bei 150 Mio ? wenn man die 10 Mio bei KGV von 15 als Grundlage hat.
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