'Times': BP will 50 Milliarden US-Dollar eintreiben
16:09 20.06.10
LONDON (dpa-AFX) - Der britische Energiekonzern BP (Profil) will sich einem Zeitungsbericht zufolge stärker für die explodierenden Kosten der Ölpest im Golf von Mexiko wappnen. Der Konzern will laut "Sunday Times" 50 Milliarden US-Dollar (40 Mrd Euro) eintreiben. Direktoren des Konzerns hätten dem Plan zugestimmt, um ausreichend Barreserven für mögliche Schadensforderungen zur Verfügung zu haben.
Die Summe setzt sich dem Bericht zufolge aus drei Posten zusammen. Ein Verkauf von Anleihen soll 10 Milliarden Dollar in die Kassen spülen. Der Konzern will außerdem Darlehen in Höhe von 20 Milliarden Dollar aufnehmen. Durch den Verkauf von Vermögenswerten in den kommenden zwei Jahren sollen weitere 20 Milliarden Dollar eingenommen werden.
BP KOMMENTIERT NICHT
Der Ölmulti wollte den Bericht nicht kommentieren. Er hatte bislang immer wieder gesagt, der Konzern sei finanziell stark genug. Aufsichtsratschef Carl-Henric Svanberg verwies mehrfach darauf, dass die Firma "einen außergewöhnlich soliden Kassenstand" benötige.
BP hatte bereits der Zahlung von 20 Milliarden Dollar in einen Treuhandfonds für die Opfer der Ölpest zugestimmt. Analysten warnten jedoch davor, dass die Kosten der Umweltkatastrophe am Ende auf bis zu 100 Milliarden Dollar anschwellen könnten.
Der Börsenwert des Energieunternehmen istt seit Beginn der Ölpest vor knapp neun Wochen um mehr als 40 Prozent geschrumpft. Die Ratingagenturen Fitch und Moody's stuften die Kreditwürdigkeit herab. Die Dividendenzahlungen an die Aktionäre wurden für dieses Jahr gestrichen./dö/DP/he Quelle: dpa-AFX
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