daß die "großen 3" in Amerika am Abgrund stehen, das ist nun schon eine ganze Weile bekannt. Die, grob geschätzt, 12 letzten Quartalszahlen waren fast durchweg miserabel, horrorhaft, dazu die hohen Lücken in den Pensionskassen.... Es würde mich sehr wundern, wenn man alle drei pleite gehen ließe, Chrysler ist von den letzten fünfzehn Jahren sowieso im Grunde elf pleite gewesen (salopp gesagt). Und es würde mich auch sehr wundern, wenn die Banken hier noch ins offene Messer liefen. Wenn zuerst einer, in zehn Jahren vielleicht der zweite verschwinden würden, wäre das nur heilsam; außerdem stünden sicher einige Milliarden zur schonenden Beerdigung bereit. Die Schwierigkeiten kommen nicht unerwartet. Heikler wäre es da schon, wenn ein vermeintlicher europäischer Gigant wie, nur ein Beispiel, Siemens plötzlich pleite ginge. Für mich also kein worst case-Szenarium. Aber handle so, daß Du Dich wohl fühlst. Nicht zu unterschätzen sind natürlich die psychologischen Auswirkungen solcher Szenarien im gegenwärtigen, sowieso schon sehr nervösen Umfeld. Kann schon sein, daß es zu einem Ausverkauf kommt. Liquidität schadet jetzt ganz sicher nicht. Ich rechne innerhalb der nächsten Jahre, global gesehen, sowieso mit spektakulären Bankenpleiten, denn es gibt eindeutig viel zu viele. Der Personalabbau hat nie wirklich Schritt mit dem technischen Innovationsprozeß gehalten, viele Banken haben ein sehr großes Rad gedreht, die Bilanzsummen sind aus dem Ruder gelaufen und so leicht wie in den letzten Monaten werden sie nicht mehr an frisches Geld kommen. Ich wünsche Dir gute Nerven und hoffe, daß sich Deine düsteren Prognosen (Krieg, Totalzusammenbruch) nicht bewahrheiten. Viele Grüße, LeoF
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