mittelfristige Euroeinschätzung
Stand: 1,2906
Jetzt haben wir den selten Fall, dass ich mit sAik grundsätzlich anderer Meinung bin. Ich hoffe, ich kann dies schlüssig ?rüber? bringen. Vieles in sAik`s Analyse hört sich charttechnisch sehr durchdacht an. Ich komme im Big Picture -wie das neudeutsch leider heißt- zu einem gegenteiligen Ergebnis.
Kurz zu den Gründen, die ich anders bewerte:
1.) Der Slow Stoch ist in meiner Einstellung 5,3,3 noch nicht unten angekommen, bietet also noch Kurspotential nach unten.
2.) Die BB haben sich nach der Ausdehnung des Abverkausfs, bedingt durch die Seitwärtsphase verengt. Insofern bietet sie vielleicht kurz Halt, können sich aber zunächst nach unten weiten, bevor eine größere Erholung einsetzen dürfte.
3.) Die Seitwärtsphase wurde durch den Freitagsschluss nach unten gebrochenen
4.) Der Euro fiel hierbei wieder in den bereits nach oben gebrochenen Abwärtstrend von 1,427 zurück.
5.) Das beschriebene Retracement der Jahresbetrachtung 1,45-1,187 hat aus meiner Sicht keine Bedeutung, da Fibos, Korrektur-bzw. Erholungsziele auf eine konkrete Aufwärts- bzw. Abwärtsbewegung eingrenzen.
Rückblick: Hierbei war ich begeistert ,wie treffsicher die Charttechnik sein kann. Anfang Juni 2010 begann a b 1,187 eine starke, zweiteilige Erholungsrally auf den Abverkauf von 1,514 -1,187. Man kann gut erkennen, dass wir es hier mit einer gemessenen Aufwärtsbewegung zu tun hatten, einem Measured Move. Der 1.Rallyabschnitt endete von 1,187 bei 1,336 ( Spanne ca. 1500 PIPS). Der 2.Rallyabschnitt begann am 14.09.2010 (Konsolidierungtief am 24.08.2010 bei 1,2585) und endete mit dem Verlaufshoch in 2010, am 04.11.2010 bei 1,428 ( Spanne ca. 1700 PIPS).
Ausgelöst wurde das zweite Rallybein durch den Bruch des kurzfristigen Abwärtstrends ( Flaggenoberkante) am 14.09.2010 bei ca. 1,28.
Warum ich das so ausführlich mache, zeige ich später. Fakt ist der 2.Rallyabschnitt entsprach in seiner Ausdehnun,g im wesentlichen dem 1.Rallyabschnitt.
Der mittelfristige Aufwärtrstrend der Rally wurde Ende November 2010 erstmals gebrochen. In der Folge gab es zwei Rückläufe an diesen Aufwärtstrend, die aber scheiterten, siehe markiertes Fenster.
Der Euro schaffte es NICHT mehr in diesen Aufwärtstrend zurückzufinden.
Im Zuge der 1.Trendverletzung mit Tief vom 30.11.2010 bei 1,297 bildete sich in der Folgezeit bis zu dieser Woche ein volatiler Seitwärtstrend heraus, in der Spanne 1,297 ? 1,343. Nur beim 2.Rücklaufversuch an den maßgeblichen Aufwärtstrend, am 14.12., gelang ein temporärer Ausbruch bis 1,349.
Es war aber -wie die Kerze eindrucksvoll zeigte- ein Fehlausbruch.
Mit dem letzten Erreichen der Seitwärtskanaloberkante bei 1,343 setzte in den vergangenen Tagen ein heftiger Verkaufsdruck ein, der den zum Jahreswechsel erfolgten Ausbruch aus dem Abwärtstrend seit 1,428 negierte.
Ausblick: Mit der gestrigen Bewegung rutschte der Euro -wenn auch bislang nur temporär ? durch die Unterkante des Seitwärtstrends, bei 1,297.
Bolliner Bänder: Wie eingangs ausgeführt sind haben sich die BB durch die Seitwärtsphase wieder verengt. Daher sehe ich kurzfristig auch aus BB Sicht noch Platz nach unten.
EMA ´s: Auch ein Blick auf die GLD, EMA 50 und EMA 200 zeigt, dass diese sich oberhalb des aktuellen Kurses befinden zwischen 1,3315-1,3336. Das bspw. die EMA 200 durchaus Bedeutung beim Euro haben kann, zeigte der Abprall Anfang August 2010 ( Ende 1.Rallyphase).
Wichtig wird nächste Woche sein, wie die großen Markteilnehmer diesen potentiellen Ausbruch aus der Seitwärtsphase werten. Möglicherweise erfolgt nun erst einmal eine Stoplosslawine.
Slow Stoch: Im Gegensatz zu sAik´s Bewertung bietet der Slow Stoch aus meiner Sicht ebenfalls noch Kurspotential nach unten. Mit Schlusskurs von gestern fiel der Euro auch wieder in den beschriebenen, zuvor gebrochenen Abwärtstrend zurück.
RSI liegt aktuell bei 34, was noch keinen, gravierenden Überverkauftwert darstellt.
Erster Halt könnte der Bereich des 61iger der Rallybewegung 1,187-1,428 sein, dass bei 1,279 liegt. Je nach Abgabedruck könnte es auch erst einmal weiter bis zur Horizontalunterstützung bei 1,258-1,264 gehen, bevor eine nennenswerte Erholung in Richtung Unterkante Seitwärtskanal einsetzt.
Fazit: Hauptargument für meinen Biaswechsel auf Short ist, dass der mittelfristige Aufwärtstrend nachhaltig gebrochen wurde. Die beiden gescheiterten Rücklaufversuche belegen dies. Per Definition ist die weitreichende Erholungsrally somit beendet. Somit ändert sich mein Handeln auf übergeordnet Short und kurzfristig LONG. Dies ändert sich erst, wenn der Euro es schafft, nachhaltig über 1,349 auszubrechen oder noch besser wieder in den maßgeblichen Aufwärtstrend zurückzukehren.
Zum Schluss komme ich wieder zu der eingangs erwähnten Measured Move Bewegung zurück, die auch als Kursbestimmung für Abwärtsbewegungen dient.
Dies ist zum aktuellen Stand weit aus dem Fenster gelehnt, aber der Bruch aus dem Seitwärtstrend könnte als Auslösung der 2.Abwärtsbewegung dienen, wie der Bruch aus der Flagge Mitte September 2010, die 2.Rallybewegung auslöste.
Begründung: Möglicherweise handelte es sich bei der Bewegung 1,428-1,297 um den ersten Teil einer zweiteiligen Abwärtsbewegung. Die Spanne betrug grob 1300 PIPS. Die zweite Abwärtsbewegung könnte nun mit Bruch des Seitwärtstrends ausgelöst worden sein. Vom Hochpunkt 1,349 ausgehend, läge das Mindestziel dieser zweiten Abwärtsbewegung bei 1,22, was also auf einen Test des markanten Verlaufstiefs bei 1,187 hindeuten könnte.
Bei der gemessenen Aufwärtsbewegung der vorherigen Rally betrug die flache Konsolidierungsphase 5 Wochen. Dies würde dem zeitlichen Verlauf der aktuellen Seitwärtstrendphase entsprechen.
Aus meiner Sicht gibt es für einen erneuten Measured Move- nur diesmal abwärts gerichtet - durchaus Parallelen zur Rally in 2010. Der Bruch des Aufwärtstrends unterstützt diese These.
Der einzige Punkt, der aus meiner Sicht gegen eine größere Abwärtsbewegung spricht, ist die Tatsache, dass es der Euro nach dem starken Abverkauf von 1,514-1,187, im Zuge der beschriebenen Rally in 2010 schaffte, das Erholungs- 61iger bei 1,389 klar zu überschreiten. Gemäß Fibo-Interpretation spricht dies gegen stark fallende Kurse.
Gegenwärtig überwiegt bei meiner Bewertung aber der gebrochene Aufwärtstrend.
Trading: Die Longseite ist aus den genannten Gründen mit Vorsicht zu betrachten. Einen Rücklauf an die Unterkante des Seitwärtstrends bei 1,297 bzw. darüber an dieWiderstandsbereiche 1,305 und 1,318 wären aus meiner Sicht Shorteinstiege.
Long wäre bei zunächst folgenden, weiteren Verkaufsdruck antizyklisch ab 1,279 bzw. 1,26 kurzfristig möglich, mit Ziel Rücklauf an die Seitwärtskanalunterkante bei 1,297.
Wie immer nur meine Meinung
LoS
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Angehängte Grafik:
euro__tagesbasis_20110108_biaswechsel_short.png (verkleinert auf 63%)