Als der SP-500 Anfang Sept. bei etwa 1040 stand, kam urplötzlich ein Monster-Long-Trade. Irgendein Big Player (GS? Die Fed?) hatte 2 Minuten vor US-Handelsschluss (!) 300.000 ES-Futures (!!) long gekauft. Es war eine offene Order, die wegen ihrer Größe erst 12 Min. nach Börsenschluss abgearbeitet war. Da stand der SP-500 bereits bei 1055. Am nächsten Tag machte der SP-500 mit einem Riesen-Gap bei ca. 1070 (nachts hatten die "helfenden Hände" in Asien weitergepumpt) und schloss bei 1080. Kleine Short-Trader, die mit regulären Papieren (d.h. keine Futures) short waren, konnten sich nur mit hohen Verlusten ab 1070 eindecken.
In den folgenden vier Monaten legten die US-Indizes dann fast non-stop um 20 % zu. Fast jeder Dip wurde gekauft.
Unter diesem Aspekt scheint es mir hilfreich, den Blocktrade in SPY (# 520) mal genauer unter die Lupe zu nehmen. SPY ist ein Tracking-ETF des SP-500 und steht zurzeit bei ca. 127 Dollar. 7 Mio. Stücke haben daher einen Börsenwert von knapp 100 Mio. Dollar. Sowas kann als Short-Blocktrade nur von den ganz großen Adressen abgelassen werden. Ich tippe, es waren ähnliche Hände im Spiel wie beim Future-"Long-Blocktrade" Anfang Sept. (oben).
Ich könnte mir gut vorstellen, dass dies - wie damals - eine Art Chart-Leuchtkugel war, mit der die Big Player signalisieren, dass sie jetzt erst mal bis auf weiteres - womöglich über Monate - "auf die andere Seite" gewechselt haben. Die Boni für 2010 sind ja bereits im Kasten. Die Jahresanfangs-Euphoriker von den Pensionsfonds haben sich nun auch alle schön eingedeckt, ebenso wie fast alle Bären kapituliert haben und long sind. Der Zeitpunkt ist somit ideal.
Während ich dies schreibe, geht der SP-500 gerade zum zweiten Mal in die Knie (was obigen Verdacht erhärtet).
Denn der Bulle ist der Bär ist der Goldman.
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