16.03.2009 16:41:00 - RBS-Chairman warnt Aktionäre vor vollständiger VerstaatlichungLONDON (Dow Jones)--Der Chairman der Royal Bank of Scotland Group plc (RBS) hat am Montag vor einer vollständigen Verstaatlichung der Bank gewarnt, sollten die Aktionäre der geplanten Kapitalerhöhung nicht zustimmen. Wenn die Umwandlung von Vorzugsaktien in Stammaktien abgelehnt wird, müsse die RBS alternative Methoden finden, um ihr Kernkapital aufzubessern, schrieb Philip Hampton in einem Brief an die Aktionäre.
Das Risiko einer Verstaatlichung könnte sich erhöhen", führte Hampton aus. Im Ergebnis wäre der volle Wert der von den Aktionären gehaltenen Anteile bedroht, so der Chairman.
Die RBS will vom Staat gehaltene Vorzugsaktien im Umfang von 5 Mrd GBP durch Stammaktien im Volumen von 5,37 Mrd GBP ersetzen. Wenn die Aktionäre zustimmen, dann kann jeder bisherige Anteilseigner drei neue Aktien je sieben bisher gehaltener Aktien erwerben. Als Preis wurden 31,75 p je neuer Aktie festgelegt, was über dem aktuellen Kurs der RBS-Papiere liegt, die derzeit 22,5 p kosten.
Durch die Umwandlung der Aktien will die RBS jährlich 600 Mio GBP an Dividenden- und Zinszahlungen sparen. Wenn die Aktionäre jedoch die neuen Aktien scheuen - was weithin erwartet wird - wird der Anteil des Staates von derzeit 58% auf 70,5% steigen. Die Regierung wird nicht mit über die Kapitalerhöhung abstimmen.
In dem Brief hieß es weiter, dass die Manager der Bank momentan nicht planten, sich persönlich an der Kapitalerhöhung zu beteiligen. Bei den Kapitalerhöhungen im Frühjahr 2008 und im November des gleichen Jahres hatten die Direktoren der Bank eine solche Zusage gemacht. Bei letzterer Kapitalerhöhung zahlten sie 65,6 p je neuer Aktie, während die Papiere an der Börse zu 53,6 p gehandelt wurden.
Die Kapitalerhöhung ist Teil eines umfassenden Maßnahmenpakets der britischen Regierung zur Stützung der Bank. Die RBS hat zudem der Ausgabe von B-Aktien an die Regierung für bis zu 25,5 Mrd GBP zugestimmt. Dafür steht der Staat für Verluste von bis zu 325 Mrd GBP ein. Diesen Maßnahmen müssen die Aktionäre ebenfalls noch zustimmen. Ein Zeitpunkt für die Abstimmung steht dafür noch nicht fest. Durch diese bisher letzte Kapitalerhöhung könnte der Anteil des Staates auf über 95% steigen. Die Stimmrechte sollen auf eine Schwelle von 75% begrenzt werden.
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