Selbst wenns ein paar Zeugen gab, werden die sich bestimmt nicht melden. Jeder weiß doch, wie Nazis in und vor den Gerichtsgebäuden auftreten. Ich war selbst mal dabei. Wenn der Richter die Nazis nicht ausschließt, sind 70% der Plätze mit Nazis belegt, und wenn doch, stehen sie halt vorm Gebäude und filmen jeden, der raus kommt.
Und wenn man dazu noch eher auf dem Land wohnt, ist es wahrscheinlich noch schlimmer, selbst wenns nur 50 Leute sind, die direkt zum harten Kern der Szene zählen. Da kennt man sich doch. Selbst in einer Stadt wie Potsdam mit 140000 Einwohner kennt doch jeder von der Antifa jeden Nazi des harten Kerns persönlich, und umgekehrt.
Was Bürgermeister von Mügeln und Mittweida aber wohl nie verstehen werden, ist, dass mit Nazis nicht nur die organisierten Gewalttäter gemeint sind, sondern eben auch die Jugendlichen, die trotzdem ihre Vorurteile gegen alles Fremde haben. Wenn in Mügeln nach einem Dorffest (egal wodurch die Hetzjagd ausgelöst wurde) Jagd auf Menschen machen, dann gehörten die bestimmt nicht alle zur Naziszene. Und genau da beginnt das was die Bürgermeister nicht verstehen. Wobei mir der Bürgermeister von Mittweida einen vernünftigeren Eindruck macht als der von Mittweida damals. In Mittweida scheint man ja wenigstens das Problem zu erkennen, und dagegen vorzugehen.
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