Wer das Ego hat, einen "Hauptthread" mit Leben zu füllen, der sollte zumindest nicht dem Einbahnstraßendenken verhaftet sein.
Anlässlich der Abschwünge in Fernost wären zumindest Überlegungen angezeigt gewesen, wie sich eine solche Situation auf die Mengentreiber der GuV und auf dem Preiskomponente auswirken könnten. Davon war nicht einmal im Ansatz etwas zu sehen. "Raus aus der Aktie" oder "Augen zu und durch", scheinen die dominierenden Strategien gewesen zu sein. Je nach Gusto, sturer Long oder Dummtrader.
Wer unkritisch mit KGV-Modellen hantiert, dem erschließt sich eine differenzierte Analyse allerdings ohnehin nicht.
Bspw. bedeutet eine Halbierung des Absatzes (bei gleichen Preisen) nur nach einem KGV-Modell einen hohen (etwa hälftigen) Wertverlust in der Unternehmensbewertung. Bei einem finanzmathematisch richtigen NPV-Ansatz verlängert jedoch der niedrigere Verbrauch die Länge der Cashflow-Reihe, weil sich die Lebensdauer der Ressource verlängert. Wertminderungen ergeben sich mithin in erster Linie über den höheren Abzinsungseffekt, weil spätere Cashflows weniger wert sind als frühere.
Mit einem solchen Rechenansatz könnten also durchaus verschiedene Szenarien durchgespielt werden, damit man zumindest weiß, wovor man eigentlich Angst hat.
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