Eine zeitlich befristete Enteignung einer systemrelevanten Bank, und das ist die BoI zweifellos, wäre nur möglich, um deren Existenz zu retten. Letztendlich geht es darum, die gesamte Volkswirtschaft vor größerem Schaden zu bewahren. Der irische Staat rettet also nicht einzelne Bankhäuser (nur ein sekundäres Ziel), sondern sorgt für ein stabiles Finanzsystem. In einer ersten Stufe ist ein so genannter Kapitalschnitt mit anschließender Kapitalerhöhung erforderlich, was ja auch geplant ist.... Die zweite Stufe - also die Verstaatlichung - kommt erst in Betracht, wenn die übrigen, milderen, rechtlich und wirtschaftlich zumutbaren Lösungen für den Erhalt der Bank gescheitert sind. Soweit ist es aber bei der BoI noch lange nicht. Zudem steht den Aktionären bei einer Enteigung eine Entschädigung zu, die sich allein nach dem Börsenkurs richtet. Würde es tatsächlich eine Umstrukturierung mit der vollen Verstaatlichung geben und anschließender Ausgabe neuer Aktien, wäre das ein Bruch mit sämtlichen Grundsätzen der freien (bzw. sozialen) Marktwirtschaft. Und wer würde dann investieren? Ein Großinvestor? Der kann jetzt auch einsteigen und zwar viel günstiger. Also abwarten und Tee trinken. The BoI makes you rich ;-))
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