Die immer wieder aufflammende Diskussion über den Standard De-Mail und - leider - das nur bedingte Wissen, um den Sinn und Zweck der De-Mail und ihre technischen Möglichkeiten zeigt, dass hier noch eine ganze Menge Aufklärungsbedarf besteht. Das zeigt zugleich, dass wir als Anbieter noch einen langen Weg zu gehen haben. Womit Sie sehr schön meine Frage aus #2132 beantwortet haben. Alle, die hier mitdiskutieren, Fragen stellen und Kommentare abgeben, sind m. E. auch Repräsentaten von Entscheidern oder möglichen Nutzern in Unternehmen und Behörden. Warum sollte ein Mensch in einem Unternehmen anders denken als Sie es hier tun? Bzw., was ist in einem Unternehmen wirklich anders als bei Ihnen zuhause? Die Prozesse, einverstanden. Aber alles andere bleibt, doch, oder? Sie wollen auch Zeit und Geld sparen. Haben wenig Vergnügen daran, lange in irgendwelche Schlangen zu stehen und weit im Voraus Termine bei irgendwelchen Ämtern abzustimmen. Um nur einmal das Naheliegendste anzuführen. Wie gesagt, Aufklärungsarbeit ist angesagt.
Das Einfachste zuerst: De-Mail wurde - damals noch Bürgerportal -nie erfunden, um die sicherste E-Mail der Welt zu sein. De-Mail wurde - Dienstleistungsverordnung der EU als Grundlage sagt eigentlich schon alles - erfunden, um es dem Bürger leichter zu machen, mit Behörden zu kommunizieren. Keine Öffnungszeiten mehr, keine Wartezeiten mehr, keine Wege mehr. Ich für meinen Teil wäre z. B. schon sehr dankbar, wenn ich viele Genehmigungsprozesse etc. im Zusammenhang mit der Betreuung meiner Kinder über De-Mail abwickeln könnte. Und das betrifft nicht nur die Behörden, sondern geht locker weiter bei Krankenkassen oder dem Schulhort. Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Ein gern angeführtes Thema, das vermeintlich gegen die De-Mail spricht. An diesem Punkt frage ich mich immer, warum ich nicht unentwegt Ende-zu-Ende-verschlüsselte E-Mails bekomme. Es scheint ja ganz wichtig zu sein, oder etwa doch nicht? Und natürlich - entschuldigen Sie bitte an dieser Stelle einen gewissen Sarkasmus: Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist im Gegensatz zur De-Mail ungemein bequem. Ich muss ja nur laufende Meter öffentliche und private Schlüssel austauschen und mir wahnwitzige Passwörter merken. Kehren wir aber zur Sachlichkeit zurück: De-Mail ist sicherer als eine einfache E-Mail. Darüber können wir, denke ich, einen Konsens finden. Wenn ein Unternehmen aber durchaus eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung wünscht, dann steht dem überhaupt garnichts im Wege. Das bieten wir optional auch an. Selbstverständlich. Also, können wir diese Mär bitte ein für allemal abhacken? Zu guter Letzt: De-Mail ist immer und stets im Zusammenhang der eGovernment-Strategie der Bundesregierung zu sehen. Mit De-Mail ist ein Standard geschaffen worden, der es erlaubt, digitale Dokumente verschlüsselt, geschützt, nachweisbar und damit gerichtstauglich zu versenden. Und damit ist De-Mail keine E-Mail. Beispiel: Bisher konnten Sie als Versicherter der DRV nichts digital mit der Versichung klären. Ebensowenig konnten Sie mit der Bundesagentur für Arbeit verbindlich digital korrespondieren - aus rechtlichen Gründen. Das eGovernment-Gesetz oder nun auch der neue Leitfaden des Bundesversicherungsamts zeigen, das sich hier eine Menge tut, was durchaus im Sinne des Bürgers ist. Natürlich ist es jedem unbenommen, weiter Angebote, Verträge, Rechnungen, einfach per E-Mail wild in den Äther zu senden. Dann gilt das Sicherheitsargument und erst recht die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung nicht mehr. Natürlich ist es auch ok, weiterhin Briefe zu versenden. Das finden wir ja sogar sehr gut. Dann gilt das Kostenargument nicht mehr. Und die nicht vorhandenen Prozesse sind natürlich auch valide. Aber diese werden angepasst. Und dann ist es eine Frage des Komforts, den man entweder nutzt oder nicht. Wie zum Beispiel beim Online-Banking. Zurück zum Anfang und in eigener Sache: Wenn Sie wirklich mehr über De-Mail erfahren wollen, dann stehen wir immer für Fragen offen. Gute Gelegenheiten könnten die CeBIT oder der für den 28. Mai geplante Investors Day sein.
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