Unangenehme Stop-loss-Überraschungen
Angenommen, in Ihrem Depot liegt ein Aktienposten, auf dem schon satte Buchgewinne zu Verzeichnen sind : Sie haben die Aktie für 7? gekauft, der Kurswert beträgt mittlerweile ganze 11? . Sie entschließen sich aus diesem Grund, abends einen Stopp-loss bei 10? zu setzen und freuen sich,dass Sie auf diese Weise einen Sicherer Gewinn von 3? Pro Aktie machen werden.
Aus welchen Gründen auch immer (kann sein wegen der außenbörslichen Handeln!!) startet der Wert zu Handelsbeginn des folgenden Tages jedoch bei 8 ?, um im Tagesverlauf aber erneut kräftig zuzulegen. Pech für den Anleger! denn seine Stop-loss Marke wäre unterschritten, Die Aktie würde für 8? verkauft.
Vorsicht bei Stop-loss Orders an der Computerbörse XETRA :
Im Normalfall wird eine Stop-loss-order automatisch in eine Bestens-order umgewandelt, sobald die Stop-loss-Marke unterschritten wird. Dabei ist es gleichgültig, ob dies im laufenden Handel geschieht oder ob die Order erst an der Börse eintrifft, nachdem die Stop-loss-Marke bereits unterschritten wurde. Wählt der Anleger für seine Stop-loss-order jedoch die Computerbörse XETRA aus, und ist bei Eintreffen der Order die Stop-loss-Marke schon unterschritten, unterbleibt die automatische Umwandlung in eine Bestens-Order. Der Auftrag wird vielmehr von der XETRA-Plausibilitätskontrolle abgewiesen(Weil er keinen Sinn mehr macht) und an die Bank zurückgegeben.Und da wird die Order dann normalerweise gestrichen. Eine Information des Kunden erfolgt - abgesichert durch die geschäftsbedingungen - in vielen Fällen nicht. Es kann also passieren, dass der ahnungslose Kunde auf die Ausführung seiner Order baut, obwohl die längst getsrichen ist.
Orders nicht zu Eng setzen.
Die geschilderten Szenarien machen Ihnen deutschlich, wie riskant zu eng gesetzte Stop-loss-Marken sein können : Risiko1 : Unerwartet starke Kursschwankungen können zur Folge haben, dass die Order imRahmen einer kurzfristigen Entwicklung nach unten automatisch ausgeführt wird, obwohl ein langfristiger Aufwärtstrend weiter ungebrochen in Takt ist. Risiko2 : Die order kommt gar nicht zur Ausführung, weil an der XETRA der Kurs bereits unterschritten, der Auftrag als nicht plausibel gilt und daher gestrichen wird. So bequem der Stop-loss also für den Anleger zu sein scheint - in der Praxis stellen sich immer wieder böse Überraschungen durch zu eng gesetzen Marken ein.
|