Alle können Ansprüche stellen, doch sind das keine Gesetze.
Steht es um Europa besser? Kaum. Doch bin ich überzeugt, dass eine Mehrheit keine Rückabwicklung von vielen gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklungen will, weder in den USA noch in Europa, wozu z.B. ökologische Ziele gehören, wozu allgemeine Menschenrechte gehören, auch solche von Minderheiten, wobei es eben darauf ankommt wie diese ausgestaltet werden, denn jede Freiheit, auch die von den diversen Minderheiten, ist ein Konsens und Kompromiss. Die woke-getriebenen Ansprüche haben in diversen Bereichen etwas übergriffiges bekommen. Denn sie wollen ja oft auch ausgrenzen, stigmatisieren, verurteilen. Die Meinungsfreiheit z.B. ist ja keine absolute und wird gesetzlich geregelt, das sind ständige Prozesse. Wenn nun mehr und mehr moralische, ethische, schwammige Anforderungen an andere jeweils gestellt werden, die nicht gesetzlich geregelt sind, auch an die Sprache und individuelle Ansichten, dann geht es auch um Machtansprüche durchzusetzen mit Schuldzuweisungen, sich über andere stellen. Oft sind es eben weniger privilegierte, weniger gebildete, die dabei von privilegierteren und gebildeteren abgewertet werden. Z. B. Landbevölkerung und Stadtbevölkerung oder Prolos und Bildungsbürger. Die sogenannt Woken sind dann oft die Intoleranten in manchen Dingen.
All diese oft selbstgerechten Ansprüche spalten wohl die westlichen Gesellschaften und bewirken oft das Gegenteil bei einem Teil der Bevölkerung, nämlich die totale radikale Ablehnung auch der gesetzlich geregelten Rechte für Gruppen zu denen man selber nicht gehört.
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