Ich teile deine Meinung in jeglicher Hinsicht, ich verhalte mich auch ähnlich so. Wenn ich von einer Aktie überzeugt bin und sich fundamental nichts ändert, dann sitze ich die Situation in 90% aller Fälle erfolgreich aus. Die anderen 10% würde ich noch in die Kategorie "Blind vor Liebe" packen. Ich hab in den letzten 12 Monaten, wie ein Katalysator, mehr gelernt als die vier Jahre zuvor. Zum einen habe ich endlich mal damit begonnen Depotleichen rauszuschmeißen auch wenn ich dafür Depotverluste hinnehmen musste. "Loyalität" ist in der Finanzwelt wirklich nicht angebracht.
Zum anderen habe ich die schmerzhafte Erfahrung im Bereich der Zertis machen müssen. Ein Trader erzählte mir mal per BM, den ich hier jetzt nicht namentlich nennen möchte, dass er in seinen ersten Zeiten an der Börse, gerade als das Studentenleben sich dem Ende neigte, sich mit Zertis die Nase verbrannt hatte. Ich fand mich in dieser Geschichte 1:1 wieder. Ich hatte ein paar gute Trades in denen ich gutes Geld verdiente und dachte mir gerade im Hinblick auf Q1/Q2 15, dass ich unantastbar wäre und das Geld immer zu mir nach Hause laufen möchte. Man kann sich jetzt schon die Quintessenz die aus dieser "Überheblichkeit" gegenüber meinem Depot resultierte denken. Bitterer Moment. Es schmerzte auf eine andere Art und Weise wie den Verlust der ersten Liebe. "Scheiss Börse" , "irrationale Arschlöcher" ..
Wie es aber so ist, eine alte liebe rostet nicht.
Ich hatte das Instrument einfach grundsätzlich unterschätzt. Ich sagte mir an diesem Punkt "zuerst der Schmerz, dann das Geld", das ist doch dann hängen geblieben.
Jetzt beobachte ich zwei unterschiedliche Sichtweisen auf dieses Instrument. In nicht volatilen Titeln die aber tolle Chancen bieten, hebeln Personen die Gewinne. Gerade wenn das Depot nicht so diversifiziert erscheint. Dagegen hin, wenn ich mir Wikis betrachte und andere wie sie ihr Depot managen, benutzen diese Personen die Zertis wie du es angesprochen hast zur Absicherung. Ich glaube man könnte es als eine Art von "hedgen" bezeichnen. Für mich macht das wirklich Sinn. Jetzt komme ich aber nur zur Frage, welchen Hebel wähle ich und was möchte ich bezwecken und wann steige ich aus?
Ich hätte jetzt den DAX mit einem Put absichern können, doch zu welchem Preis (Hebel) und wo setze ich die Absicherung (KO-Schwelle). Man merkt vielleicht, dass ich gerade dabei bin auch die Charttechnik besser verstehen zu lernen um mir diese auch hinsichtlich Depotmanagement zu nutze zu machen. Und welches Gewicht darf ein solcher Put einnehmen? Schaue ich mir die Wikis an oder andere Depots (1-3%) meistens. Hier alles in ein Bild zu setzen fällt mir z.Z. etwas schwer und würde es als meine persönliche Herausforderung bezeichnen. Vielleicht gibt es dazu empfehlenswerte Literatur oder Erfahrungsberichte von anderen Forenteilnehmer? Ich freue mich immer über jeden Tipp, erscheint er den anderen noch so unnötig :-)!
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