Wirtschaftsnews - von heute 07:00
( China Economic Net / CRI ) Der chinesische Autobauer und Joint Venture Partner von BMW, Brilliance China Automotive, trat in diesem Jahr erstmals als Aussteller auf dem Genfer Autosalon auf. Das Unternehmen präsentierte drei Modelle der Marke Zhonghua. Das im nordostchinesischen Shenyang ansässige Unternehmen plant, die drei gezeigten Modelle nach Europa zu exportieren.
Erstmals in der 102-jährigen Geschichte des Genfer Autosalons, hat mit Brilliance ein chinesisches Unternehmen an dieser jährlich stattfindenden Messe in der Schweiz teilgenommen. Bei seinem ersten Messeauftritt verzichtete der chinesische Autobauer auf aufwendige Promotion-Shows. Die drei sehr sparsamen Automodelle, Zhonghua Zunchi, Junjie und M3, zogen auch ohne großen Marketingaufwand die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich. He Guohua, stellvertretender Präsident des chinesischen Unternehmens, betonte vor allem den vergleichsweise günstigen Preis der Zhonghua-Modelle. Er begründete mit diesem Argument auch die Hoffnung des Unternehmens, mit diesen Brilliance Produkten auf dem Weltmarkt Fu?fassen zu können:
"Der Genfer Autosalon ist eine weltbekannte Automobilmesse. Wir wollen diese Plattform nutzen, um den internationalen Branchenvertretern unsere Produkte, aber auch unsere Serviceleistungen und unsere Philosophie zu präsentieren. Unsere Analysen haben gezeigt, dass auf dem Weltmarkt vor allem die Mittelklasse- und die Billigautos Verkaufsschlager sind. 60 - 70% des weltweiten Umsatzes der Automobilhersteller entfallen auf diese Marktsegmente. Unsere Zhonghua-Modelle bedienen genau diese beiden Kategorien."
Der chinesische Automobilhersteller hat zunächst den europäischen Markt ins Visier genommen. Bereits vergangenen September hat Brilliance einen Vertrag mit dem deutschen Automobilimporteur HSO Motors Europe abgeschlossen. Hierbei handelt es sich um den bislang umfangreichsten Exportdeal eines chinesischen Autoherstellers. HSO erklärte, eine Marktstudie hätte ergeben, dass 16% der europäischen Haushalte bereit seien, ein chinesisches Auto zu kaufen. Wie HSO-Geschäftsführer Hans-Ulrich Sachs mitteilte, werden die Europapreise für die Zhonghua- Modelle zwischen 17.000 und 22.000 Euro liegen. Schon in diesem Jahr will Sachs 15.000 Wagen verkaufen. Er ist von der Wettbewerbsfähigkeit der Zhonghua- Modelle überzeugt:
"Trotz einiger Schwierigkeiten bin ich sehr zuversichtlich, was die Marktchancen der Brilliance Produkte angeht. Wir müssen unsere Kunden davon überzeugen, dass es sich lohnt, ein Zhonghua- Modell zu kaufen. Das heißt, die Autos müssen mindestens 15% günstiger sein als die vergleichbaren Modelle anderer Hersteller. Daneben müssen wir konsequent betonen, dass die Zhonghua-Modelle keinesfalls Billigautos sind."
He Qinghua, Vizepräsident der Brilliance Automobil, bezeichnet das Europa-Engagement seines Unternehmens als ersten Schritt der notwendigen Expansion auf den Weltmarkt:
"Mit dem Einstieg in den europäischen Markt beginnen wir, unsere globale Strategie zu implementieren. Gleichzeitig orientieren wir uns aber bereits nach Nordamerika, auch im Nahen Osten und in Südostasien wollen wir expandieren."
Branchenkenner reagierten im Großen und Ganzen positiv auf das Debüt des chinesischen Autoherstellers beim Genfer Salon. Der Messeauftritt zeige, wie sehr sich die chinesische Automobilindustrie inzwischen weiterentwickelt habe. Durch die Kooperationen mit namhaften internationalen Herstellern haben Chinas Autobauer in den vergangenen 15 Jahren viel lernen können, sowohl im Bereich der Technik als auch im Bereich der Unternehmensführung, der Markteinschätzung und des Marketings. Chinesische Hersteller mit Potential begnügen sich heute nicht mehr damit, lediglich den heimischen Markt zu beliefern.
Akio Oya ist ein Branchenkenner aus Japan. Er ist extra aus Italien in die Schweiz gereist, um das Brilliance Debüt beim Genfer-Autosalon zu erleben:
"Chinesische Hersteller haben begonnen, den Weltmarkt ins Visier zu nehmen. Ich stelle fest, dass ihre Vertriebsstrategie zusehends internationaler wird. Diese Entwicklung befürworte ich."
Aber nicht nur die Fachbesucher zeigten großes Interesse an den chinesischen Modellen:
"Ich finde dieses Modell sehr interessant. Nicht nur das Design, sondern auch die Innenausstattung überzeugt mich. Das Auto verfügt sogar über ein GPS-System."
Bislang werden chinesische Fahrzeuge in Europa kaum vertrieben. Chinesische Autos wurden bisher vor allem nach Südostasien, in den Mittleren Osten, nach Afrika und Südamerika ausgeführt. Bislang galten chinesische Autos als qualitativ mittelmäßig und billig. Inzwischen sind Experten überzeugt, dass sich diese Sichtweise und Einschätzung durch die Erfahrungen mit der neuen Generation chinesischer Autos rasant ändern wird. Quelle
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