Schon im Zuge des bevorstehenden G7-Treffens könne eine solche Aktion zur Unterstützung des Wirtschaftswachstums vor dem Hintergrund fallender Finanzmärkte erfolgen, wie es in einer Studie hieß.
"Die Abwärtsspirale von sich abschwächendem Wachstum und fallenden Finanzmärkten zu durchbrechen macht eine koordinierte geldpolitische Lockerung immer wahrscheinlicher”, hieß es in der Studie der Morgan-Stanley-Analysten Manoj Pradhan und Joachim Fels in London, die bereits am Vortag per E-Mail an die Kunden ging. Es liege nunmehr an den Zentralbanken, die abstürzenden Märkte und die Wirtschaft zu stabilisieren.
Ein solches Vorgehen wäre nicht beispiellos. Die US-Notenbank Fed, die EZB und die Bank of England hatten mit vier weiteren Zentralbanken im Jahre 2008 im Zuge der sich verschärfenden Finanzkrise und der Pleite von Lehman Brothers koordiniert die Geldpolitik gelockert. Laut Morgan Stanley könnten die Zentralbanken auch nun dem Beispiel folgen und in einer gemeinsamen Koordination mit Zinssenkungen und quantitativen Lockerungen reagieren.
EZB-Präsident Jean-Claude Trichet hat sich in dieser Woche vermehrten Forderungen nach einer Zinswende gegenüber gesehen und auch die Bank of England erwägt offenbar zusätzliche geldpolitische Wachstumsimpulse zu setzen. Bereits am Freitag treffen sich Spitzenpolitiker der G7-Nationen im südfranzösischen Marseille.
Die Fed könne den Zinssatz für Überschussreserven auf Null setzen und an weiteren Ausgleichsmaßnahmen arbeiten, hieß es in der Studie. Die EZB könne die Zinsen für die Einlagenfazilität und/oder den Refinanzierungssatz senken und weitere Liquiditätsmaßnahmen für die Banken beschließen. Auch die Notenbanken in London und Tokio könnten nach Einschätzung von Morgan Stanley weitere quantitative Lockerungen ankündigen.
Quelle: Blooomberg