Klemen Lavric - der Abgezockte Dass der KSC viel von ihm erwartet, stört Klemen Lavric (30) gar nicht. Diese Haltung ist für den Fußball-Globetrotter kein Druck. Das Rezept des Stürmers dagegen: Tore. Ein echter Torjäger: Klemen Lavric (li.), gefeiert von Timo Staffeldt © imago Er kam, sah - und traf. Neuzugang Klemen Lavric erfüllte auf Anhieb die Erwartungen, die alle beim KSC in ihn gesetzt hatten: Der Slowene erzielte beim 3:1 über Duisburg prompt sein erstes Tor für die Badener - und überzeugte auch sonst. Der agile Angreifer bereitete zudem das Tor von Kapitän Alexander Iashvili vor. Dass alle von ihm Tore erwarten, ist für den 30-Jährigen kein Druck. "Egal, wo ich war, wurde das erwartet. Und immer sage ich, dass ich da bin, um Tore zu schießen." Wie viele - das sagt er nicht. "Ich muss am Ende genug geschossen haben, dass wir eine gute Saison gespielt haben." Lavric ist abgezockt und strahlt eine natürliche Autorität aus. Die Erfahrungen, die der Torjäger auf seiner kleinen Fußball-Weltreise sammelte - der KSC ist seine nunmehr neunte Profi-Station -, bringt er jetzt beim Zweitligisten ein. Unaufgeregt, und vor allem, ohne sich selbst zu wichtig zu nehmen. "Jeder Spieler zählt gleich viel, unabhängig davon, ob er gerade spielt oder nicht." "Ich wusste, was Klemen drauf hat."Manager Oliver Kreuzer Eine Aussage, die er nicht nur als Floskel benutzt, sondern auch lebt. Auf jeden geht er zu, auf jeden geht er ein. Und vom ersten Training an gab er Kommandos, vermittelte seinen Kollegen das Gefühl, dass er ganz genau weiß, wie es geht. Lavric ist cool, clever - richtig abgezockt eben. Eigenschaften, die ihn in der Summe schon nach wenigen Tagen zu einem der Leitwölfe im neu formierten KSC-Team machten. Damit hat Manager Oliver Kreuzer fest gerechnet: "Ich wusste, was Klemen drauf hat. Er hat bei meinem Ex-Klub Graz klasse gespielt und uns zum Pokalsieg geschossen." Ohne Kreuzer wäre Lavric wohl nicht beim KSC gelandet. Es waren mehrere Gespräche nötig, ehe der ablösefreie Angreifer zusagte - nur auf das Angebot eines längerfristigen Kontrakts ging er nicht ein, er wollte nur einen Ein-Jahres-Vertrag unterzeichnen. "Wenn es für beide passt, geht es sowieso weiter - wenn nicht, kann man sich im Winter unaufgeregt zusammensetzen", begründet Lavric - abgezockt, aber das hatten wir ja bereits. Dass Trainer Rainer Scharinger froh ist, so einen Stürmer zu haben, versteht sich von selbst. "Er kann den Ball halten, Angriffe initiieren und vor allem Tore machen", so der KSC-Coach. Der 188 Zentimeter große und 82 Kilogramm schwere Modellathlet geht dahin, wo es wehtut und ist sich für keinen Weg zu schade. "Er weiß instinktiv auch, wohin er laufen muss", lobt ihn Kapitän Iashvili, der sich mit Lavric beim Auftakt prima verstand. "Iashi ist sehr wichtig für mich. Er spielt tolle Pässe in die Tiefe", gibt dieser das Lob artig zurück. Generell sieht er beim general-überholten KSC etliches an Potenzial. "Wir wollen nicht gegen den Abstieg kämpfen müssen, sondern weiter vorne platziert sein. Mit diesem Kader ist das möglich." Und so legt er auch vorm Gang zu 1860 die Messlatte hoch. "Dort müssen wir etwas holen." Peter Putzing http://www.kicker.de/news/fussball/2bundesliga/...der-abgezockte.html
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