Learner, Du schreibst: ".....Die Kritik am Islam ist selbstverständlich berechtigt und auch notwendig, aber den Muslimen zu unterstellen sie wären nicht in der Lage gesellschaftliche Entwicklungen zu gestalten zeugt von einer unglaublichen Arroganz, die man nur an den Tag legen kann, wenn man die eigene, christlich-blutige Vergangenheit vergessen hat.........Die statistischen Zahlen zeigen eben in eine Richtung, die den rechten Apokalytikern nicht so ins Konzept passt und von daher wird weiterhin der Untergang gepredigt....."
Lassen mir mal freundlich außen vor, daß sich das Christentum reformierte, als ringsum weltweit noch tiefste Finsternis in Sachen Aufklärung herrschte und Verweise auf die "blutige Vergangenheit" ein Totschlagargument sind. Fakt ist, daß der Islam seit mindestens 200 Jahren vom Christentum live vorexerziert bekommt, wie man eine Religion menschlicher und ziviler gestalten kann, der lslam aber trotzdem nicht nur scheitert, sondern entgegen Deiner vagen "Hoffnungen" (die Du in "statistische Zahlen", die tagtäglich von der Realität ad absurdum geführt werden), daß die innerislamische Auseinandersetzung zur Reformierung führen werden, in die genau entgegengesetzte Richtung steuert !
Die Realität im Islam sieht leider so aus, daß der Islam seit Mitte der 60er Jahre/Anfang der 70er Jahre eíne radikale politische Ideologie entwickelt hat, die aggressiv über den gesamten muslimischen Einflußbereich ausgebreitet wurde und zunehmend auch im bisher nicht muslimische Bereich ausgebreitet wird.
Dies sieht jeder, der die Augen offen hat und klaren Gedankens ist, drastisch in den Staaten Nordafrikas bis bin nach Somalia, wo ehemals bereits vorhandene bzw. erkämpfte Liberalität, wirtschaftliches Erstarken nach kapitalistischem Vorbild, westlich angehauchte Lebensart, elementarer Individualismus und die Trennung von Staat und Kirche seit 50 Jahren immer mehr zurückgedrängt und durch radikale innerislamische Auseinandersetzungen (z. B. Schiitien ./. Sunniten) sowie eine zunehmende allgemeine Radikalgläubigkeit in Verbindung mit einer verheerenden Gewaltneigung verdrängt wird und Inhumanität immer mehr die Oberhand gewinnt.
Wer jemals Fotos aus den 60ern, die in den Großstädten Nordafrikas aufgenommen wurden, gesehen und die Erfahrungsberichte damals und heute dort Ansässiger gelesen hat, muß erkennen, daß der Islam (mit aller Macht) auf dem Weg in die Vergangenheit ist und nur Träumer daraus ableiten können, daß dies das "Signal zur Wende" sein könne. Das in manchem Land mittlerweile Frauen Pkw fahren dürfen ist definitiv keine Aufbruchssignal. Da war man vor 50 Jahren weiter !
Wer wissen will, wie diese von Learner heraufbeschworene "Wende" des Islam aussehen kann, braucht nur die Türken in Deutschland beobachten. Obwohl hier die Voraussetzungen für einen Transfer des Islam ins Heute geradezu perfekt sind, erkennen und benennen selbst Vertreter türkischer Verbände und Türkei-Lobbyisten ganz klar, daß nirgendwo muslimischer Glaube und strengste muslimische Tradition so frei und radikal ausgelebt werden kann und vor allem wird, wie in Deutschland. In Istanbul tragen prozentual nicht annähernd so viele Frauen Kopftuch und diese entstellenden Mäntel und Kleidersäcke wie heutzutage in Kreuzberg, Marxloh, Mülheim und Offenbach.
Justizbehörden wie Staatsanwaltschaften, Polizei und Behörden sehen tagtäglich, daß weltweit versucht wird, die Scharia an modernen Rechtssysteme vorbei durchzusetzen und darauf basierend Politik und Religion wieder zu vereinen. Ziel sind hier ganz klar frühmittelalterliche Verhältnisse.
Wer das nicht erkennt und benennt und es nicht im Rahmen seiner Mittel auch bekämpft, macht sich m. E. mitschuldig.
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