Ich stimme Dir in vielem zu. Es hat ja offensichtlich handwerkliche Fehler in der Organisation des neuen DAX-Unternehmens gegeben, für die bisher die ordnende Hand gefehlt hat; man scheint aber per Stellenanzeigen auf der Suche zu sein. Im Vergleich zu VW, Daimler, Bayer u.a. waren das aber wirklich nur Petitessen.
Die eigentliche Ursache für die aktuellen Probleme von Wirecard sind aber seit mindestens 2016 die kriminellen Aktivitäten der Konkurrenz in Europa und Übersee (Charlotte Mccrum ist seit Jahren für Ayden beratend tätig), für die die aufstrebende wirecard eine Riesenherausforderung darstellt. Es ist ihnen kein Mittel zu schade, wirecard klein zu halten. Von den ständig wiederholten Leerverkäufer-Attacken in zeitlicher Absprache mit negativen Pressemeldungen (nicht nur FT, sondern leider auch fast der ganzen deutschen (bezahlten ?) Finanzpresse) bis hin zu den Foristen, die - ohne selbst investiert zu sein - von morgens bis abends Bashing betreiben und offensichtlich genau wissen, wann die nächste Attacke startet. (Zugegeben, letzteres Problem ist im w:o-Forum viel deutlicher als hier.)
Wenn dann noch Analysten wie die Citigroup ein Kursziel von 100 ? postulieren (Dan McCrum hat mehrere Jahre für die Citigroup gearbeitet), kann Martin Braun noch so perfekt kommunizieren, es nützt nicht viel. Angesichts der Schwierigkeiten hat er sich tapfer gehalten und seine Sache gar nicht so schlecht gemacht. Trotzdem könnte er einen Kommunikationsberater gebrauchen, der ähnlich gute Kontakte zur Presse hat wie die Feinde wirecards. Wie wäre es mal mit Riesenanzeiten von wirecard in der FT, Handelsblatt usw. ![wink wink](http://forum-media.finanzen.net/forum/smiley/smiley-wink.gif)
Fast alle großen Fonds (incl.der citigroup) sind mit Milliarden-Beträgen in wirecard investiert und haben auf die Ereignisse der letzten Monate sehr gelassen reagiert, nämlich fast gar nicht. Sie wissen warum und im Hinterkopf dürften deren Manager die Phantasie haben, die Sahneschnitte wirecard irgendwann für einen Apfel und ein Ei einzukassieren; insofern haben sie leider z.Zt. kein Interesse an explodierenden Kursen.
An eine Übernahme in absehbaren Zeit glaube ich nicht. Abgesehen davon, daß sich das für langfristig Investierte nicht lohnt, weil man auf die Zukunftschancen verzichten würde, schätze ich Braun so ein, daß er sich mit Händen und Füßen gegen eine wie auch immer geartete Übernahme wehren wird.
Dieser Mann "brennt" für sein Unternehmen und ist noch lange nicht fertig.
Ich könnte mir vorstellen, daß der Softbank-Deal und die geplanten Zukäufe auch unter diesem Aspekt der Abwehr feindlicher Übernahmen erfolgt ist.
Wenn Braun es schafft, seine Prognosen in die Wirklichkeit umzusetzen, können seine Gegner den Deckel auf dem immer stärker brodelden Topf noch so fest zuhalten - irgendwann ist Schluß !
Ich verordne mir selbst noch mehr Geduld und beobachte interessiert, daß sich in den Foren immer mehr Gelassenheit breit macht angesichts all der Nadelstiche, die es schon gegeben hat. Gut so !
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