Tokio 04.07.2011 (www.emfis.de) Die Aktie von Tokyo Electric Power (Tepco) – des Betreibers des Kernkraftswerks in Fukushima – legt weiterhin extreme Kursbewegungen an den Tag.
Der Titel sprang heute um 24,4 Prozent nach oben auf 408 Yen, was dem höchsten Kursniveau seit fast zwei Monaten entspricht. Zuvor hatte Kabinettschefsekretär Yukio Edano Meldungen dementiert, wonach die Regierung Geheimgespräche mit dem Unternehmen geführt habe, auf denen dessen Zerschlagung und eine Verstaatlichung der Atomkraft-Sparte besprochen worden seien. Edano erklärte, dass er nichts von derartigen Verhandlungen wisse.
Atomreaktoren stabilisiert
Indessen meldete die Gesellschaft, dass ihr neues geschlossenes System zur Kühlung der schadhaften Reaktoren in Fukushima inzwischen seit drei Tagen ohne Unterbrechung laufe. An das System sei eine Aufbereitungsanlage für kontaminiertes Wasser gekoppelt, so dass ihm jetzt nicht immer wieder frisches Wasser zugeführt werden müsse. Damit sei der Konzern seinem Ziel, die Reaktoren langfristig zu stabilisieren, einen großen Schritt näher gekommen. Zuvor sei der Betrieb des Kühlsystems mehrmals wieder abgebrochen worden, um die Anlagen zu optimieren.
Tepco sieht sich wegen der Reaktor-Havarie im März mit gewaltigen Schadensersatz-Forderungen konfrontiert. Die Regierung hat vor einigen Wochen einen Fonds aufgelegt, aus dem bisherige und künftige Forderungen beglichen werden sollen. Tepco und die anderen japanischen Kernkraftwerksbetreiber müssen die bereits beglichenen Zahlungen künftig wieder auffüllen.